tag:blogger.com,1999:blog-51853885400534947142024-03-14T03:40:58.961+01:00AusbaldowertVon 'nem säggs'schem PolitikinteressiertenUnknownnoreply@blogger.comBlogger73125tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-79936292335350379802017-05-30T23:48:00.001+02:002017-05-30T23:53:25.551+02:00Liebe Gesellschaft — Macht's gut und danke für den FischIrgendwas in dieser Gesellschaft hat sich verändert. Es ist nicht dieser Sicherheitsterror einiger Unionspolitiker. Diesen erlebte ich seit dem Beginn der 2000-er und war für mich der Grund, neben dem Wahnwitz des kaputten Urheberrechts, mich ab 2006 parteipolitisch bei den Piraten zu engagieren.<br />
<br />
Nein, irgendwas hat sich in den letzten zwei Jahren in der Gesellschaft geändert, das mich schier verzweifeln lässt. Die entscheidende Erkenntnis, dass es Netzpolitik nicht gibt, nie gab und nie geben wird, dass Freiheitsrechte auch im Digitalen keine Rolle spielen und es auf absehbare Zeit keine gesellschaftliche Kraft, geschweige denn Partei schaffen wird, den Grundrechteabbau wirksam zu verhindern, diese Erkenntnis traf mich, als ich von einem Vorfall auf der diesjährigen re:publica erfuhr.<br />
<br />
Bei der re:publica konnte unser Bundesinnenminister Thomas de Maiziere nahezu unwidersprochen, seine Überwachungsphantasien vorstellen. Bei der <a href="https://www.piratenpartei.de/2017/05/10/negativpreis-goldenshit-der-piraten-geht-an-dr-thomas-de-maiziere/">Überreichung eines Negativ-Preises für seinen Sicherheitsterror</a> durch die Piratenpartei <a href="https://www.heise.de/newsticker/meldung/Missing-Link-In-jedem-Piraten-Abschied-lebt-ein-Anfang-oder-die-Hoelle-das-sind-die-anderen-3713523.html">kam es zu Buhrufen</a>. Diese galten nicht etwa dem Bundesinnenminister, sondern den Vertretern der Piraten.<br />
<br />
Man kann Piraten mögen oder nicht. Man kann die Aktion unangemessen finden, von mir aus. Doch diese Buhrufe kamen von Leuten, die sich selbst digitale natives, Boheme nennen und vermeintlich für eine freie Gesellschaft eintreten. Diese Buhrufe zeigen eine Zersplitterung der Kräfte, die als erste in der Lage gewesen wären die Folgen der Digitalisierung, als auch die Folgen des umsichgreifenden Sicherheitswahns knorrig-verkrusteter Innenpolitiker zu erkennen und Konzepte zur Bewältigung dieser Umbrüche zu entwickeln.<br />
<br />
Aber nichts da. Die Piratenpartei ist kaputtgespielt, die digitale Elite flüchtet sich in Traumwelten und probt hier und da ein Strohfeuerchen medialer Empörung.<br />
<br />
Man muss sich das vorstellen, ein Innenminister, der mit <a href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-04/thomas-demaiziere-innenminister-leitkultur/seite-2">kruden Thesen einer deutschen Leitkultur</a> am rechten Rand fischt, ein Innenminister, der alle <a href="https://netzpolitik.org/2017/geheimdienste-sollen-automatischen-zugriff-auf-die-passbilder-aller-buerger-bekommen/">Bürger unter Generalverdacht</a> stellt. Ein Innenminister, der trotz offensichtlichem Versagen im Fall Amri und wider besseren Wissens Videoüberwachung durchdrückt. Man muss bloss mal die Quellen des Wikipedia-Artikel lesen (gekürzte Auswahl aus <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_de_Maizi%C3%A8re">https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_de_Maizi%C3%A8re</a>):<br />
<br />
<ul>
<li id="cite_note-30"><span class="reference-text"><span class="cite"><a class="external text" href="http://www.rp-online.de/public/article/politik/deutschland/742951/Schaerfere-Regeln-fuers-Internet.html" rel="nofollow"><i>Schärfere Regeln fürs Internet.</i></a></span></span></li>
<li id="cite_note-30"><span class="reference-text"><span class="cite"></span></span><span class="reference-text"><span class="cite"><a class="external text" href="https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article4294998/Sperrfeuer-gegen-de-Maizieres-Internet-Regeln.html" rel="nofollow"><i>Sperrfeuer gegen de Maizières Internet-Regeln.</i></a></span></span></li>
<li id="cite_note-30"><span class="reference-text"><span class="cite"><a class="external text" href="http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/keine-no-go-area-im-internet/" rel="nofollow"><i>Interview Innenminister de Maizière – „Keine No-go-Area im Internet“.</i></a></span></span><span class="reference-text"><span class="cite"><i><br /></i></span></span></li>
<li id="cite_note-30"><span class="reference-text"><span class="cite"><a class="external text" href="https://www.heise.de/newsticker/meldung/Nach-Pariser-Terror-Anschlag-Rufe-nach-Vorratsdatenspeicherung-aus-SPD-CDU-und-CSU-werden-wieder-lauter-2514490.html" rel="nofollow"><i>Nach Pariser Terror-Anschlag: Rufe nach Vorratsdatenspeicherung aus SPD, CDU und CSU werden wieder lauter.</i></a><span style="white-space: nowrap;"></span><span style="white-space: nowrap;"><br /></span></span></span></li>
<li id="cite_note-31"> <span class="reference-text"><span class="cite"><a class="external text" href="https://www.heise.de/newsticker/meldung/Crypto-Wars-3-0-Scharfe-Kritik-an-Forderungen-zur-Schwaechung-von-Verschluesselung-2526029.html" rel="nofollow"><i>Crypto-Wars 3.0: Scharfe Kritik an Forderungen zur Schwächung von Verschlüsselung.</i></a><span style="white-space: nowrap;"></span><span style="white-space: nowrap;"><br /></span></span></span></li>
<li id="cite_note-32"> <span class="reference-text"><a class="external text" href="https://www.br.de/nachrichten/innenminister-burka-verbot-100.html" rel="nofollow"><i>Burka-Verbot light – Der Schleier soll teilweise gelüftet werden.</i></a></span></li>
<li id="cite_note-33"> <span class="reference-text"><span class="cite"><a class="external text" href="https://www.heise.de/newsticker/meldung/BND-Affaere-bringt-Regierung-in-Erklaerungsnot-2631264.html" rel="nofollow"><i>BND-Affäre bringt Regierung in Erklärungsnot.</i></a></span></span></li>
<li id="cite_note-34"> <span class="reference-text"><span class="cite"><a class="external text" href="https://web.archive.org/web/20150501064721/http://www.stern.de/politik/deutschland/bnd-affaere-thomas-de-maiziere-bestreitet-vorwuerfe-2190549.html" rel="nofollow"><i>BND-Affäre: De Maizière wehrt sich Lügen-Vorwurf.</i></a></span></span></li>
<li id="cite_note-35"> <span class="reference-text"><span class="cite"><a class="external text" href="http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bnd-affaere-spionage-zielte-auf-franzoesische-regierung-ab/11707036.html" rel="nofollow"><i>BND-Affäre: Spionage zielte auf französische Regierung ab.</i></a> In: <i><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Handelsblatt" title="Handelsblatt">Handelsblatt</a>.</i></span></span></li>
<li id="cite_note-36"><span class="reference-text"><span class="cite"><a class="external text" href="http://www.focus.de/politik/deutschland/affaeren-ohne-ende-teflonminister-thomas-de-maiziere-warum-ist-dieser-mann-eigentlich-noch-im-amt_id_4650948.html" rel="nofollow"><i>Affären ohne Ende: Teflonminister Thomas de Maizière – Warum ist er eigentlich noch im Amt?</i></a></span></span></li>
<li id="cite_note-37">… </li>
<span class="reference-text"><span class="cite"></span></span></ul>
<br />
Und dies in einer Zeit, in der private Dienstleister den Providern schon <a href="https://posteo.de/blog/bedenkliche-entwicklung-wie-providern-vorratsdatenspeicherung-as-a-service-angeboten-wird">Angebote zu Überwachungsdienstleistungen unterbreiten</a>.<br />
<br />
In einer Zeit also, wo es jede Kraft bräuchte, die diesem Wahnsinn etwas, und sei es symbolisch, entgegensetzt, in dieser Zeit sendet die re:publica, die vermeintlich geistige Elite, das Signal "Freiheit ist uns wurscht".<br />
<br />
Es hat keinen Sinn mehr (auf politischer Ebene) weiterzukämpfen. Die SPD kippt so schnell, dass ihre Gründungsväter im Grabe rotieren. Maas <a href="https://community.beck.de/2017/05/26/netzdg-entwurf-basiert-auf-bewertungen-von-rechtslaien">versucht sich zudem als Zensurminister</a>. Die Grünen haben nichts mehr von den freiheitlichen Idealen des Bündnis90 und schiessen sich ständig ins Aus mit neuen absurden Verboten. Die FDP hat sich im Kern nicht geändert und und vertritt die gleiche neoliberale Scheisse, wie vor zehn Jahren, nur hübscher verpackt. Tja, und die Piraten sind spätestens mit der NRW-Wahl tot.<br />
<br />
Nennt mich Kassandra, aber der Überwachungsstaat ist nicht mehr eine Dystopie von Romanautoren, nein, er wird gerade errichtet. Keinen interessiert es. Wartet noch zehn Jahre und alle haben sich daran gewöhnt.<br />
<br />
Nach '89 hatte ich an eine freie Gesellschaft geglaubt, hatte versucht für deren Erhalt einzutreten und zu kämpfen.<br />
Wir waren in der Minderheit und erfolglos.<br />
<br />
Das ist die bittere Erkenntnis.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-62411152599503223792016-12-04T14:22:00.001+01:002016-12-04T14:22:26.199+01:00Schaden durch eine kaputte DigitalchartaVor wenigen Tagen wurde von einer "<a href="http://digitalcharta.eu/intiatorinnen-und-initiatoren/">Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern</a>, denen die Gestaltung der digitalen Welt am Herzen liegt" eine "<a href="https://digitalcharta.eu/">Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union</a>" vorgelegt.<br />
<h3>
Auf den ersten Blick</h3>
<br />
Auf den ersten Blick ist man als Mensch, der an Netzpolitik interessiert ist, und die letzten Jahre gesellschaftliche Entwicklungen unter dem Aspekt der digitalen Revolution bewertet, geneigt, diesem Entwurf zuzustimmen.<br />
<br />
Doch leider krankt die Charta an elitärer Überheblichkeit und sorgt durch ihre betonte Gegenüberstellung des Digitalen gegen die "reale" Welt für die Zementierung von Neuland-Dystopien in den Köpfen überforderter Angst-Politiker.<br />
<br />
Zur Charta gibt es schon sehr gute Analysen, ua. von <a href="https://juliareda.eu/2016/11/charta-digitale-grundrechte-urheberrecht/">Julia Reda über die Rückschritte in den Fragen des Immaterialgüterrechtes</a>, von <a href="https://tante.cc/2016/11/29/kommentare-zur-charta-der-digitalen-grundrechte-der-europaischen-union/">Jürgen Geuter (aka @tante)</a> der vor allem Artikel 5 kritisiert, und <a href="http://bernhardkern.net/digitale-grundrechte-oder-denkt-ueberhaupt-noch-jemand-nach/">von Nutella, der die juristischen Fragen beleuchtet</a>.<br />
<br />
Aus meiner Sicht ist die Digitalisierung unserer Welt im vollen Gange und unumkehrbar. Unsere Arbeitswelt verändert sich, unsere Art der Kommunikation und unsere Erfahrungs- und Wissenswelt. Viele dieser Veränderungen legen ein hohes Tempo an den Tag, und diese Veränderungen machen etlichen Menschen Angst. <br />
<br />
<h3>
Für mich ist "digitale Welt" und "reale Welt" kein Gegensatz</h3>
<br />
Aus diesem Grunde kann ich der <a href="https://digitalcharta.eu/praeambel/">Präambel</a> der og. Charta im Grunde zustimmen. Dem entgegen stehen zwei Punkte:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<div class="abstand">
Grundrechte und demokratische Prinzipien auch in der digitalen Welt durch die Herrschaft des Rechts zu schützen,</div>
</blockquote>
Für mich ist "digitale Welt" und "reale Welt" kein Gegensatz, die Nutzung von Computern (gleich welcher Form) ist Realität. Meine Kommunikation erfolgt gleichberechtigt via Internet oder von Angesicht zu Angesicht. "Digitale Welt" ist ein anderer Ausdruck von "Neuland", so als wäre das etwas vom Alltag, von der Lebenswirklichkeit abtrennbares. Wie eine Insel auf die man reisen kann und für die man neue Regeln definieren müsste.<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<div class="abstand">
staatliche Stellen und private Akteure auf eine Geltung der Grundrechte in der digitalen Welt zu verpflichten,</div>
</blockquote>
Auch dieser Punkt wirkt, als würde man die Behauptungen ältlicher Sicherheitshysteriker ernstnehmen, die das Internet, oder verkürzt alles Digitale, als "rechtsfreien Raum" bezeichnen.<br />
<br />
Vielleicht sind diese Punkte missverständlich und könnten durch andere Formulierung entschärft werden. Schauen wir auf <a href="https://digitalcharta.eu/wuerde/">Artikel 1 "Würde"</a>:<br />
<br />
<div class="entry-content">
<blockquote class="tr_bq">
<div class="abstand">
(1) Die Würde des Menschen ist auch im digitalen
Zeitalter unantastbar. Sie muss Ziel und Zweck aller technischen
Entwicklung sein und begrenzt deren Einsatz.</div>
<div class="abstand">
(2) Neue Gefährdungen der Menschenwürde ergeben
sich im digitalen Zeitalter insbesondere durch Big Data, künstliche
Intelligenz, Vorhersage und Steuerung menschlichen Verhaltens,
Massenüberwachung, Einsatz von Algorithmen, Robotik und
Mensch-Maschine- Verschmelzung sowie Machtkonzentration bei privaten
Unternehmen.</div>
<div class="abstand">
(3) Die Rechte aus dieser Charta gelten gegenüber staatlichen Stellen und Privaten.</div>
</blockquote>
<h3>
Technische Entwicklung ist Folge der Neugier des Menschen</h3>
<br />
Satz 2 aus Absatz 1 halte ich für Geschwurbel. Es ist doch nicht die technische Entwicklung, die die Würde der Menschen antasten würde, sondern immer Menschen, die die Würde anderer Menschen verletzen. Technische Entwicklung ist Folge der Neugier des Menschen. Und erst mit der Entwicklung von neuer Technik kann sich auch ein moralischer Maßstab entwickeln, der den Einsatz dieser Technik zum Wohle des Menschen regelt.<br />
<br />
Absatz 2 gehört meines Erachtens nicht in eine Charta. Eine Charta sollte auf lange Zeit allgemeingültig sein. Daher sind Auflistungen von Beispielen nicht sinnvoll. Davon ab, warum Big Data, künstliche Intelligenz, …, Algorithmen und Robotik per se zu verteufeln sind, erschliesst sich mir nicht. </div>
<br />
Über Absatz 3 wurde an anderer Stelle schon viel gesagt. Kurz zusammengefasst, ist es hoch problematisch Abwehrrechte nicht nur gegenüber dem Staat, sondern auch gegenüber "Privaten" zu definieren. Zumal "Private" nicht genauer eingegrenzt ist.<br />
<br />
<h3>
Meinungsfreiheit als Grundrecht gilt nicht nur in der digitalen Kommunikation, sondern generell</h3>
<br />
Über den <a href="https://digitalcharta.eu/meinungsfreiheit-und-oeffentlichkeit/">Artikel 5 "Meinungsfreiheit und Öffentlichkeit"</a> wurde schon genug berichtet:<br />
<br />
<blockquote>
<div class="entry-content">
<div class="page" title="Page 4">
<div class="layoutArea">
<div class="column">
(1) Jeder hat das Recht, in der digitalen Welt seine Meinung frei zu äußern. Eine Zensur findet nicht statt.<br />
(2) Digitale Hetze, Mobbing sowie Aktivitäten, die geeignet sind,
den Ruf oder die Unversehrtheit einer Person ernsthaft zu gefährden,
sind zu verhindern.<br />
(3) Ein pluraler öffentlicher Diskursraum ist sicherzustellen.<br />
(4) Staatliche Stellen und die Betreiber von Informations- und
Kommunikationsdiensten sind verpflichtet, für die Einhaltung von Abs.
1, 2 und 3 zu sorgen.<br />
</div>
</div>
</div>
</div>
</blockquote>
<div class="entry-content">
<div class="page" title="Page 3">
<div class="layoutArea">
<div class="column">
<br />
Der komplette Artikel ist in sich widersprüchlich. Die Begriffe "Digitale Hetze", "Mobbing" sind nicht definiert. In Absatz 1 wird Zensur eine Absage erteilt, in Absatz 4 werden staatliche Stellen und die Privatwirtschaft in die Pflicht genommen, genau dieser Zensur Vorschub zu leisten. Was ein "pluraler öffentlicher Diskursraum" sein soll, bleibt unverständlich. Alles in allem gehört dieser Artikel komplett gestrichen. Meinungsfreiheit als Grundrecht gilt nicht nur in der digitalen Kommunikation, sondern generell.<br />
<br />
<h3>
Wo die Grenzen von Profiling zu ziehen sind</h3>
<br />
Im <a href="https://digitalcharta.eu/profiling/">Artikel 6 "Profiling"</a>:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
Profiling durch staatliche Stellen oder Private ist nur auf gesetzlicher Grundlage zulässig.</blockquote>
<br />
könnten Sicherheitspolitiker die Aufforderung verstehen, Private in die Pflicht zu nehmen. Wo die Grenzen von Profiling zu ziehen sind, definiert die Charta leider gar nicht. Dabei wäre dies in Zeiten zunehmender Überwachung und proaktiven Profilings (zB. Precrime) notwendig.<br />
<br />
<h3>
Automatisierung ist erst einmal nichts Verdammenswertes </h3>
<br />
Der <a href="https://digitalcharta.eu/algorithmen/">Artikel 7 "Algorithmen"</a> ist hanebüchen. Zuerst einmal ein paar Wote zum Algorithmenbegriff. Dieser bezeichnet nichts anderes als eine Vorschrift zur Problemlösung, quasi als generalisiertes Rezept zur Vermeidung von Rechenaufwand für eine bestimmte Gruppe von gleichartig gelagerten Problemen.<br />
<br />
<div class="entry-content">
<blockquote class="tr_bq">
(1) Jeder hat das Recht, nicht Objekt von automatisierten
Entscheidungen von erheblicher Bedeutung für die Lebensführung zu
sein. Sofern automatisierte Verfahren zu Beeinträchtigungen führen,
besteht Anspruch auf Offenlegung, Überprüfung und Entscheidung durch
einen Menschen. Die Kriterien automatisierter Entscheidungen sind
offenzulegen.<br />
(2) Insbesondere bei der Verarbeitung von Massen-Daten sind Anonymisierung und Transparenz sicherzustellen.</blockquote>
<br />
Automatisierung ist erst einmal nichts Verdammenswertes. Automatisierung sorgt für eine Entlastung der stupiden Wiederholung von gleichartigen Tätigkeiten. Nehmen wir als Beispiel die Personenbeförderung. Nach obiger Definition wären fahrerlose Systeme, wie selbstfahrende Autos, Autopiloten in Flugzeugen nicht möglich. Auch die Forderung nach Offenlegung der kriterien automatisierter Entscheidungen ist an der Lebenswirklichkeit vorbei. Neuronale Netze können zB. Autos steuern, *wie* diese aber zu den jeweiligen Entscheidungen kommen ist schlicht nicht rückübersetzbar. Wenn man den Artikel in der Intention in eine Charta übernehmen will, dann sollte man Fragen der Haftung, Etablierung von Sicherungssystemen, Mindestsstandards nach anerkanntem Stand der Technik aufnehmen. Der <a href="https://digitalcharta.eu/kuenstliche-intelligenz/">nachfolgende Artikel 8 zu "Künstliche Intelligenz"</a> ist da schon besser formuliert.<br />
<br />
<h3>
Transparenzgebot ist Abwehrrecht des Bürgers</h3>
<br />
In <a href="https://digitalcharta.eu/transparenz/">Artikel 9 "Transparenz"</a> steht:<br />
<br />
<div class="entry-content">
<blockquote class="tr_bq">
(1) Die Informationen staatlicher Stellen müssen öffentlich zugänglich sein.<br />
(2) Das Transparenzgebot gilt auch gegenüber Privaten, sofern diese
über Informationen verfügen, die für die Freiheitsverwirklichung
Betroffener von entscheidender Bedeutung sind.</blockquote>
<br />
Auch hier ist Absatz 2 mit der fehlenden Abgrenzung von "Privaten" hoch problematisch. Das Transparenzgebot staatlicher Stellen als Forderung gegenüber dem Staat ist ebenfalls ein Abwehrrecht des Bürgers. Es sichert, dass der Staat gegenüber seinen Bürgern sein Handeln erklärt Die Ausweitung auf wie auch immer geartete "Private" ist aus dieser Sicht mE. nicht herleitbar.</div>
</div>
<br />
<h3>
Höchstmöglicher Schutz ist schlicht nicht in Breite finanzierbar </h3>
</div>
<blockquote>
</blockquote>
</div>
<blockquote>
</blockquote>
</div>
<blockquote>
</blockquote>
</div>
In <a href="https://digitalcharta.eu/datensicherheit/">Artikel 13 "Datensicherheit"</a> würde ich den schwammigen und überzogenen Begriff von "höchstmöglicher Schutz" durch "Sicherheit nach dem jeweiligen anerkannten Stand der Technik" ersetzen, höchstmöglich ist schlicht nicht in der Breite finanzierbar:<br />
<br />
<div class="entry-content">
<blockquote class="tr_bq">
(1) Jeder hat ein Recht auf Sicherheit von informationstechnischen
Systemen und der durch sie verarbeiteten Daten. Dabei ist
höchstmöglicher Schutz zu gewährleisten.<br />
(2) Identitätsdiebstahl und Identitätsfälschung sind zu bekämpfen.<br />
</blockquote>
<br />
<h3>
Wie wird der Zugang finanziert? </h3>
<a href="https://digitalcharta.eu/freier-zugang/"><span class="post-meta-key">Artikel</span> 15 "Freier Zugang"</a> ist schwierig:<br />
<br />
<header class="entry-header">
<div class="entry-meta">
</div>
</header>
<div class="entry-content">
<blockquote class="tr_bq">
(1) Jeder Mensch hat das Recht auf freien, gleichen und anonymen
Zugang zu Kommunikationsdiensten, ohne dafür auf grundlegende Rechte
verzichten zu müssen. Das Internet ist Bestandteil der Grundversorgung.<br />
(2) Jeder hat das Recht auf eine nicht-personalisierte Nutzung digitaler Angebote.</blockquote>
<br />
Den Satz 2 des Absatz 1 würde ich ungesehen unterschreiben. Der Rest ignoriert die Frage der Finanzierung. Heute werden Dienste im Grunde auf zwei Arten finanziert. Entweder muss ich als Nutzer einen gewissen finanziellen Beitrag für die Nutzung bezahlen, oder private Daten, die aus der Nutzung dieser Dienste anfallen werden zur Finanzierung genutzt (personalisierte Werbung, Verkauf von Kundendaten). Wie jemand Dienste nutzen und bezahlen will, sollte jedem freigestellt sein. Allerdings muss er diese Entscheidung bewusst und informiert treffen können.<br />
<br />
<h3>
Gesellschaft muss akzeptieren, dass sich Menschen weiterentwickeln</h3>
<br />
<a href="https://digitalcharta.eu/recht-auf-vergessenwerden/">Artikel 18 "Recht auf Vergessenwerden"</a> ist hanebüchener Blödsinn. Als populistische Forderung schnell hinausposaunt, ignoriert sie die sich daraus ergebenden Konsequenzen:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
Jeder Mensch hat das Recht auf digitalen Neuanfang. Dieses Recht findet
seine Grenzen in den berechtigten Informationsinteressen der
Öffentlichkeit. </blockquote>
<br />
Was sind denn die "berechtigten Informationsinteressen der Öffentlichkeit"? Würde darunter eine wissenschaftliche Auswertung zu soziokulturellen Entwicklungen via Twitter darunter fallen? Oder "das Phänomen Pegida im Internet"? Würde der Erhalt von 4chan nicht wichtige Informationen zu einem Teil der Kultur des 21. Jahrhunderts liefern?<br />
<br />
Im Übrigen ist es ja nicht das Problem, dass sich Informationen zB. zu Jugendsünden des einen oder anderen im Internet finden, sondern der gesellschaftliche Umgang damit. Sprich: die Gesellschaft muss akzeptieren, dass sich Menschen weiterentwickeln, dass Informationen immer im Kontext betrachtet werden müssen und dass uns erst das kulturelle Gedächtnis zu dem gemacht hat, was wir jetzt sind: Menschen die auf einen riesigen überlieferten Erfahrungsschatz vergangener und bestehender Kulturen aufbauen können. Wer ein Recht auf Vergessen fordert ist sehr schnell bei Zensur, ob gewollt oder nicht.<br />
<br />
<h3>
Von der Erwartung "bezahlte Arbeit für alle" verabschieden!</h3>
<br />
<a href="https://digitalcharta.eu/arbeit/">Artikel 21 "Arbeit"</a> scheint aus der Feder eines Alt-Sozialisten geflossen zu sein:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<div class="entry-content">
(1) Arbeit bleibt eine wichtige Grundlage des Lebensunterhalts und der Selbstverwirklichung. <br />
(2) Im digitalen Zeitalter ist effektiver Arbeitsschutz zu gewährleisten.<br />
(3) Der digitale Strukturwandel ist nach sozialen Grundsätzen zu gestalten.</div>
</blockquote>
<br />
Dieser Artikel, insbesondere der erste Absatz ist so falsch und so bar jeder Erkenntnis zu den Entwicklungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, wie sonst kein anderer Artikel. Durch die Digitalisierung unserer Welt, durch die zunehmende Automatisierung, in der Entwicklung künstlicher Intelligenz, ist es unabwendbar, dass wir uns als Gesellschaft von der Erwartung "bezahlte Arbeit für alle" lösen müssen.Stattdessen müssen wir uns Modelle überlegen, wie wir zum einen den Lebensunterhalt der vielen Menschen sichern und zum anderen für eine Weiterentwicklung der Gesellschaft sorgen können. Eine viel diskutierte Variante wäre die Umstellung auf ein bedingungsloses Grundeinkommen. Dies könnte, richtig organisiert, das kreative Potential der Menschen zum Wohle aller freisetzen. Als Beispiel könnte man die OpenSource-Bewegung nennen, in der Menschen gemeinsam Software entwickeln, die für alle gleichermaßen verfügbar ist.<br />
<br />
<h3>
Ignoriert den Status Quo</h3>
<br />
Der <a href="https://digitalcharta.eu/immaterialgueter/">Artikel 22 "Immaterialgüter"</a> ist ein Rückschritt und ignoriert den Status quo. Für eine <a href="https://juliareda.eu/2016/11/charta-digitale-grundrechte-urheberrecht/">detaillierte Analyse sei auf Julia Redas Beitrag verwiesen</a>.<br />
<br />
<h3>
Quintessenz</h3>
<br />
Die Charta hat einige gute Ansätze, und der wichtigste Punkt ist, die aktuelle Diskussion. Leider zementiert sie die Trennung zwischen der "realen" Welt auf der einen und "digitaler Welt" auf der anderen. Die nach Angaben der Initiatoren investierte Arbeit von 14 Monate Vorbereitung und Diskussion spiegelt sich im Ergebnis nicht wieder. Es bleibt der Eindruck eines unausgegorenen Experiments. Schade ist zudem, dass die Charta zwar als europäisches Projekt angedacht ist, aber Europa bisher in keinster Weise einbezogen hatte. Damit richtet sie letztlich mehr Schaden an, als man ihr an positiven Punkten wohlmeinend zugute halten könnte.<br />
<br />
</div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-91954409693998430082016-11-14T23:13:00.001+01:002016-11-14T23:13:22.258+01:00Warum Schulmathematik den Grünen manchmal gut täteVor wenigen Tagen <a href="http://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Kuenftig-mehr-LVB-Haltestellen-in-Leipzig">geisterte die Meldung durch den lokalen Blätterwald, dass die Grünen fordern würden</a>, das Haltestellennetz der Leipziger Verkehrsbetriebe wäre zu weitmaschig und wenn man statt im Durchschnitt <a href="https://twitter.com/Piratenlily/status/796783026810322944">aller 800m aller 300m</a> eine Haltestelle einrichten würde, würde dies die Attraktivität des ÖPNV enorm steigern.<br />
<br />
In das gleiche Horn blas wenig später der den Grünen nahestehende Verein Ökolöwe, die sich gar zu der Behauptung <a href="https://twitter.com/Oekoloewe/status/796808517764214786">hinreißen liessen</a>, dass die Unkosten die durch den Bau von mehr Haltestellen entstünden durch den Fahrgastgewinn wieder wett gemacht würde.<br />
<br />
Beides ist hanebüchener Blödsinn und kann leicht durch einfache Anwendung von Schulmathematik überschlagsmäßig widerlegt werden.<br />
<br />
<h2>
Haltestellenkosten</h2>
<br />
Zum ersten, wenn im Leipziger Verkehsnetz statt im Durchschnitt aller 800 nun aller 300m Haltestellen angelegt werden, so entspricht das einer Erhöhung der Anzahl auf 800/300 = 8/3 bzw. um 8/3-3/3=5/3. Die Errichtung der Haltestellen kostet mehr als das 1,6fache als wenn ich alle bestehenden Haltestellen abreißen und neu bauen würde. Hinzu kommt eine Fixkosten-Erhöhung auf das über 2,6fache.<br />
<br />
In dem oben verlinkten LVZ Artikel wird seitens der LVB mit ca. 1 Million Euro pro Haltestelle gerechnet und die Zahl von 1605 Haltestellen angegeben. Mit der Forderung der Grünen würde man also 5/3 neubauen müssen, macht summasummarum 2675 Millionen Euro.<br />
<br />
Wieviel die Stadt bzw. die Leipziger Verkehrsbetriebe im Jahr für Haltestellenpflege ausgeben fällt da ja fast nicht mehr ins Gewicht.<br />
<br />
<h2>
Durchschnittsgeschwindigkeit</h2>
<br />
Wenn man ein wenig recherchiert, bekommt man heraus, dass die übliche Beschleunigung einer Straßenbahn für Anfahren und Bremsen bei ca. 1,5m/s²liegt. Die Höchstgeschwindkeit einer Straßenbahn beträgt 70km/h oder ca. 20m/s.<br />
<br />
Die einfache Gleichung für die Beschleunigung aus dem Stand lautet s=0,5*a*t², wobei s der zurückgelegte Weg, a die Beschleunigung und t die Zeitdauer darstellen.<br />
<br />
Gehen wir der Einfachheit halber aus, dass die Straßenbahn innerstädtisch nur 50km/h (13,8m/s) fährt. Mit der angegebenen Beschleunigung braucht die Straßenbahn 3,1s bzw. 7,2m um diese Geschwindigkeit zu erhalten und gleichsam 3,1s bzw. 7,2m um wieder auf 0 abzubremsen.<br />
<br />
Für jede Haltestelle bedeutet dies also 14,4m Bremsen oder Beschleunigen, der Rest Fahrt mit 50km/h (ohne Berücksichtung von Ampeln etc.)<br />
<br />
Bei 800m Abständen brauchen wir also 6,2s zum Beschleunigen und Bremsen und bei 50km/h können wir die restlichen (800-14,4)m = 785,6m mit 13,8m/s fahren und benötigen 57s.<br />
Macht in der Summe ~63s.<br />
<br />
Für 300m Abstände gilt für die restlichen (300-14,4)m = 285,6m die Zeit von 20,7s, in der Summe also ~27s.<br />
<br />
Nehmen wir als Strecke 10km an (entspricht nicht ganz der Hälfte der Länge der Linie 11), dann hätten wir im ersten Fall 10000/800= ~12 Abschnitte, die je mit 63s durchfahren werden, gesamt also 756s. Für jede Haltestelle rechnen wir dann mit sportlichen 30s Ein-Ausstiegszeit. Kommen also nochmal 11*30s hinzu, macht gesamt 1086s. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt dann 9,2m/s oder 33km/h.<br />
<br />
Im Fall der 300m Abstände hätten wir 10000/300= ~33 Abschnitte, die je mit 57s durchfahren werden, plus 32*30s, gesamt also 2841s. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt dann 3,5m/s oder 13km/h.<br />
<br />
Ergo, die Geschwindigkeit hat sich auf das 2,5fache verringert. Oder anders gesagt, der Fahrgast, der jetzt mit einem Stundenticket 33km weit kommt, schafft dann nur noch 13km. Auch eine Möglichkeit der Fahrpreiserhöhung.<br />
<br />
Im Übrigen, die Rechnung gilt nur, wenn die Umsteigezeiten bei sportlichen 30s bleiben. Werden sie höher verändert sich das Ergebnis nochmal dramatisch.<br />
<br />
<h2>
Taktung </h2>
Da sich die Durchschnittsgeschwindigkeit sich verringert ist es notwendig, die Dichte der eingesetzten Straßenbahnen zu erhöhen. Dies ist einsichtig, da sich die Umlaufzeit einer einzelnen Bahn um das 2,5fache erhöht. Wenn ich aber mehr Straßenbahnen einsetzen muss, benötige ich auch mehr Personal. Ein anderer Weg wäre die Taktung zu verringern. Da aber nciht die Haltestellendichte, sondern möglichst geringe zeitliche Abstände zwischen den Straßenbahnen den größeren Einfluss auf die Attraktivität des ÖPNV hat, wäre dies mit dem erklärten Ziel der Grünen und des Ökolöwen kontraproduktiv.<br />
<br />
Setze ich aber 2,5x mehr Straßenbahnen ein, benötige ich mehr Fahrzeuge (die mit zweistelligen Millionenbetrag in den Anschaffungskosten veranschlagt werden) und mehr Personal.<br />
<br />
Ob sich das mit der obigen Behauptung des Ökolöwen rechnet, wage ich zu bezweifeln.<br />
<br />
<h2>
Energiekosten</h2>
<br />
Ein weiterer Aspekt sind die Energiekosten. Wenn ich die Taktung gegenüber dem Ist-Zustand nicht verändern will, so werden sich die Energiekosten mindestens um das 2,5fache erhöhen, weil zeitgleich 2,5fach mehr Fahrzeuge im Netz unterwegs sind.<br />
<br />
Aber auch die Energiekosten pro Fahrzeug erhöhen sich, denn es gilt, der Energieaufwand steigt mit der Zahl der Beschleunigungsvorgänge (der Großteil der Bremsenergie wird in Wärme umgewandelt). Da wir nun 8/3 öfter beschleunigen müssen, steigt die benötigte Energie ebenfalls um diesen Betrag.<br />
<br />
<h2>
Fazit</h2>
<br />Es ist genau zu überlegen, ob die Forderung, die Zahl der Haltestellen zu erhöhen, Sinn macht. Inbesondere sollte man im Hinterkopf behalten, dass mehr Haltestellen bedeutet, dass die Umlaufzeit sich deutlich erhöht. Dies lässt sich nur durch verstärkten Einsatz von weiteren Fahrzeugen kompensieren. Auch wenn obige Rechnung stark vereinfacht ist zeigt sie die grundlegenden Probleme auf. Es wäre sinnvoll, wenn Politiker ab und an solche eine Überschlagsrechnung anstellen, um wenigstens ein Bewusstsein für damit einhergehende Probleme zu entwickeln.<br />
<br />
PS.: Wenn ich mich irgendwo krass verrechnet haben sollte, sagt mir bitte Bescheid. Ich habe den Blogbeitrag leicht übemüdet geschrieben. Danke :)Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-14182075269703389712016-07-12T22:47:00.000+02:002016-07-12T22:47:31.305+02:00Die Piraten sind schuld…<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-KmrQuFjGjQg/V4VXGhWtlmI/AAAAAAAABqA/uxpHFJsMJHEOxQ66dwyS035CpV-Ukd8FgCKgB/s1600/IMG_20140806_115407.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://1.bp.blogspot.com/-KmrQuFjGjQg/V4VXGhWtlmI/AAAAAAAABqA/uxpHFJsMJHEOxQ66dwyS035CpV-Ukd8FgCKgB/s320/IMG_20140806_115407.jpg" width="240" /></a></div>
<h3 dir="ltr">
Piraten als Nährboden für Legida? </h3>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
Heute hatte ich in einem längeren Gespräch mit einem befreundeten Politiker die Thesen vernommen, die Piraten hätten zwei Dinge bewirkt.</div>
<div dir="ltr">
<br />
Zum einen hätten sie durch ihre Kommunikationskultur den Nährboden dafür bereitet, dass jeder (besorgte) Bürger seine (haßerfüllten) Ergüsse ins Netz kippen kann. Zum anderen, dass politische Prozesse des Aushandelns hinter verschlossenen Türen zugunsten einer falsch verstandenen Transparenz aufgegeben werden müssen.<br /> </div>
<h3 dir="ltr">
Politische Prozesse sichtbar gemacht </h3>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
<b>Wahr ist</b>, dass die Piraten politische Prozesse sichtbar gemacht haben, in dem sie öffentlich über Beteiligte, Ideen und Zwischenstände (zum teil heftig) debattierten. Daraus ist aber nicht den Piraten der Vorwurf zu machen, sondern den anderen Parteien, weil es ihnen nicht gelungen ist, mit der neuen Transparenz und dem neuen Beteiligungswunsch der Bevölkerung umzugehen. Wenn man so will, könnte man den Piraten vorhalten, sie haben das Land aufgerüttelt politischer zu werden, hätten zwar die Geister gerufen, aber nicht gebannt.<br /> </div>
<h3 dir="ltr">
Politisch unangepaßt </h3>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
<b>Wahr ist</b> auch, dass die Piraten sich nicht an die bestehende politische Kultur gehalten haben, dass sie in direkter Art und Weise und oft ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten der jeweiligen politischen Gegner gepoltert haben. Das dies nicht jedem gefiel ist klar, doch dadurch wurde Politik wieder spannend, verkrustete Rituale hinterfragt und Forderungen nach Transparenz erst durchsetzbar.</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<div dir="ltr">
<br /></div>
<h3 dir="ltr">
Politisch unerfahren</h3>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
<b>Genauso wahr ist</b> auch die in aller Öffentlichkeit und mit fairen und öfter noch unfairen, ins persönlich gehenden Mitteln geführte innerparteiliche Auseinandersetzung um die Richtungs- und damit verbundene Machtfrage. Doch ist diese nicht Ursache der aktuell durch (besorgte) Bürger ins Netz gekübelten Hassergüsse, noch qualitativ mit diesen vergleichbar.</div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
Hier zeigte sich zum einen eher frühzeitig die mit dem Wachstum des Internet einhergehende Veränderung in der Kommunikation, für die wir gesellschaftlich noch keine verbindlich akzeptierten Regeln entwickelt haben. Und zum anderen die politische Unerfahrenheit, ja teilweise auch Ohnmacht, mit Konflikten innerhalb der Partei mit verschiedenen politischen Strömungen und widerstreitenden Interessen umzugehen. Die Ursache lag hier in dem exorbitantem Wachstum nach der gehypten Berlinwahl und der fehlenden wertebasierten ntegration der neuen Mitglieder.</div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<h3 dir="ltr">
Vermächtnis oder Verpflichtung</h3>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
Alles in allem, ja, die Piraten haben Veränderungen bewirkt. Transparenz, Politikinteresse und intensive Netznutzung sind deren bisheriges Vermächtnis.</div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
Aus diesem heraus gilt es Visionen und praktische Hilfen zu erschaffen, mit der neuen Freiheit zum Wohle der Gesellschaft umzugehen. Die Piraten werden da allen Unkenrufen zumtrotz sich weiterhin einbringen. Und das ist angesichts der aktuellen Parteienlandschaft auch ganz gut so.</div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-45000773024585779002016-04-12T09:27:00.001+02:002016-04-12T09:27:59.974+02:00Politische Zeiten<p dir="ltr">Lang ist es her, seit ich das letzte mal dazu kam, über Politik im Allgemeinen und Stadtpolitik im Besonderen zu bloggen.<br>
Es ist ja nicht so, dass ex nix gäbe wozu man sich äußern könnte, dass diese Tage so uninteressant wären. Im Gegenteil, sei es Böhmermanns Coup, mit Satire die Scheinheiligkeit im Verhältnis Deutschland - Türkei offenzulegen, sei es die Unverfrorenheit der Machtpolitiker von CDU und SPD die Bundeswehr nun auch im Innern und im Interesse des "Supergrundrechts" Terrorabwehr auch gegen eigene Staatsbürger einsetzen zu Wolken oder sei es die Ohnmacht im Umgang mit rechtspopulistischen Stimmen der AFD, die den Druck auf Regierungsparteien in Flüchtlingskrise erhöhen.<br>
Alles in allen leben wir in "interessanten" Zeiten.<br>
Doch, und so wie es aussieht, bin ich da nicht allein, komme ich kaum noch dazu, all diese politischen Ereignisse und Entwicklungen zu verarbeiten.<br>
Nicht falsch verstehen, ich beschäftige mich durchaus damit, mir gelingt es meistens Position und Gegenposition zu erlesen und eigene Meinung zu entwickeln. <br>
Doch was mir kaum noch gelingt, ist den Prozess dieser Meinungsfindung zu dokumentieren (aka darüber schreiben,  bloggen) und mit anderen darüber zu diskutieren.<br>
Dem liegen zwei Punkte zugrunde, der erste: Ich stelle eine zunehmende Polarisierung in der politischen Debatte fest. War es früher möglich, sich differenziert zu äußern, auch mal ein "ich habe mir da noch keine Meinung gebildet" einzuwerfen oder gar eine Gegenposition als Möglichkeit die Validität von Argumenten zu prüfen einzunehmen, wird dies immer mehr von "Du bist nicht für uns, dann bist Du gegen uns" begründeten Diskursverweigerungen verunmöglicht.<br>
Aber auch die tatsächliche Schlagfrequenz mit der politische Themen medial durchgeprügelt werden sorgt dafür, dass zumindest ich, nicht mehr hintergerkomme, diese einzuordnen, zu bewerten. Die Presselandschaft ist da auch keine Hilfe mehr. Statt Faktenanalyse und Gegenüberstellen von Positionen verkommt die politisch journalistische Arbeit zu Meinungsbeiträgen und Hofberichterstattung, und bietet damit weniger Orientierung.<br>
Alles in allem zwingt mich diese Entwicklung mich auf ganz wenige Themengebiete festzulegen, um überhaupt noch "ehrenamtlich" politisch tätig zu sein. Ich bin nicht politik verdrossen, bin weiterhin an Politik interessiert und politisch. Doch die Flut an Mißachtung bisher geltender Regeln durch Politik, wie auch der Verfall des Journalismus ist möglicherweise Ursache des immer weniger "sich mit Politik beschäftigen" Könnens.</p>
<p dir="ltr">Wie geht es Euch damit? Liege ich falsch?</p>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-17096136399599275952015-03-06T23:53:00.003+01:002015-03-06T23:57:19.703+01:00Antwort zur Einwohneranfrage Stadtentwicklungsplan Verkehr und Einschränkung der Linie 11 in Dölitz<h2>
Vorwort</h2>
<br />
Wie berichtet hatte ich <a href="http://ausbaldowert.blogspot.de/2015/01/einwohneranfrage-zu-stadtentwicklungspl.html">eine Einwohneranfrage zum STEP Verkehr und den Einschränkungen der Linie 11 gestellt</a>. Diese wurde relativ oberflächlich auf der letzten Stadtratssitzung behandelt, so daß ich Frau Dubrau bat, mir die Fragen nochmal schriftlich zu beantworten.<br />
<br />
Nach meiner Fragenbehandlung im Stadtrat kam der Herr Frank Viereckl, seines Zeichens Leiter der Konzernkommunikation der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH auf mich zu und bat mich mich um Verständnis für die Einschränkungen in Dölitz.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-97NgG9J5oc4/VPovVGHY22I/AAAAAAAABj4/fakELdrjGzk/s1600/IMG_20140804_073527.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-97NgG9J5oc4/VPovVGHY22I/AAAAAAAABj4/fakELdrjGzk/s1600/IMG_20140804_073527.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
Ich erläuterte ihm mehrere Alternativen, und schlug ua. einen regelmäßigen Pendelbus zw. Leinestraße, über Dölitzer Schacht, Friederikenstraße zur Klemmstraße vor, der zumindest die Quartieranbindung Dölitz und Lößnig sicherstellen würde. Ein Mehr an Personalaufwand stellt dies gegenüber Straßenbahnverkehr auch nicht dar und höhere Kosten dürften auch nicht entstehen.<br />
<br />
Vor diesem Hintergrund sind auch die jetzt eingegangenen Antworten zu bewerten, die ich hier einfach 1:1 veröffentliche:<br />
<br />
<h2>
Antwort der Stadtverwaltung</h2>
[…]anbei erhalten Sie die schriftliche Beantwortung Ihrer Einwohneranfrage zur letzten Ratsversammlung zum Thema Linie 11 / Dölitz. Sie hatten dazu <br />
wohl auch noch Nachfragen, die in der Ratssitzung nicht beantwortet wurden <br />
und sich auf einen möglichen Busersatzverkehr bezogen. <br />
Da in der Ratssitzung auch noch eine Anfrage aus dem Stadtrat zu diesem <br />
Thema beantwortet wurde, schicken wir Ihnen auch diese Anfrage und die <br />
Antwort darauf zu und hoffen, dass Ihre Fragen darin aufgehoben und <br />
beantwortet sind.<br />
Die Antwort auf Ihre Anfrage:<br />
Bei der Einkürzung der Linie 11E in Dölitz mit einhergehender Verringerung <br />
der Bedienungshäufigkeit von einem 10-Minuten-Takt auf derzeitig einen <br />
20-Minuten-Takt handelt es sich um einen baustellenbedingten und somit <br />
lediglich vorübergehenden Zustand.<br />
<br />
Grund dafür ist, dass durch den Umbau des Straßenbahnhofs Dölitz <br />
gegenwärtig keine Wendemöglichkeit für die Linie 11E zur Verfügung steht. <br />
Eine Verlängerung der Linienführung gemeinsam mit der Linie 11 nach <br />
Markkleeberg-Ost scheidet als Alternative aus, da es aufgrund der Länge <br />
des eingleisigen Abschnittes zwischen Dölitz und Markkleeberg-Ost nicht <br />
möglich ist, einen fahrplanstabilen Linienverkehr im 10-Minuten-Takt zu <br />
betreiben. Somit blieb nur die Alternative, die Linie 11E an der <br />
Haltestelle S-Bahnhof Connewitz, Klemmstraße enden zu lassen. Diese <br />
Einschränkung ist befristet für die Dauer der Baumaßnahmen im Betriebshof <br />
Dölitz, die voraussichtlich bis Frühjahr 2016 dauern werden. Anschließend <br />
wird, wie im Nahverkehrsplan der Stadt Leipzig festgelegt, der <br />
10-Minuten-Takt bis Dölitz wieder eingerichtet.<br />
<br />
Es ist insofern völlig klar, dass aufgrund der Fahrgastzahlen der letzten <br />
Jahre, der Einwohnerentwicklung bzw. der Nachfrage ein 10 min-Takt <br />
zwischen S-Bahnhof Connewitz, Klemmstraße und Dölitz notwendig ist. Die <br />
gewünschten statistischen Auswertungen würden dies sicherlich bestätigen. <br />
<br />
In diesem Fall konnte mit vertretbarem Aufwand jedoch keine bessere <br />
Alternative gefunden werden. Natürlich bleibt es nicht aus, dass durch <br />
eine solche Angebotsreduzierung Fahrgäste alternative Verkehrsmittel <br />
nutzen. Erfahrungsgemäß wird aber eine zeitlich befristete Veränderung von <br />
den meisten Fahrgästen akzeptiert, so dass nicht davon auszugehen ist, <br />
dass in Größenordnungen Fahrgäste in Dölitz/Lößnig dem ÖPNV langfristig <br />
verloren gehen.<br />
<br />
Die Antwort auf die Anfrage der Fraktion DIE LINKE:<br />
zu 1. Wie wird die Ausdünnung des Fahrtaktes begründet, wie haben sich die <br />
Fahrgastzahlen auf diesem Streckenabschnitt im Zeitraum 2012-2014 <br />
entwickelt?<br />
Bei der Einkürzung der Linie 11E in Dölitz mit einhergehender Verringerung <br />
der Bedienungshäufigkeit von einem 10-Minuten-Takt auf derzeitig einen <br />
20-Minuten-Takt handelt es sich um einen baustellenbedingten und somit <br />
lediglich vorübergehenden Zustand.<br />
<br />
Wie bekannt modernisieren die LVB den Betriebshof Dölitz. Diese <br />
Investition folgt dem LVB-Liegenschaftskonzept, welches neben den <br />
zentralen Betriebshöfen Angerbrücke und Heiterblick den Standort Dölitz <br />
stärken soll. Somit wird durch den funktional erweiterten Betriebshof der <br />
öffentliche Personennahverkehr in der Nord-Süd-Achse gestärkt. In <br />
verschiedensten Veranstaltungen wurden die Dölitzer Bürgerinnen und Bürger <br />
über diese Pläne informiert.<br />
<br />
Der Startschuss zum Umbau des Betriebshofs Dölitz erfolgte im Februar <br />
2014. Der Verkehr wurde und wird bestmöglich im Sinne der Anwohner <br />
aufrechterhalten. Seit dem 13. Oktober 2014 ist es jedoch nicht mehr <br />
möglich, in Dölitz zu wenden, da das dafür nötige Gleisdreieck <br />
mittlerweile abgebaut wurde, um das Baufeld freizumachen. Deshalb endet <br />
die die Straßenbahnlinie 11E voraussichtlich bis zum Frühjahr 2016 am <br />
S-Bahnhof Connewitz. Die Haltestellen Raschwitzer Straße, <br />
Friederikenstraße, Leinestraße und Dölitz können nur durch die Linie 11 <br />
bedient werden, die montags bis freitags tagsüber alle 20 Minuten fährt. <br />
Die geringeren Kapazitäten bedeuten zwar weniger Fahrkomfort, da die <br />
Bahnen voller sind als gewohnt, es konnten jedoch bisher keine <br />
unzumutbaren Überfüllungen festgestellt werden.<br />
Es ist insofern völlig klar, dass aufgrund der Fahrgastzahlen der letzten <br />
Jahre bzw. der Nachfrage ein 10 min-Takt angemessen und notwendig ist. Der <br />
10min-Takt steht nicht zur Disposition.<br />
<br />
zu 2. Welche Alternativen zur Ausdünnung des Fahrtaktes wurden mit welchem <br />
Ergebnis geprüft? <br />
Es wurden zwei Alternativen geprüft. Gegen die Verlängerung der 11E bis <br />
Markkleeberg Ost spricht, dass der eingleisige Streckenabschnitt zwischen <br />
Dölitz und Markkleeberg-Ost einen stabilen Betrieb im 10-Minuten-Takt <br />
nicht zulässt. Im Frühjahr 2015 wird das Baufeld zudem noch auf die <br />
gesamte Bornaische Straße vor dem Betriebshof Dölitz ausgeweitet, so dass <br />
sich der eingleisige Streckenabschnitt noch verlängern und die <br />
Durchlassfähigkeit weiter zurückgehen wird.<br />
<br />
Alternativ könnte seit der Fertigstellung der Bornaischen Brücke ein Bus <br />
eingesetzt werden, der zwischen Klemmstraße und Dölitz mit Anschluss auf <br />
die 11E verkehrt. Aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit, findet <br />
ein solcher Schienenersatzverkehr bei den Fahrgästen nur wenig Akzeptanz. <br />
Die meisten Fahrgäste würden sich vermutlich trotzdem auf die bis <br />
Markkleeberg durchgehenden Fahrten der Linie 11 orientieren und ihre Wege <br />
so planen, dass sie nicht am S-Bf. Connewitz umsteigen müssen, da dies <br />
wesentlich schneller und bequemer ist. Die Fahrzeit mit dem Bus wäre <br />
insgesamt länger, da für das Umsteigen eine Umsteigewartezeit von einigen <br />
Minuten eingeplant werden muss (als Puffer für Verspätungen sowie für den <br />
Fußweg zwischen Bus und Straßenbahn am S-Bf. Connewitz). Somit würde sich <br />
im Abschnitt S-Bf. Connewitz - Dölitz ohnehin kein 10-Minuten-Takt, <br />
sondern nur ein 5-/15-Minuten-Takt ergeben, da der Bus jeweils ca. 5 <br />
Minuten vor oder nach der durchgehenden Straßenbahn der Linie 11 fahren <br />
würde. D. h. auch mit einem Busersatz für die Linie 11E würden sich <br />
größere Fahrplanlücken ergeben. <br />
Auf der anderen Seite kann der Bus baustellenbedingt über mehrere Monate <br />
hinweg nicht, wie die Straßenbahn, auf dem kürzesten Wege verkehren. Dies <br />
bedeutete eine zeitintensive Umleitung und wäre zeitaufwändiger als das <br />
Warten auf die nächste, durchfahrende Straßenbahn. Im Jahre 2015 wird über <br />
mehrere Sommermonate die Bornaische Straße vor dem Straßenbahnhof Dölitz <br />
in das Baufeld integriert. Dabei entstehen auch barrierefreie Haltestellen <br />
vor dem Betriebshof. Die Straßenbahnlinie 11 fährt in dieser Zeit <br />
eingleisig, d. h. der eingleisige Streckenabschnitt zwischen Markkleeberg <br />
und Dölitz verlängert sich um mehrere hundert Meter. Der Bus könnte <br />
während dieser Bauphase den Endpunkt Dölitz überhaupt nicht erreichen und <br />
müsste mangels anderer Wendemöglichkeiten über den Goethesteig nach <br />
Markkleeberg-West oder über die Leinestraße umgeleitet werden. Insgesamt <br />
entstehen für einen Busersatz unverhältnismäßig hohe Kosten, denen nur ein <br />
geringer Nutzen gegenübersteht. In der Abwägung von Aufwand und Nutzen <br />
wurde entschieden, keinen Schienenersatzverkehr für die eingekürzte Linie <br />
11E anzubieten. <br />
<br />
zu 3. Wie sind diese Einschränkungen mit dem Nahverkehrsplan der Stadt <br />
Leipzig vereinbar?<br />
Aus dem aktuell gültigen Nahverkehrsplan der Stadt Leipzig ergibt sich die <br />
Verpflichtung, den Streckenabschnitt S-Bf. Connewitz bis Dölitz im <br />
10-Minuten-Takt zu bedienen. Der Nahverkehrsplan selber regelt aber nur <br />
das normale ÖPNV-Angebot. Er enthält keine Regelungen für <br />
baustellenbedingte Einschränkungen, da diese nicht vernünftig in einem <br />
allgemeinen Plan geregelt werden können. Diese müssen immer in <br />
Abhängigkeit der konkreten Situation vor Ort abgewogen werden. <br />
Grundsätzlich besteht bei allen Baumaßnahmen aber die Zielstellung, <br />
weitestgehend das normale ÖPNV-Angebot aufrecht zu erhalten.<br />
<br />
zu 4. Wurden der Fahrgastbeirat der LVB, der Bürgerverein Dölitz oder <br />
andere betroffene Akteure in die Entscheidung zur Reduzierung des <br />
Fahrtaktes und in die Prüfung von Alternativen einbezogen? <br />
Der Fahrgastbeirat, der Bürgerverein und die Anwohner wurden im Oktober <br />
2014 von den LVB informiert. <br />
<br />
zu 5. Wie hat sich die Bevölkerung im Ortsteil Dölitz in den Jahren <br />
2013/14 entwickelt und welche Prognosen gibt es für die kommenden Jahre?<br />
Wie bereits ausgeführt, ist es völlig klar, dass aufgrund der <br />
Einwohnerzahlen bzw. deren Entwicklung ein 10 min-Takt notwendig ist. Auf <br />
die gewünschte Analyse der Bevölkerungsentwicklung wurde aus diesem Grund <br />
verzichtet.<br />
<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Im Auftrag<br />
Roland Quester<br />
Persönlicher Referent <br />
____________________________________<br />
Stadt Leipzig, Der Oberbürgermeister<br />
Dezernat Stadtentwicklung und Bau<br />
<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-16695718066957700582015-01-14T21:29:00.001+01:002015-01-16T21:01:12.722+01:00Einwohneranfrage zu Stadtentwicklungsplan Verkehr und Einschränkung der Linie 11 in Dölitz<div class="separator tr_bq" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-PJdpMZd_02Y/VLbN7pZK6WI/AAAAAAAABhE/ePUH6H4YQzU/s1600/IMG_20140826_080125.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-PJdpMZd_02Y/VLbN7pZK6WI/AAAAAAAABhE/ePUH6H4YQzU/s1600/IMG_20140826_080125.jpg" height="240" width="320" /></a><a href="http://2.bp.blogspot.com/-nqi0JXV38Dg/VLbN7lAMzpI/AAAAAAAABhE/k2RU1HQ3_S4/s1600/IMG_20140312_075313.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-nqi0JXV38Dg/VLbN7lAMzpI/AAAAAAAABhE/k2RU1HQ3_S4/s1600/IMG_20140312_075313.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<br />
In einer der vergangenen Beiträge <a href="http://ausbaldowert.blogspot.de/2014/03/ein-schritt-vor-zwei-zuruck-oder-drei.html">"Ein Schritt vor - zwei zurück? Oder drei vor?"</a> hatte ich mich intensiv mit dem Stadtentwicklungsplan Verkehr (STEP Verkehr) auseinandergesetzt. Dieser wird wohl auf der Sitzung des <a href="http://www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/stadtrat/">Stadtrats Leipzig</a> vom 21.1.2015 behandelt werden.<br />
<br />
In Vorbereitung dessen und um auf die unhaltbare Situation in der Mobilität der Dölitzer und Lößniger aufmerksam zu machen, habe ich gestern folgende <a href="http://www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/buergerbeteiligung-und-einflussnahme/einwohneranfrage/">Einwohneranfrage</a> gestellt:<br />
<br />
<h3>
Update 2015-01-16</h3>
Ich habe heute folgende Antwort erhalten:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>Ihre Anfrage ist im Büro für Ratsangelegenheiten eingegangen und wurde unter der Nummer VI-EF-00951 registriert.<br /><br />Der Ältestenrat wird in seiner Beratung am 04.02.2015 über die Form der Beantwortung Ihrer Anfrage entscheiden, ich werde Sie über das Ergebnis umgehend informieren. </i></blockquote>
Auch ist jetzt die Tagesordnung für die Stadtratssitzung 2015-01-21 bekannt: <a href="http://www.leipzig.de/news/news/sitzung-der-ratsversammlung-am-21-januar-2015/">http://www.leipzig.de/news/news/sitzung-der-ratsversammlung-am-21-januar-2015/</a>. Wie bereits geschrieben wird der STEP Verkehr behandelt unter<b> </b>TOP20.6<b>:</b><br />
<blockquote>
<i>Ö 20.6 Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum <br />(Einreicher: Dezernat Stadtentwicklung und Bau) <br />DS-00523/14</i></blockquote>
Ich hoffe, daß vlt. die Stadträte sich mit ff. Anfrage doch näher beschäftigen konnten, auch wenn die Verwaltung meine Anfrage erst später behandeln will. <br />
<h3>
Anfrage</h3>
<br />
<i>Sehr geehrte Damen und Herren,<br /><br />bezugnehmend auf den Entwurf für den neuen Stadtentwicklungsplan<br />Verkehr und öffentlicher Raum und der aktuellen Taktzeiteneinschränkung der Linie 11 der Leipziger Verkehrsbetriebe, bitte ich Sie ff. Anfrage zu beantworten:<br /><br />Vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Stadt mit all ihren Verkehrsproblemen und dem im <a href="http://www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr/verkehrsplanung/?eID=dam_frontend_push&docID=38025">Stadtentwicklungsplan Verkehr (bzw. dem zuverabschiedenden Entwurf "STEP – Verkehr und öffentlicher Raum"</a> propagierten Fokus auf umweltverträgliche Mobilität für alle, welche Gestaltungsmöglichkeiten besitzt die Verwaltung die Leipziger Verkehrsbetriebe in die Umsetzung des STEP einzubinden?<br /><br />Konkret gefragt:<br /> </i><br />
<i>In welchem Verhältnis steht der Einsparungseffekt seitens der LVB <a href="http://www.l-iz.de/Politik/Leipzig/2014/10/Umbau-Betriebshof-Doelitz-nimmt-naechste-Etappe-57633.html">durch Verlängerung</a> der Taktzeiten der Linie 11 von/nach Dölitz von durchschnittlich 10min auf <a href="http://www.lvb.de/file/lvb_maps/fahrplan_dl_L29wdC9jb25yYWQtNC4xLXNpdGVzL2x2Yl93ZWI0L3dlYi9saXZlL2Fzc2V0cy9mYWhycGxhbi9UcmFtLzExL1NjaGtldWRpdHovQUZQX0xJMTFfMl8xMDE3OTAxXzQuUERG/f">aktuell 20min</a> gegenüber den Belastungen durch die auf den Individualverkehr ausweichenden Bürger der Ortsteile Dölitz und Lößnig auf die Infrastruktur und Umweltziele der Stadt?<br /><br />Darüber hinaus:</i><br />
<ul>
<li><i>Ist der Stadtverwaltung bekannt, wieviele Lössniger und Dölitzer vor den Einschränkungen und aktuell die Leipziger Verkehrsbetriebe nutzen? </i></li>
<li><i>Wie sieht die aktuelle, jährliche Zuwachsrate an Einwohnern der Stadt Leipzig in den Ortsteilen Dölitz und Lößnig aus?</i></li>
<li><i>Wie sieht die Zahl an Fahrzeug Neu- und Ummeldungen von Einwohnern der Stadt Leipzig in den Ortsteilen Dölitz und Lößnig vor und nach den Einschränkungen der Linie 11 aus?</i></li>
<li><i>Ist der Stadtverwaltung bekannt, welches Verhältnis die Taktung der vergleichbaren Straßenbahnlinien in den Ortsteilen Dölitz und Lößnig <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Stra%C3%9Fenbahnnetzes_Leipzig">in den Jahren 1910, 1990, 2000</a> zur Zahl der dort ansäßigen Einwohner betrug?</i></li>
<li><i>Welche kurzfristigen Maßnahmen erwägt die Stadt Leipzig zu treffen, um <a href="http://www.bv-doelitz-online.de/mediapool/40/404428/resources/35452924.jpg">dem Mobilitätsbedürfnis der Bewohner von Dölitz</a> und Lößnig einerseits entgegenzukommen und andererseits den og. Zielen des STEP Rechnung zu tragen?</i></li>
</ul>
<br />
Für weitere Informationen zu dem Thema sei noch auf den <a href="http://www.bv-doelitz-online.de/">Dölitzer Bürgerverein</a> verwiesen.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-32483076867229794742014-12-10T12:49:00.000+01:002014-12-17T17:40:17.684+01:00Müllhalde Landschaftsschutzgebiet Leipzig-Dölitz?<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-zQvfagi_7gU/VIgw_i8jazI/AAAAAAAABRQ/XhkKb2Tlwuc/s1600/IMG_20141210_105535.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-zQvfagi_7gU/VIgw_i8jazI/AAAAAAAABRQ/XhkKb2Tlwuc/s1600/IMG_20141210_105535.jpg" height="320" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Nebeneingang zum KGV An der großen Eiche e.V.,<br />
direkt an der Leinestraße</td></tr>
</tbody></table>
Das Gebiet nördlich der Leinestraße in Leipzig – Dölitz ist seit geraumer Zeit Landschaftsschutzgebiet. Wir wohnen nun schon eine Weile in Dölitz, doch in den letzten Monaten vermüllen die Wälder und Grünflächen rings um Dölitz immer mehr. Das erstreckt sich von Wachau, Markkleeberg bis hinüber nach Lößnig. Auffällig ist, daß der Müll immer in der Nähe von Kleingartenanlagen seine höchste Konzentration findet.<br />
<br />
Beispielhaft seien im folgenden Fotos gezeigt, die ich heute <a href="http://www.openstreetmap.org/?mlat=51.28833&mlon=12.40247#map=18/51.28833/12.40247">auf dem Parkplatz der Kleingartenanlagen am Dölitzer Schacht</a> in der Nähe der Kleingartenvereine <a href="http://kgv-am-silbersee-leipzig.de/">Am Silbersee e.V.</a> und <a href="http://www.kgv-grosse-eiche.de/">An der großen Eiche e.V.</a> gemacht habe. Am <a href="http://www.openstreetmap.org/?mlat=51.28124&mlon=12.40501#map=17/51.28124/12.40501">Markleeberger Weg (Weinteichsenke)</a> Nähe der <a href="http://stadtverband-leipzig.de/vereine/bzg-sued/vereinskontakte/87-kgv-doelitz-ev.html">Kleingartenanlage Dölitz e.V.</a> sieht es da kaum anders aus.<br />
<br />
Trotz bereits in der Vergangenheit mehrfach an das Ordnungsamt gemeldete Müllablagerungen, so zum Beispiel über Kabelreste-Entsorgungen im Frühjahr diesen Jahres, hat sich die Situation massiv verschärft. Zur Erinnerung, es handelt sich um ein Landschaftsschutzgebiet.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-Ut8GQip2TJ0/VIgxHdkromI/AAAAAAAABRw/_KtJuLtNKdc/s1600/IMG_20141210_105307.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-Ut8GQip2TJ0/VIgxHdkromI/AAAAAAAABRw/_KtJuLtNKdc/s1600/IMG_20141210_105307.jpg" height="320" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Müllsack im Gesträuch</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-beQL-HgMlX0/VIgxHT-ketI/AAAAAAAABRw/3nBa65hYdYI/s1600/IMG_20141210_105200.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-beQL-HgMlX0/VIgxHT-ketI/AAAAAAAABRw/3nBa65hYdYI/s1600/IMG_20141210_105200.jpg" height="320" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Kanister zwischen den Büschen</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-i6SHJMMvKPA/VIgxHePNkPI/AAAAAAAABRw/tgLP7YKMZ10/s1600/IMG_20141210_105117.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-i6SHJMMvKPA/VIgxHePNkPI/AAAAAAAABRw/tgLP7YKMZ10/s1600/IMG_20141210_105117.jpg" height="320" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Fastfoodreste an einem Baum auf dem Parkplatz</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-j2HWc5J_PsE/VIgxHfv_hvI/AAAAAAAABRw/Btr8a2_Qzjo/s1600/IMG_20141210_105030.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-j2HWc5J_PsE/VIgxHfv_hvI/AAAAAAAABRw/Btr8a2_Qzjo/s1600/IMG_20141210_105030.jpg" height="320" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Entsorgte Teppichreste und weitere Müllbeutel</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-leTc5G7uIzE/VIgxHbfIQAI/AAAAAAAABRw/CXhtIA3I4T4/s1600/IMG_20141210_105017.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-leTc5G7uIzE/VIgxHbfIQAI/AAAAAAAABRw/CXhtIA3I4T4/s1600/IMG_20141210_105017.jpg" height="320" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Unter einem weiteren Busch</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-X-knH-EXSCA/VIgxHS4ZKkI/AAAAAAAABRw/KXk-_pECdJI/s1600/IMG_20141210_104950.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-X-knH-EXSCA/VIgxHS4ZKkI/AAAAAAAABRw/KXk-_pECdJI/s1600/IMG_20141210_104950.jpg" height="320" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Noch ein Ablagerungsplatz</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-PTidpUaSyv0/VIgxHT1GnxI/AAAAAAAABRw/vs4cUUMEQXI/s1600/IMG_20141210_104904.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-PTidpUaSyv0/VIgxHT1GnxI/AAAAAAAABRw/vs4cUUMEQXI/s1600/IMG_20141210_104904.jpg" height="640" width="480" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Man beachte die Aufschrift des Sacks. Dieser ist direkt auf dem Parkplatz abgelegt. Täglich parken dort mehrere Autos in direkter Sichtweite</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-bnEiHUnebQw/VIgxHdI4sNI/AAAAAAAABRw/BohfGqMFPTk/s1600/IMG_20141210_104810.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-bnEiHUnebQw/VIgxHdI4sNI/AAAAAAAABRw/BohfGqMFPTk/s1600/IMG_20141210_104810.jpg" height="320" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Dies sind mit Lackresten versehene Latten, die ziemlich sicher mal zu einer Laube gehörten</td></tr>
</tbody></table>
Nachtrag vom 16.12.2014 im folgenden noch zwei Müllabladungen fotografiert:<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-8mwvK_Sn1s0/VJGxAfiD5JI/AAAAAAAABZE/AJLvvXGqgD8/s1600/IMG_20141216_102825.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-8mwvK_Sn1s0/VJGxAfiD5JI/AAAAAAAABZE/AJLvvXGqgD8/s320/IMG_20141216_102825.jpg" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Direkt vor Kleingartenanlage, Höhe Dölitzer Schacht entsorgt</td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-zctPbtbkj0s/VJGxARE8ZMI/AAAAAAAABZE/ndZa8k-GTpo/s1600/IMG_20141216_103217.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-zctPbtbkj0s/VJGxARE8ZMI/AAAAAAAABZE/ndZa8k-GTpo/s320/IMG_20141216_103217.jpg" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Waldweg, im Hintergrund die Straße Dölitzer Schacht</td></tr>
</tbody></table>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-72665609165036104072014-09-02T18:15:00.000+02:002014-09-02T18:15:37.859+02:00Speziismus in VideospielenDie Debatte ist entfacht. Speziisten behaupten, dass in Videospielen Monster eher als Hassobjekt dargestellt werden, und Helden die Helden sind. Doch stimmt das? Und wo könnten die Ursachen liegen?<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0f/Arminianism_as_five-headed_monster.JPG/800px-Arminianism_as_five-headed_monster.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0f/Arminianism_as_five-headed_monster.JPG/800px-Arminianism_as_five-headed_monster.JPG" height="640" width="424" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">"<a href="http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Arminianism_as_five-headed_monster.JPG#mediaviewer/File:Arminianism_as_five-headed_monster.JPG">Arminianism as five-headed monster</a>" by Unknown engraver . Licensed under Public domain via <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/">Wikimedia Commons</a>.</td></tr>
</tbody></table>
Werden Bösewichter übermäßig oft als Hassobjekte dargestellt? Die Antwort ist ganz einfach: JA! Schauen wir uns Spiele wie Super Mario Bros. an, wo Prinzessin Peach immer wieder von Bowser gefangen wird, und von Mario gerettet werden muss. Nehmen wir Spiele wie Rainbow Six Siege, wo die Geisel von einem Monster festgehalten wird, und hilflos nach Hilfe ruft. Nehmen wir Spiele wie Resident Evil 4, wo ihr die Präsidententochter aus den Fängen der bösen Los Illuminatos befreien müsst. Nehmen wir Tomb Raider, was es zu großem Erfolg gebracht hat, gerade wegen der übergroßen Anteil von Monstern dahingeschlachtet von Lara Croft - was dann in späteren Teilen zum Glück etwas geschrumpft wurde.<br />
<br />
<br />
<br />
Helden sind allzu oft die Helden, die Monster, die nach Gnade rufen, erschlagen. Auch das ist in den meisten oben genannten Spielen so. Wie oft spielt ihr in Videospielen einen Helden und wie oft ein Monster? Wie oft habt ihr überhaupt die Wahl, welche Seite ihr spielen wollt? Mir persönlich ist es völlig egal, ob ich einen Recken oder einen Goblin spiele - mir persönlich ist es auch egal, wer gerettet wird. Aber ich verstehe die Empörung der Monster, da sie nur allzu oft als Opfer Deiner Klinge dargestellt werden. Spieleentwickler - übrigens genauso wie Filmregisseure - sollten viel öfter auch Ungetier als Hauptrolle zulassen, das Probleme löst, das Menschen rettet, ohne dass diese Spezieen direkt als Kampfbestie gesehen wird. Lasst uns bitte Monstern das Gefühl geben, dass sie mehr können als Dunkelheit rufen; dass sie sich selbst helfen können; dass sie die Probleme, die auf sie zukommen meistern. <br />
<br />
Warum werden denn Orks, wenn sie eine Hauptrolle bekommen, in kurzen Hosen, im Rock und im hautengen Lederanzug dargestellt? Natürlich, weil sich das auf den Covers gut macht, weil dann viele Menschen zu genau diesem Spiel greifen. Wir sollten unbedingt damit aufhören Ungeheuer als Hassobjekte in Videospielen und Filmen zu verkaufen und anfangen darüber nachzudenken welche Charaktere man in welcher Rolle zeigt. Natürlich dürfen Schatten der Nacht auch mal das Opfer sein, aber es ist doch bedenklich, dass überdurchschnittlich viele Spiele genau das zeigen. Es ist doch bedenklich, dass überdurchschnittlich viele Spiele Helden als Hauptcharaktere haben, und Monster maximal nebenbei gehen und nerven. Nicht nur Menschen sind Ritter. Nicht nur Helden sind Polizeileute. Nicht nur Schönlinge sind Soldaten. Wir leben nicht mehr im Jahr 1980, wo quasi nur Menschen Videospiele spielen. Wir haben auf einmal eine Spielercommunity, die nicht nur aus jugendlichen Menschlingen besteht. Es spielen viele Ungeheuer. Ich kann den Frust schon verstehen, wenn immer das eigene Geschlecht als schwach, hilflos oder direkt als Hassobjekt dargestellt wird. <br />
<br />
Bitte denkt darüber nach, wenn ihr das nächste Mal Prinzessin Peach rettet - oder besser noch BEVOR ihr euch das nächste Call of Duty kauft.<br />
<br />
<h2>
Nachtrag</h2>
99% des Textes stammen von <a href="http://oettingergames.de/index.php?position=home&action=read&id=27">http://oettingergames.de/index.php?position=home&action=read&id=27</a>, Sorry :pUnknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-2661437060040053892014-07-16T17:46:00.000+02:002014-07-16T17:46:24.737+02:00Politikleitfaden – Wie organisiere ich mir eine Hausmacht<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/77/Machiavelli_Principe_Cover_Page.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/77/Machiavelli_Principe_Cover_Page.jpg" height="400" width="285" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Quelle: <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Der_F%C3%BCrst#mediaviewer/Datei:Machiavelli_Principe_Cover_Page.jpg">Wikipedia</a></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Dieses Blog soll ja auch lehrreich sein und Erfahrungen und Beobachtungen aus dem Innenleben von Politik vermitteln.<br />
<br />
Voraussetzung für diesen Leitfaden ist der Basisgrundkurs: <a href="http://blog.janleutert.de/2012/04/karriere-guide-wie-erlange-ich-ein-mandat-bei-den-piraten/">Wie erlange ich ein Mandat bei den Piraten (von Jan Leutert)</a><br />
<br />
Im folgenden für alle Machthungrigen (das muß nichts schlimmes sein) der Politikleitfaden »Wie organisiere ich mir eine Hausmacht«<br />
<br />
<h2>
Warte auf den richtigen Augenblick!</h2>
<br />Um eine Hausmacht organisieren zu können, trainiere Deine Instinkte darauf, kritische Momente zu erkennen.<br />
<br />
Wenn gerade große Teile Deines Vereins oder Deiner Partei mit Entscheidungen des Vorstandes unzufrieden sind, ist das meist ein guter Indikator!<br />
<br />
Schlage nie unvorbereitet zu! Nur die Unzufriedenen werden sich nach Alternativen umsuchen. Ohne die kritischen Momente wird Dir keiner folgen!<br />
<br />
<h2>
Du brauchst initiale Mitstreiter!</h2>
<br />Der Ausdruck "Verschwörer" ist völlig unangemessen! Wichtig ist, dass ihr vorher möglichst wenig zusammen gesehen wurdet. Sichere Dir die Loyalität, ein Hinweis auf einen dunklen Fleck wäre bestimmt irgendwann einmal von Nutzen.<br />
<br />
Wenn Du einen Mitstreiter gefunden hast, müsst ihr Euch auch verständigen können. Nichts ist schädlicher als wenn Ihr Euch widersprecht oder Du gar auf einmal alleine da stehst. Ihr braucht also einen nicht öffentlichen Kommunikationskanal. Handykommunikation wäre ok.<br />
<br />
Achte darauf, dass Du nie was schriftliches hinterlässt.<br />
<h2>
</h2>
<h2>
Der richtige Name!</h2>
<br />
Das entscheidende ist der Name Deiner Gruppe. Er sollte stark positiv besetzt sein und eine polarisierende Wirkung haben. Es muss bei jedem ausserhalb der Gruppe das Gefühl hochkommen: Ich will da rein!<br /><br />Ganz gut funktionieren Selbstzuschreibungen, die die ohnehin vorhandene Identität noch leicht überhöhen. Gute Attribute sind zB.<br />
<br />
<ul>
<li>bei Konservativen - Wertkonservative,</li>
<li>bei Liberalen - die Progressiven,</li>
<li>bei Modernen - die Fortschrittsdenker,</li>
<li>bei Sozialen, die Menschenfreundlichen.</li>
</ul>
Besser funktioniert das ganze noch, wenn Du die Attribute mit Begriffen, die eine größere Gruppe beschreiben kombinierst.<br />
<br />
Verwende zum Beispiel: Plattform, Flügel, Gemeinschaft. Vermeide mit Engheit verwandte Begriffe, wie: Zirkel, Gruppe, Kreis.<br />
<br />
Hier ein paar bewährte Beispiele:<br />
<br />
<ul>
<li>Gemeinschaft der Menschenfreunde</li>
<li>Wertkonservative Plattform</li>
<li>Progressiver Flügel </li>
</ul>
<h2>
<br /></h2>
<h2>
Aufnahme von Mitgliedern!</h2>
<br />Du musst den Aufnahmeprozess für Deine Gruppe so gestalten, dass er exklusiv wirkt. Mach ein Geheimnis drum! Verwende ggf. "den hohen Verwaltungsaufwand" und "den riesen Ansturm" als Mittel, diese Exklusivität zu unterstreichen! <br />
<br />
Achte bei der Aufnahme darauf, dass möglichst nur Dir Wohlgesinnte in die Gruppe kommen und Kritiker draussen gehalten werden. Bewährt hat sich dafür das Konzept von Bürgen (Aufnahme nur, wenn Neumitglied zwei Bürgen aus der Gruppe mitbringt) und die Möglichkeit von Vetos.<br /><br />
<br />
<h2>
Transparenz!</h2>
<br />Nein, keine Angst! Jeder in Deiner Gruppe sollte sich verpflichten, dass alles was in der Gruppe gesagt wird, auch in der Gruppe bleibt. Störenfriede fliegen raus! Wenn es Probleme gibt, Du kümmerst dich drum! Wenn es Wünsche gibt, Du bist der Richtige! In der Gruppe kommunizierst Du mit den Ausreißern bilateral.<br />
<br />
Du bist der Beschützer Deiner Schäfchen, sei Dir dessen bewusst!<br /><br />Warum heisst dieser Abschnitt "Transparenz"? Nun, um Deine Gruppe zu schützen, benötigst Du auf der einen Seite Exklusivität. <br />
Auf der anderen Seite wissen die, die nicht zur Gruppe gehören ja nichts über die Gruppe.<br />
<br />
Du solltest daher regelmässig Informationsbröckchen nach Aussen geben. Diese stärken das Bild: in Deiner Gruppe wird was ganz tolles gemacht, da ist Dynamik drin. Das erhöht dann auch das Wir-Gefühl der Gruppe. Und ausserdem wehrt es Kritiker ab, die Euch vorwerfen, ihr würdet nichts machen oder gar klüngeln.<br /><br />
<h2>
Wehre Kritiker ab! </h2>
<br />Wenn man sich eine Hausmacht aufbaut, ist es nur natürlich, dass dies Kritiker auf den Plan ruft. Grundsätzlich ist das ersteinmal ein gutes Zeichen, da es Dir anzeigt, dass Du auf dem richtigen Weg bist.<br />
<br />
Lass Dich also nicht beirren!<br /><br />Ein Vorwurf, der oft kommen wird, ist, wie oben schon erwähnt, der der Intransparenz. Neben den Informationsbröckchen, ist es eine gute Strategie, auf (vermeintliche) Angriffe auf die Gruppe hinzuweisen, und Deine Gruppe als Schutzraum für die Leisen und Schwachen darzustellen.<br />
<br />
Wenn das allein nicht zieht, gib ein unbestimmtes Versprechen auf die Zukunft ab, die Gruppe für alle öffnen zu wollen, sobald bestimmte Rahmenbedingungen eingetreten seien. Diese Rahmenbedingungen müssen von Dir natürlich so diffus gestaltet sein, dass Du später nicht darauf festgenagelt werden kannst.<br /><br />Manche Kritiker sind sehr hartknäckig. Versucht in der Gruppe herauszufinden, welche Themen seine Herzblutthemen sind. Arbeitet da einmal was aus, geht damit nach draussen und erklärt, nein, fragt, warum er die Gruppe kritisiert? Sie würde schliesslich sogar sein Thema bearbeiten, wo denn bitte seine Ausarbeitung wäre? Und ob es denn nicht wichtigeres (nämlich sein Thema) zu tun gäbe?<br />
<h2>
</h2>
<h2>
Sichere die Kommunikationshoheit!</h2>
<br />Wenn Deine Gruppe eine bestimmte Größe erreicht hat, solltest Du beginnen, Dir die externe Kommunikation zu sichern.<br />Übergehe dazu einfach den bisherigen Vorstand und trete als Sprecher der Gruppe auf.<br />
<br />Wenn ihr die Gruppenmitgliedschaft pro forma auch für Nichtmitglieder Deines Vereins/Partei öffnet, sicherst Du Dir extra Legitimität (da du ja auch für diese mitsprichst, was der Vorstand ja nicht tun kann). Vor diesem Hintergrund ist es ganz nützlich, wenn Deine Gruppe Dich "demokratisch" gewählt hat. Denn wer will schon Demokratie infrage stellen?<br /><br />
<h2>
So gehst Du mit anderen Machtmenschen um!</h2>
Betone den integrativen Charakter Deiner Gruppe, kündige Veränderungen an! Im Zweifel lade Deinen Gegenspieler ein, locke ihn mit wichtigen Aufgaben, biete ihm Infrastruktur an, betone nach Aussen das Gemeinsame!<br /><br />Letztlich muss Dir klar sein, derjenige ist genauso Machtmensch wie Du!<br /><br />Wenn Du ihn also nicht bekämpfen kannst, umarme ihn! Zumindest solange es Dir nützt.<br />
<br />
Versuche herauszufinden, welche Leute ihn supporten, umgarne Sie! Gewinne ihr Vertrauen!<br />
<br />
Und irgendwann ist die Zeit gekommen. Vertrau auf Dich, Deine Instinkte, Deine Fähigkeiten!<br />
<br />
<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-43324542177065033722014-07-06T12:44:00.002+02:002014-07-06T12:44:05.310+02:00Piraten, wie weiter – eine Antwort auf Bernhard<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-zjkO_74lHPE/U4DHRlu-wGI/AAAAAAAAAxU/t-zkuxYv5_g/s1600/IMG_20140523_150600.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-zjkO_74lHPE/U4DHRlu-wGI/AAAAAAAAAxU/t-zkuxYv5_g/s1600/IMG_20140523_150600.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
Eine Antwort/Ergänzung auf <a href="http://bernhardkern.net/piraten-wie-weiter">Bernhard Kerns Blogbeitrag "Piraten, Wie weiter?"</a>.<br />
<br />
Hi Bernhard,<br />
da ich ja nun einige Jährchen dabei bin, möchte ich noch ein paar Punkte ergänzen.<br />
<br />
1. Ein Großteil der Piraten reflektiert ihr eigenes Handeln nicht.
Durch die um 2012 eingeführte Flausch-Un-Kultur wurde es unmöglich
gemacht, Kritik in der Sache anzubringen. Es zählte nur das sich
Wohlfühlen in der eigenen Peergroup. Da zwischen Kritik an Handlungen
und Kritik an Personen nicht differenziert wurde, staute sich a) Frust
bei denen auf, die zurecht Mißstände ansprachen, aber nicht gehört
wurden und b) fielen einige Piraten spätestens mit dem aBPT aus allen
Wolken, weil ihre Realität gegen die Realität auf dem aBPT prallte.<br />
<br />
2. Durch die Wohlfühlatmosphäre rum um die jeweiligen Peergroups
(nehmen wir zB. Dresden-Neustadt) ergab es sich, daß Neuzugänge sich
nicht inhaltlich mit den Piraten auseinandersetzen, sondern wegen des
sozialen Miteinanders. Das wäre an sich voll okay, wenn es sich um einen
Stadtteilverein handeln würde. Für eine Partei ist dies tödlich, da
nach und nach das apolitische Socializing wichtiger wurde, als das
Sichauseinandersetzen mit dem Programm und den diesem zugrunde liegenden
Ideen. In der Folge wurde von den apolitischen Mitgliedern politische
Statements auf lautstarke Wortführer oder auf Wortführer mit everybodies
darling Charme delegiert. Da wie oben geschildert, gleichsam eine
kritische Auseinandersetzung mit Politik (auch innerparteilich) nicht
stattfand, führte dies zu einer Arbeitsweise, die mehr auf symbolischen
Bildern, denn auf Verstehen von Problemen und dem Ableiten von
Lösungsvorschlägen beruhte.<br />
<br />
3. Sehr schön ist dieses symbolhafte Arbeiten in dem, im Laufe der
Zeit immer wiedermal auf Parteitagen zu hörenden, Statement “Aber wir
haben ja sonst kein Programm” wiederzufinden. Inhaltliche Arbeit sah im
Landesverband Sachsen daher so aus, daß irgendjemand voller Langeweile
über eine Webseite, zB. von Amnesty surfte, mit “Guck mal hier, das
klingt doch toll” sich den Text 1:1 kopierte und als Antrag an den LPT
einreichte.<br />
Als Begründung wurde dann Copy-Remix-Share hergeholt, faktisch fand aber
eine Einordnung in das bestehende Programm, eine Herleitung, warum wir
das fordern sollten nicht statt. Auf den Parteitagen hing dann das Wohl
und Wehe dieses Antrags nur davon ab, ob die obengenannten Wortführer
der Peergroup das gut fanden oder nicht.<br />
<br />
4. Im Nachgang von Bombergate zeigte sich der mangelnde
Reflexionswillen und die apolitische Einstellung an mehreren Punkten.
Zum einen wurde nicht zur Kenntnis genommen, daß nicht Anne Helms Brüste
– Aktion der Auslöser der tiefen Krise war. Der Konflikt, der sich
schon mit dem Flaggengate abzeichnete ist nach meinem Verständnis darauf
zurückzuführen, daß eine schleichende Verletzung des common sense der
Piraten (an der Stelle sei erstmal egal, ob bewusst induziert oder
nicht) stattfand. Dieser common sense war, daß es bei Piraten egal war,
woher Du kommst, wer Du bist, Hauptsache Du fühlst und agierst wie ein
Pirat. Durch das Peergroupfeeling einerseits, aber auch durch stetig
wiederholte Mantra von “Piraten müssen sich positionieren, sonst sind
sie Nazi” wurde die Heterogenität, die bisher Stärke war, durch
Konformismusdruck in Frage gestellt.<br />
Deutlich wurde und wird dies, wenn man jedem Mitglied mal die Frage stellt: “Warum bist Du Mitglied bei Piraten geworden?”<br />
<br />
Als Analogie könnten wir uns mal kurz vorstellen, es gäbe da einen
Fußballverein und der sucht Leute. Du spielst gerne Fußball, trittst
ein, engagierst Dich mit Herzblut, hilfst beim Rasen pflanzen, Aufbauen
der Umzugskabinen und machst Werbung für Deinen Verein. Du bist jedes
Wochenende auf dem Platz, und freust Dich, weil Fußball hier seine
Heimat gefunden hat. Eines Tages kommst Du hin, da steht eine Delegation
Deiner Teammitglieder am Eingang und verteilt Regelheftchen. Du sollst
demnach nicht mehr in 11-er Aufstellung spielen, Fußball und Tore kommen
weg, ein Schläger wird Dir in die Hand gedrückt, denn ab heute ist Golf
das Spiel der Wahl.<br />
Das ist leicht überspitzt der Zustand der Piraten in diesen Tagen.
Und der aBPT im Vergleich die Vollversammlung, die den Golffußballern
sagt, “Nö, so geht das nicht…”. Nur, damit das nicht falsch rüberkommt,
ich mag viele der “Golffußballer”, es sind da echt tolle Menschen dabei.<br />
<br />
5. Jetzt noch ein letztes Wort dazu, warum die Gründung der
“Progressiven Plattform” ein Affront ist. Zum ersten ist wäre da der
Name, der suggeriert, alle Piraten, die nicht unter dieser Plattform
versammelt wären, seien nicht progressiv, sondern hinterwäldlerisch. Wer
nicht spalten will, sollte auch nicht einen solchen Namen wählen. Man
hätte ja auch “Halles Helden” wählen können.<br />
Der zweite Punkt ist der, daß im Rahmen der Progressiven Plattform die
ganze Unehrlichkeit einzelner Sprachrohre zum Ausdruck kommt. Ich kann
mich sehr gut erinnern, welch Aufschrei von etlichen kam, als sich vor
einem (?) Jahr das Frankfurter Kollegium gegründet hatte. Von
Intransparenz, Mauschelei, von Verrat an der Partei war die Rede. Und
jetzt? Die gleichen Schreihälse von damals nutzen die gleichen Methoden
und agieren ebenfalls intransparent. Nehmen wir einen der Wortführer,
nennen wir ihn August, immer wieder mit Forderungen nach “Transparenz”
und nach “SMV” aufgetreten, organisiert sich und seine Peergroup nicht
einsehbar über bilaterale Gespräche und unter der Hand Absprachen. Er
gehört zur Zeit- und Geldelite, fordert SMV und reist beständig umher um
sich bekanntzumachen. Progressiv? Nein.<br />
<br />
Ich hoffe, daß nach und nach jedem Piraten klar wird, dass sich was
ändern muß. Wir müssen aufhören Forderungen zu stellen, die wir selber
nicht bereit sind zu leben. Wenn wir “Trennung von Amt und Mandat”
fordern, dann müssen wir es leben. Wenn wir “Gleichberechtigte Teilhabe”
fordern, dann müssen Treffen so gestaltet sein, daß jeder Interessierte
auch in der Lage ist, sich darauf einzurichten (dann kann man nicht 3
Tage vor der Angst erst mitteilen, dass dann ein Treffen ist). Wenn wir
feststellen, und zwar nicht nur für uns, dass Bildung das wichtigste
Thema zB. im Wahlkampf ist, dann sollte Bildung auch auf der Agenda sein
und nicht ‘ne Magnetschwebebahn, wo sich nachweislich keiner mit
möglichen Kosten, Nutzen und Randbedingungen auseinander gesetzt hat.
Wenn wir “verschiedene Lebensentwürfe akzeptieren”, dann muß Schluss
sein mit Konformitätsdruck und wenn wir “Nazis bekämpfen” wollen, dann
bitte nicht nur indem man ritualisiert zum 13. Februar Fahnen schwenkt,
sondern in dem man die Ursachen angeht.<br />
<br />
Kurzum, ich wünsche mir, daß Piraten glaubhaft sind, für
Symbolpolitik hätte ich auch zu den Grünen gehen können. Und wenn wir
statt selbst zu denken und kritisch zu sein, lieber eine
Wohlfühlatmosphäre haben wollen, dann wäre ein Kaffeekränzchen beim CDU
Ortsbeirat die bessere Wahl gewesen.<br />
<br />
So, und nun habe ich Dank Dir, Bernhard, mir meine Piratenseele vom
Leib geschrieben. Wird es was bringen? Ich hoffe es, aber ich zweifele.<br />
<br />
Beste Grüße AndreasUnknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-35810977146494581412014-06-29T23:14:00.002+02:002014-06-29T23:20:37.088+02:00Denn Sie ist sehr gut!<div class="" id="magicdomid2">
<span class="">Ihr kennt Sie nicht. Noch nicht. :) Ihr Humor ist speziell, Sie ist ungeheuer engagiert und braucht all Eure Hilfe. Wenn ihr Sie unterstützen mögt und euer Interesse geweckt ist, könnt ihr mehr von Ihr unter der unten angegebenen Adresse lesen. Das Interview entstand kurz nach der Kommunalwahl in Sachsen und ist IMHO besonders interessant direkt nach dem aBPT¹ zu lesen. Achja, unsere Spitzenkandidatin zur Landtagswahl in Sachsen ist Sie wohl, erm, irgendwie auch noch. ;)</span></div>
<div class="" id="magicdomid2">
<h2>
<span class="">Das Interview</span></h2>
</div>
<div class="" id="magicdomid2">
<span class=""> </span></div>
<div class="" id="magicdomid2">
<span class="">Hallo Sandra!</span></div>
<div class="" id="magicdomid3">
<br /></div>
<div class="" id="magicdomid4">
<span class="">Danke für das kurze Interview.</span></div>
<div class="" id="magicdomid7">
<br /></div>
<div class="" id="magicdomid10">
<span class="">Am 25. Januar war ja die Aufstellungsversammlung bei der Du als Spitzenkandidatin der Piraten für die Landtagswahl gewählt wurdest. Ab wann hattest Du realisiert, daß dies tatsächlich passiert ist?</span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="" id="magicdomid12">
<a href="http://kandidaten.piraten-sachsen.de/wp-content/uploads/sites/5/2014/01/SandraLTW-199x300.png" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="http://kandidaten.piraten-sachsen.de/wp-content/uploads/sites/5/2014/01/SandraLTW-199x300.png" /></a><i><span class="author-p-41073">Das
wurde mir noch am selben Abend bewusst. Ich fuhr mit einigen Piraten
zurück nach Chemnitz und habe gerätselt ob ich meinem Chef von dieser
Wahl zur Spitzenkandidatin erzählen soll. Die Antwort kam fast im Chor
"Der liest das bestimmt Montag in der Zeitung!". </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid13">
<i><span class="author-p-41073">Das war der Moment wo mir langsam zu Bewusstsein kam was jetzt auf mich zu kommt.</span></i></div>
<div class="" id="magicdomid14">
<span class="author-p-41073"><i>Die
lieb gemeinten Ratschläge einiger anderer Piraten was von der Presse
aus alles jetzt kommen kann und die Frotzeleien dass bald überall
riesige Plakate von mir hängen, taten da sein übriges.</i> </span></div>
</blockquote>
<div class="" id="magicdomid15">
<br /></div>
<div class="" id="magicdomid19">
<span class="">Seit jenem Januartag ist viel Wasser die Elbe hinuntergeflossen. Die Partei ist schwerer Schieflage, etliche Mitglieder gefrustet und Wähler verlorengegangen. Wie hast Du diese letzten Monate erlebt? Was hat Dich positiv überrascht?</span></div>
<div class="" id="magicdomid20">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="" id="magicdomid21">
<i><span class="author-p-41073">Schon
bei meiner Rede habe ich darüber geredet, dass wir uns in dieser Partei
viel zu selten mit der Aussenwelt beschäftigen und viel zu häufig mit
uns selbst. Die meisten von uns sind eingetreten, weil wir die Politik
verändern wollten. Leider vergisst die Bundespartei das in letzter Zeit
fast chronisch. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid22">
<i><span class="author-p-41073">Jedem
Gate, jedem Skandal wird hinterher gerannt. Jeder der etwas macht, wird
gnadenlos unkonstruktiver Kritik ausgesetzt bis niemand mehr etwas tun
will. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid23">
<i><span class="author-p-41073">Diese
Demotivation von wirklich tollen Menschen überschreitet manchmal
Grenzen die mich wirklich wütend machen und die mich an der Partei
zweifeln lassen. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid24">
<i><span class="author-p-41073">Entschuldigt werden die schlimmsten Ausfälle mit den Worten "Aber DIE haben doch was viel schlimmeres getan.".</span></i></div>
<div class="" id="magicdomid25">
<i><span class="author-p-41073">Wenn wir da nicht raus kommen, werden wir nie Ruhe in die Situation bekommen. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid26">
<i><span class="author-p-41073">Doch es gab auch definitiv Lichtblicke. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid27">
<i><span class="author-p-41073">Einige
kamen von direkt von Wählern die uns unterstützen. Es kamen nicht nur
Kommentare zu unserer Chaospartei, sondern ebenso viele die mir und
anderen Kraft wünschten um den Einzug in den Landtag zu schaffen und
dort die Politik aufzumischen.</span></i></div>
<div class="" id="magicdomid28">
<i><span class="author-p-41073">Die sächsischen Piraten helfen ausserdem dabei, mir neue Motivation zu geben. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid29">
<i><span class="author-p-41073">Die
meisten unterstützen mich tatkräftig und achten wirklich auf jede
Regung um mir immer wieder zu zeigen, dass es reichlich gute Dinge bei
den Piraten gibt, für die es sich immer lohnt mit voller Kraft zu
kämpfen.</span></i></div>
</blockquote>
<div class="" id="magicdomid30">
<br /></div>
<div class="" id="magicdomid33">
<span class="">Letztes Wochenende waren ja die Kommunalwahlen und Wahlen zum Europäischen Parlament. Wie bewertest Du das Abschneiden der Piratenpartei?</span></div>
<div class="" id="magicdomid34">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="" id="magicdomid35">
<i><span class="author-p-41073">Ich
freue mich für diejenigen die den Einzug und die Stadt- bzw. Kreisräte
geschafft haben. Ich freue mich natürlich auch für Julia Reda.</span></i></div>
<div class="" id="magicdomid36">
<i><span class="author-p-41073">Ehrlicherweise bin ich dennoch enttäuscht wie wenig Wähler wir mobilisieren konnten. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid37">
<i><span class="author-p-41073">Wir
haben einige Fehler der Bundestagswahl wiederholt. Wir haben teilweise
versucht die Materialschlacht anderer Parteien zu toppen. Nur waren wir
somit mehr damit beschäftigt Plakate aufzuhängen, Flyer zu verteilen und
Infostände zu organisieren.</span></i></div>
<div class="" id="magicdomid38">
<i><span class="author-p-41073">Uns
ging sowohl der Spass an unserer Politik als auch ein Stück
Zusammenhalt verloren, weil sich alle zu sehr bemühten Erwartungen
gerecht zu werden. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid39">
<i><span class="author-p-41073">Das wird bei der Landtagswahl komplett anders.</span></i></div>
</blockquote>
<div class="" id="magicdomid40">
<br /></div>
<div class="" id="magicdomid41">
<span class="">Was ist Deine Meinung zu Wahlplakaten allgemein? Überflüssig? Notwendig?</span></div>
<div class="" id="magicdomid42">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="" id="magicdomid43">
<i><span class="author-p-41073">Wir
haben leider zur Kommunalwahl relativ spät Plakate bekommen und da
wurde mir bewusst, dass wir Plakate tatsächlich hängen müssen. Ich wurde
von mehr als einem Menschen auf die fehlenden Plakate hingewiesen. Zwar
gehen einzelne Plakate in der Flut meist unter, aber wenn eine Partei
gar keine hängt, existiert sie bei den meisten für diese Wahl gar
nicht. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid44">
<i><span class="author-p-41073">Es
war wirklich erschreckend wieviele fragten ob es die Piraten überhaupt
in der Stadt gibt. Erst mit den ersten Plakaten kamen Fragen zu unseren
Kandidaten und unserem Programm. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid45">
<i><span class="author-p-41073">Insofern, würde ich Plakate tatsächlich als notwendig bezeichnen auch wenn mir das bis zu unserer Kommunalwahl nicht klar war.</span></i></div>
</blockquote>
<div class="" id="magicdomid46">
<br /></div>
<div class="" id="magicdomid47">
<span class="">Während des Wahlkampfes warst Du sehr aktiv. Was hat Dich motiviert?</span></div>
<div class="" id="magicdomid48">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="" id="magicdomid49">
<i><span class="author-p-41073">Ich
war während der Unterschriftensammlung sehr aktiv. Mir war wichtig
zumindest eine Chance zu haben, überhaupt Wahlkampf machen zu können. Da
waren es wieder die Gespräche die halfen ein ums andere Mal direkt vor
dem Rathaus zu stehen und vollkommen fremde Menschen um Ihre
Unterschrift zu bitten. Bei typischen Piratenwählern stieß man doch oft
auf Stirnrunzeln, dass sie all Ihre Daten handschriftlich notieren
mussten und nicht sicher wussten wohin diese dann gehen. Aus reiner
Sympathie und zu unserer Unterstützung, unterschrieben sie dennoch.</span></i></div>
<div class="" id="magicdomid50">
<i><span class="author-p-41073">Während des konkreten Wahlkampfes, war ich eher Flyer verteilen. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid51">
<i><span class="author-p-41073">Hierbei
muss ich 2 wirklich starke Piratinnen aus Chemnitz nennen, Piru und
Kattenevare (beide Stadtratskandidatinnen) die im Alleingang Tausende
von Flyern verteilten. Diese beiden haben sicher die größten Stapel in
ganz Chemnitz verteilt und waren auch für Infostände immer bereit.</span></i></div>
</blockquote>
<div class="" id="magicdomid52">
<br /></div>
<div class="" id="magicdomid53">
<span class="">Auf der Straße und in Gesprächen hast Du viele Anregungen mitgenommen.</span></div>
<div class="" id="magicdomid54">
<span class="">Welche Punkte sind Dir am besten in Erinnerung?</span></div>
<div class="" id="magicdomid55">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="" id="magicdomid56">
<i><span class="author-p-41073">Das häufigste Kommentar war "Ich will wissen was die da machen.".</span></i></div>
<div class="" id="magicdomid57">
<i><span class="author-p-41073">Es
ist meist schwierig Menschen für Politik zu begeistern. Wenn sie dann
jedoch Interesse haben und heraus finden wollen was mit Ihren
Wahlstimmen passiert, ist der Zugang zu diesen Informationen teilweise
erschwert. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid58">
<i><span class="author-p-41073">Entweder
sind Informationen über den Aufbau und die Arbeit in Parlamenten gut
versteckt auf verschiedenen Homepages oder gut auffindbar aber dafür in
einer Art und Weise beschrieben, die nur schwer das Interesse aufrecht
erhält. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid59">
<i><span class="author-p-41073">Es
ist keine wirkliche Hilfe ein 50 seitiges Pamphlet zu bekommen, wenn
man eigentlich erst einmal einsteigen will. Eine Sprache die für Insider
klar ist, die für den Bürger aber ein Buch mit sieben Siegeln
darstellt, zeigt auch nicht unbedingt Bürgernähe.</span></i></div>
<div class="" id="magicdomid60">
<i><span class="author-p-41073">Ich hoffe dies im Landtag, gemeinsam mit anderen Fraktionen, anpassen zu können. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid61">
<i><span class="author-p-41073">Das ist aber nur ein Punkt. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid62">
<i><span class="author-p-41073">Transparenz
bei der Vergabe von Aufträgen der Städte, der dringende Wunsch nach
mehr angeboten um Jugendliche und junge Erwachsene in Sachsen zu halten
und der allgemeine Verdruss als Bürger viel zu wenig mitbestimmen zu
dürfen, sind ebenfalls sehr häufig thematisiert worden. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid63">
<i><span class="author-p-41073">Deswegen ist es umso verwirrender, dass die Piraten so wenig Stimmen haben. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid64">
<i><span class="author-p-41073">Denn das sind alles Punkte an denen wir ansetzen und in Zukunft auch den Landtag aufmischen wollen.</span></i></div>
</blockquote>
<div class="" id="magicdomid67">
<span class="">Zur Landtagswahl in Sachsen wird den konservativen und rechten Parteien</span></div>
<div class="" id="magicdomid68">
<span class="">ein Stimmenzuwachs vorausgesagt. Wie erklärst Du Dir diesen Zulauf?</span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="" id="magicdomid70">
<i><span class="author-p-41073">Fehlende Bildung im gesellschaftlichen Bereich stellt dabei ein großes Problem dar. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid71">
<i><span class="author-p-41073">Wir ignorieren im Bildungsbereich nahezu alle Faktoren die zu mehr Toleranz führen. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid72">
<i><span class="author-p-41073">Wir
haben EU Büros in ganz Sachsen die vollkommen unterbesetzt sind, obwohl
gerade die in der Lage wären für Austausch im Jugendbereich zu sorgen.
Gerade diese haben Mittel um Themen wie Europa und Migration zwischen
europäischen Ländern zu thematisieren. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid73">
<i><span class="author-p-41073">Die
teilweise antiken Schulbücher sind auch ein Problem. Wie soll ich einem
Menschen erklären, dass Migration und zum Beispiel auch Regenbogenfamilien etwas absolut normales sind, wenn in Schulbüchern
immer nur Klaus und Karla mit Ihren Eltern Mathe-/Englisch oder
Deutschaufgaben lösen. Es sind kleine Dinge die durch Ihre
Selbstverständlichkeit zu mehr Aufklärung und Verständnis führen
könnten. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid74">
<i><span class="author-p-41073">Auch
an diesem Punkt spielt das Unwissen über politische Prozesse eine
Rolle. Es ist leicht etwas abzulehnen dessen Sinn man nicht erkennt und
das in Medien, zum Beispiel durch die Finanzkrise, monatelang in
negativen Licht dargestellt wird. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid75">
<i><span class="author-p-41073">Dabei
geht die Kritik nicht an die Medien, welche nur Ihre Arbeit machen,
sondern an die Regierung die es versäumt hat dieser Wut und der
Ablehnung mit klaren Antworten begegnen. Die fehlenden Antworten konnten
Parteien wie die AfD sehr gut nutzen um Ihre Antworten, die am rechten
Rand verwurzelt sind, als allgemein gültige Wahrheit immer wieder in die
Bevölkerung zu tragen. Ich gehe jedoch davon aus, dass noch eine
Ernüchterung gegenüber dieser Partei erfolgt. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid76">
<i><span class="author-p-41073">Die
AfD agiert bereits jetzt wie alle anderen etablierten Parteien in
Sachsen. Klüngeleien, Obrigkeitshörigkeit und ein "starker"
Vorzeigepolitiker werden die sächsische Bürger sicher nicht für immer
über die inhaltslosen und teilweise menschenverachtenden Aussagen der
AfD hinweg täuschen.</span></i></div>
</blockquote>
<div class="" id="magicdomid79">
<span class="">Zurück zu den Piraten. Wie schätzt Du die programmatisch-inhaltliche Arbeit der Piraten Sachsen ein? Was wäre zu verbessern? Was läuft gut?</span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="" id="magicdomid81">
<i><span class="author-p-41073">Entschuldige
aber ich weiss echt nicht, was das mit der Wahl zu tun hat und würde
das mal zurück stellen. Da brauchts mehr Platz.^^</span></i></div>
</blockquote>
<div class="" id="magicdomid83">
<span class="">Wenn Du wählen müsstest, Enterprise oder Magnetschwebebahn?</span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="" id="magicdomid85">
<i><span class="author-p-41073">Enterprise!</span></i></div>
<div class="" id="magicdomid86">
<i><span class="author-p-41073">Ich
sehe im Bau einer Enterprise wesentlich mehr Potential für die
Forschung in Sachsen und weitergehende Entwicklungen als im Bau einer
Magnetschwebebahn.</span></i></div>
</blockquote>
<div class="" id="magicdomid90">
<span class="">Bei realistischer Betrachtung dürften die Piraten die 5% Hürde zur Landtagswahl mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht reißen. Weshalb sollten die sächsischen Wähler Dich trotzdem unterstützen? </span></div>
<div class="" id="magicdomid91">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="" id="magicdomid92">
<i><span class="author-p-41073">Ich würde es nicht realistisch nennen, sondern "nach jetziger" Sicht. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid93">
<i><span class="author-p-41073">Wir haben noch 3 Monate vor uns und einfach mal absolut nichts zu verlieren. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid94">
<i><span class="author-p-41073">Wir sind in derselben Lage wie 2009 die Berliner Piraten. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid95">
<i><span class="author-p-41073">Wir
können uns erlauben auch verrückte Dinge zu tun und unsere Kreativität,
die definitiv vorhanden ist, voll ausleben. Ich bin ziemlich gespannt
mit was für Ideen die sächsischen Piraten aufwarten werden. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid96">
<i><span class="author-p-41073">Ich
erhoffe mir vor allem, dass wir endlich wieder Spass auch im Wahlkampf
haben und ihn nicht mehr als blose Pflichtübung sehen. So eine Sicht
wird von den Wählern durchaus bemerkt und würde mich als Wähler auch
abschrecken. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid97">
<i><span class="author-p-41073">Aus diesem Grund ist meine Devise derzeit:</span></i></div>
<div class="" id="magicdomid98">
<i><span class="author-p-41073">Ich darf Spass haben am Wahlkampf und an der Politik und werde trotzdem ernsthaft für unsere Themen kämpfen. </span></i></div>
</blockquote>
<div class="" id="magicdomid99">
<br /></div>
<div class="" id="magicdomid101">
<span class="">Welche Unterstützung wünschst Du Dir von den Mitgliedern der Piratenpartei für die nächsten Monate?</span></div>
<div class="" id="magicdomid102">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="" id="magicdomid103">
<i><span class="author-p-41073">Ich
hoffe es werden mehr Piraten aktiv als zur Kommunalwahl. Selbst wenn es
nur an einem Tag ist wo 20-30 Plakate gehängt werden, oder ein
Veranstaltung wo eine Piratenfahne mitgenommen wird, all das wird eine
Hilfe sein. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid104">
<i><span class="author-p-41073">Wenn
jemand eine verrückte Idee hat, bitte ich denjenigen sich selbst Hilfe
zu suchen und einfach zu #machen anstatt dies von anderen zu verlangen. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid105">
<i><span class="author-p-41073">Wir
müssen damit aufhören alles bei vermeintlich Zuständigen abzuladen, wie
dem LaVor und den Wahlkoordinatoren und anfangen mehr zu #machen. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid106">
<i><span class="author-p-41073">Gerade wenn wir kreativ sind, kann das den meisten Spass bringen. </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid107">
<i><span class="author-p-41073">Ich
würde mich freuen die Piraten in Sachsen im Wahlkampf von ihrer
verrückten Seite zu sehen. Wir werden in Sachsen dringend gebraucht und
wir sind toll! </span></i></div>
<div class="" id="magicdomid108">
<i><span class="author-p-41073">Also müssen wir das auch endlich zeigen. </span></i></div>
</blockquote>
<div class="" id="magicdomid110">
<span class="">Ich danke für Deine offenen Worte und wünsche Dir viel Erfolg.</span></div>
<div class="" id="magicdomid111">
<br /></div>
<div class="" id="magicdomid111">
<h2>
Wo ihr Sandra findet</h2>
</div>
<br />
Meistens versteckt sich Sandra hinter Arbeit. :) Im Ernst, mehr über Sandra findet ihr unter <a href="http://sandrawiller.de/blog/">http://sandrawiller.de/blog/</a>, via Twitter unter <a href="https://twitter.com/SandraWillerLTW">@SandraWillerLTW</a> und der Geheimtip ist natürlich, ach!, das bekommt ihr selber raus :D<br />
<br />
Wenn ihr helfen wollt, meldet Euch bei ihr oder mir. Wir freuen uns.<br />
<br />
¹ aBPT - außerordentlicher ParteitagUnknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-57551275887480271782014-06-26T14:19:00.000+02:002014-06-26T14:19:31.688+02:00Erst machten sie mein Internet kaputt…<h2>
TL;DR</h2>
2006 bei <s>#</s><b>Piraten</b> eingetreten, weil potentielle Überwachungsgefahr. In 2014 reale Überwachungsgefahr und <s>#</s><b>Piraten</b> sind kaputt. Und nun?<br />
<br />
Dieser Blogbeitrag wird sich nicht mit den Interna der Piratenpartei beschäftigen. Sondern, was der Verlust für Konsequenzen haben kann. Er ist Fragment und stellt Fragen. Vielleicht regt er auch an.<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://pbs.twimg.com/media/BhWAqrnCcAAzEjp.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="250" src="https://pbs.twimg.com/media/BhWAqrnCcAAzEjp.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Quelle: <a href="https://twitter.com/datkuddel/status/438398009479426048/photo/1">Twitter Nutzer: DatKuddel</a></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<h2>
Die Rolle der Piratenpartei</h2>
<br />
In den ganzen Diskussionen innerhalb und außerhalb der Piratenpartei wurden tausende Problemfelder ausfindig gemacht, die für das Scheitern der Piraten Ursache sein sollten. Und abertausende mehr, worum sich die Piraten doch bitte kümmern sollten, wenn sie nicht in den Abgrund fallen wollen.<br />
<br />
Die Piraten sollen <br />
<ul>
<li>sich gegen Nazis positionieren,</li>
<li>sich für Teilhabe einsetzen</li>
<li>die Basisdemokratie leben</li>
<li>progressiv sein</li>
<li>Transparenz in Politik bringen</li>
<li>gendergerechte Sprache schreiben</li>
<li>sich für Homosexuelle einsetzen</li>
<li>Fracking verhindern</li>
<li>grüne Dächer fördern</li>
<li>Stadtbäder erhalten</li>
<li>sich für Fußballfans und deren Pyrotechnik einsetzen</li>
<li>Drogen legalisieren</li>
<li>Spaß in die Politik bringen</li>
<li>ein Vollprogramm haben</li>
<li>knackig Politik vermitteln</li>
<li>das Bedingungslose Grundeinkommen fordern</li>
<li>Liquid Democracy erforschen</li>
<li>sich in flachen Hierarchien organisieren</li>
<li>Gentechnik ablehnen</li>
<li>liberal sein</li>
<li>nicht grün sein</li>
<li>ehrliche Politik machen</li>
<li>sich für Asylsuchende einsetzen </li>
<li>gegen Überwachung engagieren</li>
<li>…</li>
</ul>
<br />Doch all diese Punkte treffen nicht das Wesentliche. Sie sind Nebenbaustellen. Jepp, richtig gelesen, all diese Punkte gehen an der zentralen Frage vorbei, warum es die Piraten gegeben hat, warum man anfangs solch eine Angst vor uns Piraten hatte.<br />
<br />
Die Probleme dieser Zeit sind nicht Nazis, sind nicht Finanzkrise, sind nicht "ungehörte" Bürger.<br />
<br />
Die wirkliche Frage dieser Tage lautet: Wer hat die Informationshoheit?<br />
<br />
<h2>
Unsere Gesellschaft </h2>
<br />
Wir leben in einer Gesellschaft, die durch und durch digitalisiert ist.<br />
Unsere Identitäten sind digital. Wir definieren uns darin, welche Spuren wir hinterlassen, wem wir vertrauen, was wir sagen, was wir tun.<br />
Unsere Kultur wird digital, Blogs, Tweets, Homepages, Bilder, Bücher, Texte, Videos.<br />
Unser Sozialleben ist digital, Wir verabreden uns, teilen unsere Gefühle, Gedanken.<br />
Unsere Arbeit wird digital, wir bewerten und werden bewertet.<br />
Unser Spuren werden digital, wo waren wir, was kauften wir. <br />
<br />
Das Digitale hat die Eigenschaft beliebig kopiert zu werden.<br />
Man kann es ändern, ohne Spuren zu hinterlassen. Und es ist billig, unfassbar billig.<br />
<br />
<h2>
Machtfrage</h2>
<br />
Das Wissen, die Informationen und die Möglichkeiten zur Steuerung bedeuten Macht.<br />
<br />
Wer Informationen streuen kann, Datenflüsse beeinflussen, wer Wissen fälschen kann, wer prognostizieren kann, wie sich bestimmte Gruppen verhalten¹ und wer den einzelnen Menschen unter Druck setzen² kann hat alle Mittel in der Hand diese Gesellschaft zu steuern.<br />
<br />
Die Piraten haben instinktiv (mE. unbewußt), diese Macht in Frage gestellt.<br />
<br />
Sie setzten sich von Anfang an für den freien Zugang zu Wissen ein, sie nutzten das Internet um sich zu informieren und andere zu informieren. Die Piraten erkannten im Ansatz das Potential der sich immer höher schraubenden Überwachungsphantasien und entlarvten die vorgeschobenen Gründe für eine Regulierung des Internet. Sie stellten die Spielregeln in Frage und wurden daher gefährlich.<br />
<br />
Ich weiß nicht, warum uns allen dieser Punkt der Machtfrage nicht so bewußt geworden ist, warum er mir erst jetzt, kurz vor dem außerordentlichen Parteitag, so klar scheint. Ich kann auch nicht sagen, wann wir begonnen haben, uns selbst ins Abseits zu stellen (und erst recht nicht, warum?).<br />
<br />
¹ <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Precrime">Precrime</a>, <a href="http://www.stopp-indect.info/index.php/de/wasistindect">INDECT</a><br />
² <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Vorratsdatenspeicherung">Vorratsdatenspeicherung</a><br />
<br />
<h2>
Die Piraten sind kaputt? Und nun?</h2>
<br />
<br />
Wenn mit dem <a href="http://vorstand.piratenpartei.de/2014/04/10/infos-zum-abpt-14-2/">kommenden Parteitag</a> von den Piraten nur ein Häuflein Asche bleibt, brennt dann die Lunte weiter?<br />
<br />
Die Piratenpartei und ihre Anhänger wurden in den vergangenen Jahren immer wieder kriminalisiert. Zuerst als Piraten (Raubmordkopierer), dann als <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Zugangserschwerungsgesetz#Opposition_gegen_das_Gesetzesvorhaben">Verteidiger von Kinderfickern</a>, als Rowdys, als wasweißichnichtalles.<br />
<br />
Sie haben sich von all dem nicht beirren lassen, sie haben, wie ich, daran geglaubt, daß man als neue Partei was bewegen könne, daß man die Gesellschaft zu einer besseren machen könne.<br />
<br />
Wenn all diese Menschen, die daran glaubten, durch ihr bis an die Selbstaufopferung grenzendes Engagement, dieses Land ändern zu können, wenn all diese Menschen mit dem kommenden Parteitag feststellen, dieser Weg hat nicht funktioniert. Was dann?<br />
<br />
Noch schlimmer, wenn all diese Menschen sich jetzt am Ende die Frage stellen, warum war mir Thema XXXX wichtiger als die Frage der Macht im Informationszeitalter? Was macht das mit diesen Menschen?<br />
<br />
Und noch schlimmer, wenn diejenigen, die früher die Piraten gefürchtet haben, nun deren Ende sehen, welche Grenzen werden fallen?<br />
<br />
An diesem Punkt möchte ich nicht weiterdenken, die Konsequenzen sind unabsehbar. Für Dich, für mich, für jeden.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-68612003084578638952014-06-06T16:09:00.001+02:002014-06-09T22:52:06.577+02:00Von Einer die auszog, das Fürchten zu lehren… :)<span style="font-size: x-small;">Meine Fragen an Piratenlily, die in Leipzig für die Piratenpartei in den neuen Stadtrat eingezogen ist.</span><br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-ud0k07KybN0/U5HI6mMYrvI/AAAAAAAAA1s/XOp8mIqDFhg/s1600/lily.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"></a></div>
<br />
<i>Hi Lily! Erst einmal Gratulation zu Deiner Wahl in den Leipziger Stadtrat! </i><br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://piraten-leipzig.de/wp-content/uploads/2014/04/WK-0-Lily.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://piraten-leipzig.de/wp-content/uploads/2014/04/WK-0-Lily.jpg" height="133" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><a href="http://piraten-leipzig.de/stadtratswahl-2014/kandidierende/lily/">Ute Elisabeth Gabelmann<br />aka Piratenlily</a></td></tr>
</tbody></table>
Woah, danke :-) So richtig ist es bei mir noch nicht angekommen, aber Stück für Stück sackt es so. Immer, wenn mir zwischendurch einfällt "Hey, du bist jetzt Stadtrat", freu ich mich richtig. Aber präsent ist die Tatsache noch nicht wirklich. Ich werde aufpassen müssen, die ersten paar Male nicht mit Kulleraugen auf meinem Ratssessel zu sitzen.<br />
<br />
<i>Kannst Du den Lesern bitte verraten, was Du seit letzten Sonntag so gemacht hast?</i> <br />
<br />
Der ursprüngliche Plan sah vor, alles langsam abzuarbeiten, was durch Wahlkampf liegengeblieben ist. Den konnte ich dann aber schnell knicken. Seitdem versuche ich, die Zahl der Mails im Posteingang unter 100 zu halten, mit den Menschen, auf deren Einschätzung ich Wert lege, über die aktuelle Situation zu sprechen, Anrufe und Anfragen aller Art zu beantworten, nebenbei wenigstens ein paar saubere Teller in den Schrank zu kriegen, mich dem Katerchen wieder vertraut zu machen und ganz allgemein den Kopf über Wasser zu halten. Wenn bei so einer relativ "kleinen" Wahl schon so viele Dinge passieren, muß sich eine wirklich entscheidende Wahl wie z.B. die zum Bundestag für den einzelnen künftigen Abgeordneten wie ein Erdrutsch anfühlen.<br />
<br />
Ansonsten fühl ich mich ein bißchen wie in der Sesamstraße nach dem Motto "Wer nicht fragt bleibt dumm", nur daß halt für designierte Stadträte niemand den Erklärbär gibt. Sicher sind Vertreter anderer Parteien immer schnell und hilfreich zur Stelle, aber man darf vermuten, daß nicht jeder davon es gut mit uns meint.<br />
<br />
<i>Zurückblickend auf die letzten Wochen, wie hast Du den Wahlkampf wahrgenommen? Was lief gut, was wäre verbesserungsfähig? </i><br />
<br />
Der Wahlkampf war schlicht einfach irre - im besten wie im schlechtesten Sinne. Gut lief zum Beispiel, daß bei Aktionen ziemlich viele Leute parat standen und zum großen Teil sogar noch spontan rüberkamen. Auch sind wir Meister im Schlußspurt, wie man zum Beispiel beim Unterschriftensammeln gesehen hat.<br />
Bei nächsten Mal besser laufen muß unbedingt die Kommunikationsdisziplin. Es muß eine Anlaufstelle geben, die auch jeder nutzt, so schwer ihm das persönlich vielleicht fällt. Sonst zerfasert alles, der Überblick fehlt und dann haben alle verständlicherweise auch keine Lust mehr, sich das aus verschiedensten Quellen zusammenzusuchen. Außerdem plädiere ich für eine Art Selbstverpflichtung oder Ehrenkodex, den sich die Kandidaten für die Zeit des Wahlkampfs geben.<br />
<br />
<i>Wir sind ja jetzt nicht in Fraktionsstärke ins Rathaus eingezogen. Kannst Du schon sagen, ob Du Dich einer Fraktion anschliessen wirst und welche Gründe für Deine Entscheidung zugrunde liegen? </i><br />
<br />
Ich kann sagen, daß es mit Ausnahme zweier künftiger Fraktionen Anfragen aller Seiten gab, von denen das halbwegs zu erwarten war. Ganz allgemein ist es wohl nach den mir bisher vorliegenden Informationen so, daß man ohne Fraktion auch direkt verloren hat und nicht richtig mitspielen darf. Das ist eine Sache, die definitiv gerändert gehört, mit der ich mich aber aktuell abfinden muß, obwohl es mich wurmt.<br />
<br />
<i>Welche Hilfe erwartest Du von uns Mitgliedern? </i><br />
<br />
Ich erwarte, daß jeder sich darüber klar wird, was er leisten will und kann und ob die Partei für ihn eine Freizeitorganisation ist oder eine ernstzunehmende Betätigung. Ich arbeite lieber mit wenigen Engagierten als mit vielen, die aber im entscheidenden Moment gerade keine Motivation finden. Ich erwarte, daß jeder sich eine Liste der Themengebiete macht, in denen er Expertise hat und eine mit denen, die ihn interessieren (beides muß ja nicht zwingend übereinstimmen) und dann mit diesen Listen genau überlegt, welche Funktionen er hier innerhalb der kommunalpolitischen Arbeit übernehmen könne.<br />
Unter anderem zu dieser Frage wird es zeitnah ein kommunalpolitisches Plenum geben.<br />
<br />
<i>Wie sehen Deine nächsten Tage aus? </i><br />
<br />
Ich habe mir ein grobes Konzept überlegt, was jetzt alles passieren muß und werde den Vorstand bitten, mich darin zu unterstützen. Parallel werde ich die Kontaktanfragen beantworten und einfach mal reinhören, was die Menschen so von mir bzw. uns wollen. Außerdem muß ich mir Basiswissen "Stadtrat" aneignen und werde dazu unter anderem auch zu anderen Kommunalpiraten Kontakt halten.<br />
<br />
<br /><i>Ich danke für das kurze Interview und hoffe, daß Du rocken wirst. :) </i><br />
<br />
Well, I'll do my very best, Miss Sophie!Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-38389399289778328832014-05-27T00:52:00.000+02:002014-05-27T00:52:24.585+02:00Das Loch<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-7-wX6a_NxfU/U4PDTBAvfuI/AAAAAAAAAx4/tNmojwGeB9E/s1600/IMG_20140307_083344.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-7-wX6a_NxfU/U4PDTBAvfuI/AAAAAAAAAx4/tNmojwGeB9E/s1600/IMG_20140307_083344.jpg" height="320" width="240" /></a></div>
Eigentlich wollte ich, bezugnehmend auf ein <a href="http://piraten-sachsen.de/2011/06/10/aus-einem-interview-uber-die-piraten/">altes Interview</a> von mir, für mich und alle Interessierten aufzeigen, ob und wie wir diese Piratenpartei neu aufstellen können.<br />
<br />
Doch im Moment kann ich diese Fragen nicht beantworten. Ich hatte gehofft, daß sich viele daran erinnern, warum die Piraten gegründet wurden, warum wir ihr beigetreten sind, warum wir unsere Freizeit opferten und wir die letzten Wochen auf der Straße standen.<br />
<br />
Doch ich kann nicht.<br />
<br />
Ich versuche mich daran zu erinnern, weshalb es uns Piraten braucht. Wir haben die Hälfte der Kernwählerschaft verloren. Erst zur Bundestagswahl, jetzt zu den Kommunal- und Europawahlen. Ich habe gehofft, wir finden den Weg zurück. Wir stehen am Scheideweg. Auf der einen Seite die <a href="http://www.kommunalpiraten.de/">vielen neuen Kommunalpiraten</a> die unsere Hilfe brauchen. Auf der anderen Seite, die Schönredner, Kleingeister und Machthungrigen, die mit <a href="http://www.focus.de/regional/dresden/parteien-piratenpartei-schlaegt-magnetschwebebahn-von-dresden-nach-prag-vor_id_3823812.html">billiger Polemik</a> versuchen ungelebte Inhalte zu kaschieren.<br />
<br />
Wollte ich je in einer Partei sein, die, wenn es nur kurzfristig Aufmerksamkeit und Stimmen bringt, ihre Wurzeln vergisst? Braucht es Piraten noch, wenn es nur darum geht irgendwie Sieger zu sein?<br />
<br />
Wegen <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Schily">Schily-Katalog</a> eingetreten, das <a href="http://ausbaldowert.blogspot.de/2013/05/der-umgang-mit-geistigem-eigentum-und.html">Wesen des Digitalen</a> versucht zu ergründen und in globalisierter Überwachungsgesellschaft ohne wahrgenommene Antworten, dominiert von apolitischen¹ Mitgliedern, die Wohlfühlmetaphern hinterher rennend, das Paradoxon einer Partei aufzeigen, die mehr denn je gebraucht wird, aber nicht fähig ist, brauchbar zu sein.<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<b>Es ist ein Loch. Tief und schwarz.</b><br />
<br />
Drei Wege führen hinaus.<br />
<br />
Dem Schicksal ergebend sich in Traumwelt flüchtend.<br />
Dem Schatten angepasst die Nacht ergründend.<br />
Helfende Hände, das Loch zuschüttend.<br />
<br />
Drei Wege führen hinaus. Für mich immer.<br />
Das Licht wird schwächer, der Nebel sinkt.<br />
Wird das Lied gemeinsam klingen? Hoffnungsschimmer.<br />
<br />
Drei Wegen führen hinaus, hinein geht's immer. </blockquote>
<br />
<br />
¹ <i>apolitisch, weil es ihnen kaum gelingt sich inhaltlich mit politischen Themen zu beschäftigen (von einigen Ausnahmen abgesehen). Ein Beispiel die auf Parteitagen zu stellende Frage "Wer hat den Programmentwurf gelesen?". Siehe zB. den europapolitischen Antrag in Bochum. Oder auch das Paradoxon, daß in Sachsen in innerparteilicher Umfrage die Mehrheit das Hauptthema "Bildung" in Vordergrund des Wahlkampfes sehen wollte, sich zu dem Thema bis 4 Wochen vor dem LPT kaum jemand mit dem Thema beschäftigt hatte, von regelmäßig oder konstant ganz zu schweigen.</i>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-77435155454202996512014-05-24T18:24:00.000+02:002014-05-24T18:24:06.909+02:00Warum ich kaum zum Bloggen komme<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-zjkO_74lHPE/U4DHRlu-wGI/AAAAAAAAAxQ/R2NgbpUSQ5M/s1600/IMG_20140523_150600.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-zjkO_74lHPE/U4DHRlu-wGI/AAAAAAAAAxQ/R2NgbpUSQ5M/s1600/IMG_20140523_150600.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-xDwgkYG3r7M/U4DHRg5IPSI/AAAAAAAAAxQ/9dHiR4cCInA/s1600/IMG_20140522_181214.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-xDwgkYG3r7M/U4DHRg5IPSI/AAAAAAAAAxQ/9dHiR4cCInA/s1600/IMG_20140522_181214.jpg" height="320" width="240" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-sTYV-iuElYk/U4DHRkHfXtI/AAAAAAAAAxQ/eZgnSu85b54/s1600/IMG_20140522_173723.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-sTYV-iuElYk/U4DHRkHfXtI/AAAAAAAAAxQ/eZgnSu85b54/s1600/IMG_20140522_173723.jpg" height="320" width="240" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-Lw5lLNPjDsI/U4DHRmsOfRI/AAAAAAAAAxQ/636JgyJqsgY/s1600/IMG_20140519_185342.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-Lw5lLNPjDsI/U4DHRmsOfRI/AAAAAAAAAxQ/636JgyJqsgY/s1600/IMG_20140519_185342.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-XJDlae9G5DE/U4DHRsYeD0I/AAAAAAAAAxQ/pHEFTNnBv04/s1600/IMG_20140522_170139.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-XJDlae9G5DE/U4DHRsYeD0I/AAAAAAAAAxQ/pHEFTNnBv04/s1600/IMG_20140522_170139.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-G0wyu3RMv1s/U3vQPqHzwoI/AAAAAAAAAvs/aHG67kkkyEM/s1600/IMG_20140519_120619.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-G0wyu3RMv1s/U3vQPqHzwoI/AAAAAAAAAvs/aHG67kkkyEM/s1600/IMG_20140519_120619.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-jmVlgOpDX_A/U3vQXRsh64I/AAAAAAAAAvw/S86BsLynxf0/s1600/IMG_20140519_120645.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-jmVlgOpDX_A/U3vQXRsh64I/AAAAAAAAAvw/S86BsLynxf0/s1600/IMG_20140519_120645.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-60449744437271069572014-05-13T22:33:00.002+02:002014-05-16T12:04:43.363+02:00Kamera, Kamera an der Wand…<h2>
</h2>
<i><b>Update 2: </b>Die Info im TAZ-Artikel basierte auf Zahlen des SMI und sind wohl korrekt. </i><br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<i><a href="https://twitter.com/tazblog">@tazblog</a> <a href="https://twitter.com/Art1Pirat">@Art1Pirat</a> <a href="https://twitter.com/cnnwtz">@cnnwtz</a> Info ist gesichert: die Angabe 6000-7000 private Kameras kam 2004 aus dem SMI. Das dürfte heute anders aussehen.</i><br />
<i>— Streetwork Leipzig (@streetworkLE) <a href="https://twitter.com/streetworkLE/statuses/466957681430106112">15. Mai 2014</a></i></blockquote>
<br />
<i><b>Update</b>: der TAZ-Artikel enthält einen Fehler, es wurden 674 Kameras gezählt, danke an Twitterer @cnnwtz, sh. <a href="http://leipzigerkamera.twoday.net/stories/2424427/">http://leipzigerkamera.twoday.net/stories/2424427/</a></i><br />
<h4>
</h4>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><br />
<a href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bc/Ueberwachungskamera_01_KMJ.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bc/Ueberwachungskamera_01_KMJ.jpg" height="281" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><a href="http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ueberwachungskamera_01_KMJ.jpg">Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0: KMJ at Wikipedia</a></td></tr>
</tbody></table>
<h4>
…wer ist die Heldenhafteste im ganzen Land?</h4>
"Leipzig und seine Überwachungskameras" ist <a href="http://leipzigerkamera.twoday.net/topics/05+-+Dokumentation/">seit Ende der 90er</a> immer wieder Thema. Die Leipziger haben leider kein Bewusstsein entwickelt sich aktiv gegen die allgegenwärtige Überwachung, nicht zuletzt in Straßenbahnen zur Wehr zu setzen. Initiativen wie "<a href="http://leipzigerkamera.twoday.net/">Leipziger Kamera</a>", "<a href="http://leipzigerkamera.twoday.net/topics/01+-+Salon+Surveillance/">Salon Surveillance</a>" und zur Zeit die Initiative "<a href="https://privatsphaere-leipzig.org/">privacy Leipzig</a>" flackern immer wieder mal auf. Doch den Bürgern Leipzigs scheint dies egal zu sein.<br />
<br />
Zuletzt kam das Thema Überwachungskamera in der linken Szene in Connewitz auf, weil eine <a href="http://kreuzer-leipzig.de/2014/04/09/versteckte-kamera-von-staatsanwaltschaft/">geheim installierte, autonome Kamera in Connewitz, Simildenstraße gefunden</a> wurde. Erst später räumte die Staatsanwaltschaft Dresden ein, daß es sich um eine "operative Maßnahme" gehandelt habe.<br />
<br />
Wurden<a href="http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2004/12/20/a0116"> 2004 in Leipzig ca. 7000 Kameras gezählt</a>, die öffentlich, in und an Geschäften, in Bussen und Bahnen die Bürger dieser Stadt unablässig filmen, dürften sich diese Zahl heute deutlich erhöht haben. Auch die Qualität der Aufnahmen wurde durch Fortschritte in der Technik deutlich gesteigert. Selbst die Universität entwickelt sich zu einer Überwachungszone. Trotz <a href="http://www.uni-leipzig.de/~journ2/index.php?id=144&tx_ttnews[tt_news]=527&cHash=4baf2bcda4490aae5295e0394d3c94b9">entsprechender Hinweise an die studentische Öffentlichkeit</a> 2011 ist das Thema Überwachung bis heute nicht auf dem Schirm der sonst so aufgeklärten kritischen Studentenschaft.<br />
<br />
Vor dem Hintergrund dieser Situation hilft vielleicht folgende FAQ zum Thema Kameras im öffentlichen Raum: <a href="http://wiki.piratenpartei.de/FAQ_Video%C3%BCberwachung">http://wiki.piratenpartei.de/FAQ_Video%C3%BCberwachung</a>.<br />
<br />
<h3>
<span class="mw-headline" id="Sch.C3.BCtzt_Video.C3.BCberwachung_vor_Verbrechen.3F">Schützt Videoüberwachung vor Verbrechen?</span></h3>
Schauen wir uns die <a href="http://www.polizei.sachsen.de/de/28228.htm">Kriminalstatistik für Leipzig</a> an, allein das Beispiel Diebstähle beantwortet diese Frage:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>Die Polizeidirektion Leipzig wies im Jahr 2013 mit 99.422 Fällen ein ähnlich hohes Straftatenniveau auf wie im Jahr zuvor (100.100 Fälle). Auf 100.000 Einwohner entfielen somit 10.159 Straftaten. Die Aufklärungsquote sank um 1,2 Prozent auf nunmehr 48,9 Prozent; insgesamt wurden in 48.627 Fällen Täter ermittelt.</i> </blockquote>
<h3>
<span class="mw-headline" id="Hilft_es_bei_der_Aufkl.C3.A4rung.3F">Hilft es bei der Aufklärung?</span></h3>
Ebenfalls aus der Statistik von 2013:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>Für die kreisfreie Stadt Leipzig wurden 70.451 Fälle (+2,0 Prozent) erfasst - das seit 2003 höchste Niveau. Mit 46,6 Prozent fiel die Aufklärungsquote vergleichsweise niedrig aus.</i> </blockquote>
Also nein.<br />
<h3>
<span class="mw-headline" id="Hilft_Video.C3.BCberwachung_bei_Drogenkriminalit.C3.A4t.3F">Hilft Videoüberwachung bei Drogenkriminalität?</span></h3>
Für Leipzig stellt die Statistik folgende Entwicklung der Rauschgiftdelikte fest:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>Mit 2.203 Fällen waren im Jahr 2013 lediglich vier Fälle mehr als im Vorjahreszeitraum festzustellen. Hiervon entfiel knapp die Hälfte auf Amphetamine/Methamphetamine (Crystal). Die Statistik weist zwar eine vermeintliche Stagnation aus, doch neun Rauschgifttote und die hohen Sicherstellungsmengen verdeutlichen den polizeilichen Handlungsbedarf – zumal das Deliktsfeld der Kontrollkriminalität zuzuordnen ist. </i></blockquote>
<br />
<br />
Aus obiger FAQ: Drogenhandel ist ein "Verabredungsdelikt". Treffpunkte für den Handel werden explizit (z. B. telefonisch) oder implizit (bekannter Ort) ausgemacht. Da Videoüberwachung nichts an der Nachfrage für Drogen ändert, verlagert sich dieser einfach in andere Gebiete. <a class="external free" href="http://www2.argedaten.at/php/cms_monitor.php?q=PUB-TEXT-ARGEDATEN&s=87379ttw" rel="nofollow">http://www2.argedaten.at/php/cms_monitor.php?q=PUB-TEXT-ARGEDATEN&s=87379ttw</a> <br />
<h3>
<span class="mw-headline" id="Hilft_Video.C3.BCberwachung_bei_Vandalismus.3F">Hilft Videoüberwachung bei Vandalismus?</span></h3>
Nö. Meistens wird Vandalismus im Zusammenhang mit Alkoholkonsum festgestellt. Die Täter agieren im Affekt und sind sich in der Situation nicht der Kameraüberwachung bewußt.<br />
<h3>
<span class="mw-headline" id="Hilft_Video.C3.BCberwachung_bei_Gewaltdelikten.3F">Hilft Videoüberwachung bei Gewaltdelikten?</span></h3>
Auch hier aus der FAQ: Bei Affekthandlungen gilt für Videoüberwachung das selbe wie für Strafandrohungen: Der/Die Täter/-in ist ein seinem Zustand außerstande, solche Faktoren zu berücksichtigen. Bei geplanten Gewalttaten kann Videoüberwachung hingegen einen umdisponierenden Effekt haben. Bei uns meldeten sich auch Opfer von Gewaltdelikten, die direkt vor Videokameras stattfanden. Das Überwachungspersonal hatte nichts bemerkt. Überhaupt wären Ihre Einschreitmöglichkeiten sehr begrenzt. <br />
<h3>
<span class="mw-headline" id="Hilft_Video.C3.BCberwachung_bei_Diebst.C3.A4hlen_oder_zumindest_deren_Aufkl.C3.A4rung.3F">Hilft Videoüberwachung bei Diebstählen oder zumindest deren Aufklärung?</span></h3>
Wenn man sich die Täterfotos der Polizei aus Presse anschaut, ist die Qualität der Aufnahmen nicht zu gebrauchen. Vergleiche <a href="http://www.fuzo-archiv.at/artikel/1501629v2">hierzu die Studie der University ofCalifornia in Berkeley</a>: <a href="http://groups.ischool.berkeley.edu/samuelsonclinic/sensor_networks/285">http://groups.ischool.berkeley.edu/samuelsonclinic/sensor_networks/285</a><br />
<h3>
<span class="mw-headline" id="Und_im_Kampf_gegen_den_Terror_.3F">Und im Kampf gegen den Terror ?</span></h3>
Wieder aus der FAQ: Terror ist eine Taktik. Die Probleme, die zu Terror führen, schwelen meist seit Jahrzehnten. Selbstmordattentätern macht es nichts aus, bei der Tat gefilmt zu werden - im Gegenteil: Weil Terror auf der Verbreitung von Angst basiert, könnte Ihnen sogar sehr an „guten Bildern“ liegen. Überwachte Gebiete gewinnen da an Attraktivität. <br />
<h3>
<span class="mw-headline" id="Was_kostet_Video.C3.BCberwachung_den_Staat.3F">Was kostet Videoüberwachung in Leipzig?</span></h3>
<span class="mw-headline" id="Was_kostet_Video.C3.BCberwachung_den_Staat.3F">Leider konnte ich die Zahlen im Haushalt nicht finden. Wer Hinweise hat, bitte melden.</span><br />
<br />
<h3>
<span class="mw-headline" id="Aber_Kameras_halfen_bei_den_Anschl.C3.A4gen_in_London.2FMadrid.2Fwhatever..._.3F"></span><span class="mw-headline" id="Sind_alle_Kameras_gleich.3F"></span><span class="mw-headline" id="Was_ist_mit_dem_Gef.C3.BChl_der_Sicherheit.3F">Was ist mit dem Gefühl der Sicherheit?</span> </h3>
Aus der FAQ: Das subjektive Sicherheitsgefühl wird tatsächlich bei vielen Leuten gehoben. Ein trügerischer Placeboeffekt, der z. T. auf cleveren Marketing der Überwachungsindustrie beruht und bei potentiellen Opfern zu gefährlichen Leichtsinn führen kann. <a class="external free" href="http://www.quintessenz.at/d/000100003391" rel="nofollow">http://www.quintessenz.at/d/000100003391</a> <br />
<h3>
<span class="mw-headline" id="Was_macht_das_.C3.9Cberwachungspersonal.2C_wenn_ihm_fade_ist.3F">Was macht das Überwachungspersonal, wenn ihm fade ist?</span></h3>
Aus der FAQ: Große Wellen schlug die Enthüllung rund um Museumswachleute in Berlin, die mit ihren Hochleistungskameras in das Wohnzimmer von Angela Merkel zoomten. In England kam es bereits zu Verurteilungen von Überwachungsbeamten wegen Voyeurismus. In Wien versprach die Polizei nach ähnlichen Vorfällen, nur noch 'speziell geschultes' Personal einzusetzen.<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-75094911911981715812014-04-30T19:53:00.003+02:002014-04-30T19:54:40.066+02:00BUND PodiumDa war ich gestern doch zu Gast bei der "Podiumsdiskussion" des BUND Leipzig
anläßlich der Stadtratswahl in Leipzig.<br />
<br />
Sagen wir so: es gab ein Podium.<br />
<br />
Auf alle Fälle hatten sich die Vertreter von FDP, SPD, Linke und Piraten gut vorbereitet. Die CDU hatte kurzfristig abgesagt (und das war wohl nicht die dümmste Idee). AfD und WVL wurden wohl nicht eingeladen oder konnten keinen Vertreter benennen. Vielleicht hat ja jemand dazu Infos.<br />
<br />
Die Fragen wurden den Parteien im Wesentlichen im Vorfeld zugesandt. Am Ende konnten noch einige Zuschauerfragen gestellt werden, dies aber nur indirekt über eingeworfene Zettel, die aus Lostrommel gezogen wurden.<br />
<br />
Interessant fand ich die belehrende
Attitüde des BUND Vertreters, der am Ende jeder Fragenrunde die
Positionen des BUND herunterdozierte. <br />
<br />
Wo insgesamt die
Diskussion war? Keine Ahnung.<br />
<br />
Der BUND will die Videomitschnitte der
Veranstaltung
unter <a href="http://www.bund-leipzig.de/themen_und_projekte/politik/">http://www.bund-leipzig.de/themen_und_projekte/politik/kommunalwahlen_2014/</a>
veröffentlichen. Dann kann sich jeder selbst überzeugen, ob der BUND
unabhängig agiert oder doch nur Claqueur der Partei "Die Grünen" ist.<br />
<br />
Vielleicht kann mir ja jemand erklären, warum die schwache inhaltliche und rhetorische Leistung des Norman Volger durch das Publikum mit Beifall bedacht wurde?<br />
<br />
Nun denn, mein persönliches Highlight des Abends war die Frage einiger Ökoesoteriker, die aus "persönlicher Betroffenheit" um "Position der Fraktion zu einer Positivliste für Ausweisung Mobilfunkstandorte" baten. Hätte ich dies gewußt, hätte ich Anleitungen für Aluhüte verteilt.<br />
<br />
Alles in allem ein sehr erhellender Abend. Und bei allem Verständnis für das berechtigte Anliegen Natur und Umwelt stärker schützen zu wollen, der BUND sollte sich vielleicht auf eine neutralere Rolle festlegen – denn ernstnehmen sollen und wollen wir ihn ja.<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-9679909722868897212014-04-28T22:21:00.002+02:002014-04-28T22:21:45.165+02:00Diese Damen und Herren werden Ihnen…Ich war am Samstag im Theater der jungen Welt zur Podiumsdiskussion »<a href="https://www.facebook.com/StadtteilladenLeipzigerWesten/posts/813319442030359?stream_ref=10&_fb_noscript=1">Der Fall der Theaterwissenschaft. Geisteswissenschaften zwischen Ökonomisierung und kritischem Korrektiv</a>«.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-Z9O_q3pDdCE/U16trjLARjI/AAAAAAAAAuQ/AmmPuNikddI/s1600/IMG_20140426_195917.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-Z9O_q3pDdCE/U16trjLARjI/AAAAAAAAAuQ/AmmPuNikddI/s1600/IMG_20140426_195917.jpg" height="300" width="400" /></a></div>
Für diejenigen, die nicht wissen, worum es geht: Das Rektorat der Universität Leipzig<a href="http://www.l-iz.de/Bildung/Leipzig%20bildet/2014/02/Fest-des-Widerstandes-gegen-Schliessung-der-Theaterwissenschaft-53648.html"> sah sich gezwungen</a> im Zuge der Stellenkürzungsvorgaben des <a href="http://www.smwk.sachsen.de/268.html">SMWK</a> das komplette Institut der <a href="http://www.uni-leipzig.de/~thea/">Theaterwissenschaft</a> zu schliessen. <br />
<br />
Leider kam ich einige Minuten später als geplant an, hatte ich doch die Zahl der Baustellen unterschätzt.<br />
<br />
Am Anfang wurde ein Film gezeigt, anschliessend wurden aus dem Publikum Statements von Alumnis und Freunden der Leipziger Theaterwissenschaft aus aller Welt verlesen, die sich entsetzt über die geplante Schliessung äußerten.<br />
<br />
Als sich dann das Podium füllte – anwesend waren von links nach rechts: Christin Melcher (Grüne, Student), Dr. Skadi Jennicke (Linke, Stadtrat), Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider (Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig, Professor für Philosophie an der Universität Leipzig), Holger Mann (SPD, Landtagsabgeordneter), Prof. Dr. Günther Schneider (CDU, Landtagsabgeordneter) und Reik Hesselbarth (FDP, Stadtrat) – führte Prof. Schneider in das Podium ein und sagte die weisen Worte:<br />
<br />
<b>»Liebes Publikum, diese Damen und Herren werden Ihnen hier nicht helfen können!«</b><br />
<br />
Damit könnte man eigentlich den Blogbeitrag wieder beenden, denn der Erkenntnisgewinn hat sich genau in diesem Satz erschöpft.<br />
<h2>
Gedankenfetzen</h2>
Im folgenden nenne ich nur in Kurzform einige Punkte, die ich mir so als "Gedankenfetzen" notiert hatte:<br />
<br />
Prof. Schneider (CDU): 2015 soll Evaluierung der Ausstattung der Hochschulen erfolgen… …Leider hat Rektorat die Schliessung Pharmazie und Theaterwissenschaften beschlossen. …Vermisse angemessene Kommunikation… Entscheidung ohne Moderation durch Politik, sondern schwarzes Peterspiel betrieben… …Entscheidung des Rektorats nicht nachvollziehbar<br />
<br />
Moderator: Warum kommt Evaluation nach Kürzung? Warum können Abgeordnete nicht umsteuern, wenn die Faktenbasis nun doch eine andere ist [bezog sich auf Studentenzahlen]?<br />
<br />
Prof. Schneider (CDU): Ein Kürzungsdiktat gibt es nicht. Evaluation 2015 notwendig, da Prozeß nicht von einer Uni zu führen, sondern nur zusammen in einem offenen Prozeß mit allen Unis und der Staatsregierung…<br />
<br />
Mann (SPD): Landtag hat Recht über Haushalt zu entscheiden.<br />
<br />
[…]<br />
<br />
Moderator: Stelle fest, daß wir die Diskussion über Entscheidung des Rektorats auch innerhalb der Uni diskutieren müssen… Geisteswissenschaft sind [ökonomisch gesehen] besonders billig, man braucht keine teuren Apparaturen, nur einen guten Dozent…<br />
<br />
Prof. Schneider (CDU): Es trifft nicht zu, daß das Hochschulfreiheitsgesetz ein Spardiktat enthält. Abreden über Finanzflüsse finden im Konsens statt [meint Vereinbarung zw. Rektorat und SMWK].<br />
<br />
Mann (SPD) [Verweist auf <a href="http://www.rechnungshof.sachsen.de/download/SRH_Sonderbericht_PersKonzepte2014.pdf">Bericht des Landesrechnungshofes</a> zu Stellenabbauwahn]<br />
<br />
Hesselbarth (FDP): Stellenstreichung bis 2020 ist falsch. Aber man muß sich Zusammensetzung Studenten anschauen, ob diese aus Sachsen oder außerhalb kommen [Führt zu Mißverständnissen, klärt das später auf. Wollte darauf hinweisen, daß der Freistaat Sachsen mehrere Aufgaben hat, die er in erster Linie für die Sachsen selbst erbringen muss. Hochschulfinanzierung ist nur eine dieser Aufgaben, so Hesselbarth später.]<br />
<br />
Prof. Schneider (CDU): Hochschulrat ist strategisches Element, steht Rektorat beratend zur Seite.… [Auf Nachfrage Publikum, wo er streichen würde, da er vorher den Wegfall des Instituts bedauerte] Ohne wirtschaftlichen Plan des Rektorats, keine konkrete Aussage über Kürzung von bestehenden Fächern.… Rektorat hat seit über 3 Jahren diesen nicht vorgelegt.<br />
<br />
Mann (SPD): Stadt hat Wissenschaftsplanung vorgelegt. Was fehlt ist eine qualifizierte Fachkräftestudie (wie in Thüringen).<br />
<br />
Prof. Schneider (CDU): Wissen Sie welchen Platz TU Dresden im Shanghei Ranking hat?<br />
<br />
Mann (SPD): Ist mir egal.<br />
<br />
Prof. Schneider (CDU): 241. Wir brauchen mehr Qualität statt Quantität an den Hochschulen. Wir brauchen daher Mitwirkung des Bundes.<br />
<br />
[Student aus Publikum erklärt, daß die Top3 der Unis im Shanghei-Ranking alleine Fläche einer Großstadt wie Leipzig einnehmen. Und das der Vorteil von Uni Leipzig doch auch das Umfeld einschliesst.]<br />
<br />
[Publikum: Theaterwissenschaften bedingen auch Kultur ringsum – es ist eine Symbiose zwischen Stadt und Uni.]<br />
<br />
[Professorin aus Publikum] Es findet eine Entsolidarisierung zw. Proffessoren und Studenten statt. An anderen Stellen ist man froh, daß es nicht sie getroffen hat. Doch ist dies Teile- und-Herrsche. … Lehre und Forschung sollen verbunden bleibven [das Hochschulgesetz erlaubt reine Lehr-Unis]. Nehme maximal 12 Studenten auf, da ich nur soviel intensiv betreuen kann. … Wie mißt man Qualität von Geisteswissenschaften? … Konservativen ist doch soviel an Werten gelegen, wieso wollen sie Werte zerstören?<br />
<br />
<h2>
Randbemerkungen</h2>
<br />
Aus Fachschaftsrat Theaterwissenschaft wurde berichtet, daß Rektorin Schückert eingeräumt habe, massiv vom SMWK unter Druck gesetzt worden zu sein. Zitat: "Wenn sie nicht unterschreiben, übernimmt der Finanzminister, dann wären 2000 Stellen fällig".<br />
<br />
Aus Publikum wurde durch Zwischenruf bekannt, daß auch die Mineralogie geschlossen werden soll.<br />
<br />
Es gibt eine <a href="http://www.change.org/de/Petitionen/f%C3%BCr-den-erhalt-des-instituts-f%C3%BCr-theaterwissenschaft-der-universit%C3%A4t-leipzig">Petition für den Erhalt der Theaterwissenschaft</a>.<br />
<br />
<h2>
Weitere Links</h2>
<ul>
<li> <a href="http://www.mdr.de/kultur/spardebatte-theater-leipzig100.html">http://www.mdr.de/kultur/spardebatte-theater-leipzig100.html</a>,</li>
<li> <a href="http://www.tagesspiegel.de/wissen/ostdeutsche-hochschulen-leipzig-will-theaterinstitut-schliessen/9386598.html">http://www.tagesspiegel.de/wissen/ostdeutsche-hochschulen-leipzig-will-theaterinstitut-schliessen/9386598.html</a>, </li>
<li><a href="http://kreuzer-leipzig.de/2014/04/25/bildung-in-der-oekonomischen-schraubzwinge/">http://kreuzer-leipzig.de/2014/04/25/bildung-in-der-oekonomischen-schraubzwinge/</a>, </li>
<li>Und dann noch die Hochschulpiraten der Uni Leipzig: <a href="http://hopis-leipzig.de/">http://hopis-leipzig.de/</a> </li>
</ul>
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-12693940632420718912014-04-25T16:02:00.000+02:002014-04-25T16:05:37.814+02:00Ach, Connewitzer!<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6f/Connewitzer_Kreuz.jpg/800px-Connewitzer_Kreuz.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6f/Connewitzer_Kreuz.jpg/800px-Connewitzer_Kreuz.jpg" height="232" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Quelle: <a href="http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Connewitzer_Kreuz.jpg">Wikipedia, CC3.0 sharealike</a>, <b><span class="description en" lang="en"><span class="licensetpl_aut"><a class="extiw" href="http://de.wikipedia.org/wiki/User:Martin_Geisler" title="de:User:Martin Geisler">Martin Geisler</a></span></span></b></td></tr>
</tbody></table>
Der Beitrag war ursprünglich als Kommentar unter einem <a href="http://kreuzer-leipzig.de/2014/03/28/nur-in-der-kneipe-meckern-reicht-nicht/">Artikel</a> des <a href="http://kreuzer-leipzig.de/">Kreuzers</a> geplant, landete aber aus Gründen hier.<br />
<br />
Seit Wochen berichten verschiedene Medien der Stadt über die Aufregung, die der Umzug der Polizeistation in die Wiedebach-Passage in Connewitz mit sich brachte.<br />
<br />
Ich kenne <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Connewitz">Connewitz</a> und Umgebung nun schon seit mehr als 10 Jahren, ich habe hier studiert, meine Kinder gehen hier zur Schule, Wehwehchen lasse ich hier verarzten, mit Freunden und Bekannten bin ich hier sehr oft unterwegs.<br />
<br />
Und all die Jahre, die Connewitz mich in meinem Leben begleitet, hör(t)e ich immer wieder die gleichen Diskussionen.<br />
<br />
<h2>
Doch was ist den Connewitzern wichtig?</h2>
<br />
Das sind auf der einen Seite die Bewohner,<br />
<ul>
<li>die Connewitz wegen seiner Nähe zum Auenwald lieben, </li>
<li>die die vielfältigen, kleinen Läden schätzen, </li>
<li>die das große Kulturangebot nutzen, </li>
<li>die sich hübsch eingerichtet haben, </li>
<li>die sich aber auch über zerschmissene Schaufenster am Kreuz ärgern, </li>
<li>die es leid sind, wenn Häuserwände beschmiert oder mit Teerbeuteln beworfen werden, </li>
<li>die es nicht so toll finden, wenn sie durch einen Pulk von Biertrinkern laufen müssen,</li>
<li>die von freilaufenden Hunden überrascht werden,</li>
<li>die die schönen Altbauwohnungen schätzen,</li>
<li>die Familie gegründet haben. </li>
</ul>
<br />
Und auf der anderen Seite die Bewohner,<br />
<ul>
<li>die Connewitz wegen seiner Toleranz schätzen,</li>
<li>die sich mit Gleichgesinnten auf ein Bierchen treffen,</li>
<li>die frei sein dürfen und dies auch ihren Hunden zeigen wollen,</li>
<li>die die billigen Wohnungen lieben,</li>
<li>die gerne Fahrrad fahren, </li>
<li>die hier gegen den Kommerz kämpfen,</li>
<li>die die Parties lieben,</li>
<li>die ungestört ihr Ding machen wollen,</li>
<li>die gegen das System sind,</li>
<li>die Nazis hassen,</li>
<li>die ihre kreative Nische gefunden haben.</li>
</ul>
Die Bewohner wollen das gleiche (hier in Ruhe leben) und kommen doch nicht zueinander.<br />
<br />
Das jetzt die Polizei in den Wiedebachplatz gezogen ist, finden die einen vernünftig, da es nicht sein kann, daß dort ein "rechtsfreier Raum" geduldet wird, die anderen halten dies für einen Affront, da damit ja "Connewitz kriminalisiert" würde.<br />
<br />
Ich halte beide Aussagen für überzogen. Meiner Erfahrung nach wollen Polizisten keinen Stress, und mit dem Umzug ist es ja nicht so, daß auf einmal dort eine Kaserne entstanden wäre. Im Gegenteil. Wenn es durch die Vor-Ort-Präsenz der Polizei und durch das <b>respektvolle Miteinander</b> aller Beteiligten möglich wäre, gegenseitig Ressentiments abzubauen wäre dies mittelfristig ein sehr gutes Argument den Abbau der Überwachungskameras am Connewitzer Kreuz zu forcieren.<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-88318287672699842632014-03-19T22:07:00.003+01:002014-03-19T22:07:44.021+01:00Schild(er)bürger<h2>
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Was haben wir denn? </span></h2>
<br />
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-ym7KMd-WFAs/UyoG7l1oFiI/AAAAAAAAAoE/yKYtsAc57A8/s1600/IMG_20140319_203005.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-ym7KMd-WFAs/UyoG7l1oFiI/AAAAAAAAAoE/yKYtsAc57A8/s1600/IMG_20140319_203005.jpg" height="150" width="200" /></a><span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Wie ich im Beitrag <a href="http://ausbaldowert.blogspot.de/2014/02/ein-schritt-vor-zwei-zuruck-oder-drei_23.html">Ein Schritt vor, zwei zurück… – Teil 3</a> erwähnte, kostet ein Verkehrsschild in der <a href="http://www.seton.de/cgi-bin/OnlineKatalog/Schildersuche.pl?query=Verkehrsschilder+Deutschland&utmsource=hurra&utmmedium=CPC&utmcontent=buytext&utmcampaign=Google">Anschaffung um die 200€</a>. </span><br />
<br />
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Um abschätzen zu können, ob man durch Einführung von Konzepten, wie Shared Space, oder durch radikalen Schilderrückbau vielleicht den stets klammen Haushalt der Stadt entlasten könnte, hatte ich am 28. Februar 2014 eine Bürgeranfrage gestellt. </span><br />
<br />
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Ich fragte die Stadt Leipzig:</span><br />
<ol>
<li><span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Wie viele Verkehrsschilder gibt es in Leipzig insgesamt?</span></li>
<li><span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Wie viele davon werden pro Jahr zu welchen Kosten repariert, erneuert oder beschafft?</span></li>
<li><span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Wie viele Verkehrsschilder weisen auf Tempo30 oder auf Tempo30-Zonen hin?</span></li>
</ol>
<br />
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Die Idee war, anhand der Anzahl und der Neuerungsrate die ungefähren Kosten für den Schilderwald zu bestimmen.</span><br />
<br />
<h2>
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Einwohneranfrage, so easy! </span></h2>
<br />
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Die Stadt schickte mir heute ihre Antwort, die leider nicht in jedem Punkt zufriedenstellend war. Aber dazu gleich mehr. Ich möchte an der Stelle jeden Leipziger ermutigen: Stellt Einwohneranfragen. Das genaue Prozedere wird auf <a href="http://www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/buergerbeteiligung-und-einflussnahme/einwohneranfrage/">der Seite der Stadt beschrieben</a>. Kurz: Jeder Einwohner kann eine Frage mit drei Unterfragen stellen, die Leipzig betreffen. </span><br />
<br />
<h2>
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Die Antwort</span></h2>
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Das Bauderzernat schickte mir heute die Antwort zu (da ich beruflich leider nicht an der Ratsversammlung teilnehmen konnte). </span><br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-F5WOJ-YrbzE/UyoF8Kdda3I/AAAAAAAAAnc/KWGrSKxNyOk/s1600/IMG_20140319_205959.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-F5WOJ-YrbzE/UyoF8Kdda3I/AAAAAAAAAnc/KWGrSKxNyOk/s1600/IMG_20140319_205959.jpg" height="300" width="400" /></a></div>
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2"><br /></span>
<br />
<h2>
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Und nun?</span></h2>
<br />
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Wir haben in Leipzig also 65.000 Verkehrszeichen, jedes hat einen Mindestwert von 200€, macht also, Achtung BWL-Freunde, 13.000.000 € gebundenes Kapital. ;-) Übrigens haben wir im Vergleich nur <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Leipzig#cite_note-10">57.732 registrierte Bäume</a> in LE – also <b>mehr Verkehrsschilder als Bäume</b>!</span><br />
<br />
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Im Ernst, das ist eine Menge Holz (also die Zahl der Schilder!). Leider wurde mir die Neuerungsrate nicht mitgeteilt. Schauen wir mal, ob sich dazu was im Haushalt findet. Hier hilft vielleicht der <a href="http://www.haushaltsplanrechner-leipzig.de/">interaktive Haushaltsrechner </a>weiter. Ich würde vermuten(!), daß die Wartungskosten im Posten Verkehrsmanagment/Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen in Höhe von </span><br />307.600 € verborgen sind (wenn es jemand weiß, bitte Mail!). Wenn ich von geschätzten 2% Erneuerungsrate ausgehe, wären das 260.000€, was hinkommen könnte. Dies ist aber Spekulation.<br />
<br />
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Interessant fand ich die Zahl der Tempo30- und Tempo30-Zonen-Schilder. 2.323 Verkehrsschilder (also 3,6% aller Verkehrsschilder) zeigt, daß Leipzig schon recht verkehrsberuhigt dasteht. Vor dem Hintergrund, daß wir mehr Schilder haben, als Bäume müssten die Grünen konsequenterweise darauf drängen die Tempo30-Zonen abzuschaffen (weil dies Schilder spart) ;)</span><br />
<h2>
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Weniger ist mehr? </span></h2>
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Zum Vergleich, wir haben in Leipzig <a href="http://www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/unsere-stadt/statistik-und-zahlen/?eID=dam_frontend_push&docID=24403">ca. 1760km Straßen</a>, davon 332km Hauptverkehrsstraßen. Bei 3571ha reiner Verkehrsfläche. <b>Im Schnitt stehen aller 750m ein Tempo30 Schild und aller 2,7m ein beliebiges Verkehrsschild</b>.</span><br />
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2"><br /></span>
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Wir sollten schon mal darüber nachdenken, was es bedeutet, wenn ein Verkehrsteilnehmer aller 2,7m neben den anderen Verkehrsteilnehmern und sonstigen Ablenkungen noch die Bedeutung eines Verkehrsschildes erfassen muß.</span><br />
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2"><br /></span>
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2">Wäre es da nicht konsequent, nicht nur im Sinne der Einsparung, sondern vor allem im Sinne der Verkehrssicherheit darüber nachzudenken, ob Leipzig hier nicht vielleicht doch seine Prioritäten anders setzen sollte?</span><br />
<span class="author-g-ciadcbjc2w57e5d2"><br /></span>
<div style="text-align: left;">
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-77874928247696708782014-03-05T22:18:00.000+01:002014-03-05T23:40:58.449+01:00Ein Schritt vor, zwei zurück? Oder drei vor? – Auseinandersetzung mit dem Entwurf Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum Leipzig – Teil 4<h2>
Vorwort </h2>
<br />
Das <a href="http://www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr/verkehrsplanung/">Fristende für Anmerkungen</a> zum Entwurf des <a href="http://www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr/verkehrsplanung/?eID=dam_frontend_push&docID=3976">Stadtentwicklungsplans Verkehr</a> und öffentlicher Raum Leipzig (STEP Verkehr) naht (endet am 7. März 2014).<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-84SugCPcNhQ/UxeK_v3mDoI/AAAAAAAAAhw/PoYuEdPdsTo/s1600/IMG_20130604_193520.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-84SugCPcNhQ/UxeK_v3mDoI/AAAAAAAAAhw/PoYuEdPdsTo/s1600/IMG_20130604_193520.jpg" height="240" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Sinnbild für Verkehrsraum Leipzig</td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br /></td></tr>
</tbody></table>
Ich habe versucht in der Serie von Beiträgen (<a href="http://ausbaldowert.blogspot.de/2014/02/ein-schritt-vor-zwei-zuruck-oder-drei.html">1</a>, <a href="http://ausbaldowert.blogspot.de/2014/02/ein-schritt-vor-zwei-zuruck-oder-drei_19.html">2</a> und <a href="http://ausbaldowert.blogspot.de/2014/02/ein-schritt-vor-zwei-zuruck-oder-drei_23.html">3</a>) schon einige Aspekte des Entwurfs zu beleuchten. Ebenfalls sei an dieser Stelle auf die Blogbeiträge von <a href="http://blogvonthomas.wordpress.com/2014/02/19/stadtentwicklungsplan-verkehr-und-offentlicher-raum/">Thomas Koehler verwiesen</a>. Und die <a href="http://piraten-leipzig.de/">Piratenpartei Leipzig</a> hat zum Thema Verkehr ebenfalls einige Positionen (<a href="http://www.offenesleipzig.de/?cvtx_antrag=verkehrspolitik-fuer-alle">Verkehrspolitik für alle</a>, <a href="http://piraten-leipzig.de/kreisverband/grundsatzprogramm/">ÖPNV und Umwelt</a>) veröffentlicht, die IMHO Berücksichtigung bei STEP finden sollten.<br />
<br />
<a href="http://ausbaldowert.blogspot.de/2014/02/ein-schritt-vor-zwei-zuruck-oder-drei_23.html">Zum letzten Beitrag</a> hatte ich ergänzend die Stadt Leipzig im Rahmen einer <a href="http://www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/buergerbeteiligung-und-einflussnahme/einwohneranfrage/">Bürgeranfrage</a> um Auskunft zur Anzahl der Verkehrsschilder, den laufenden Beschaffungs- und Unterhaltungskosten, sowie Zahl der Tempo30-Schilder befragt. Eine Antwort steht da leider noch aus.<br />
<br />
Hier nun der vorletzte Teil meiner Anmerkungen.<br />
<h2>
Übergreifende Themen</h2>
<h3>
Wirtschaftsverkehr</h3>
<br />
Da mir die Ideen der Stadt zum Thema Wirtschaftsverkehr uninspiriert (aber dennoch durchführbar und sinnvoll) vorkamen (Logistikkonzept, LKW Vorzugsnetz), hatte ich bei mir bekannten Verkehrsexperten prüfen lassen, ob es, analog zu Dresdens <a href="http://www.dvb.de/de/Die-DVB-AG/Zahlen-Daten/CarGoTram/">CarGoTram</a>, Sinn machen könnte, Unternehmen in Leipzig zu ermutigen ihre Waren via Straßenbahn durch die Stadt transportieren zu lassen.<br />
<br />
Nein, macht es wohl nicht. Logistik ist darauf angewiesen, daß Ware schnell umgeschlagen werden kann und schnell auf veränderte Anforderungen reagiert werden kann.<br />
<br />
Ein Transport von Logistikzentrum A nach Logistikzentrum B wäre machbar, aber für Anbindung an Firmen müsste sichergestellt sein, daß Gleise etc. bis in die Fabrik hinein existieren.<br />
<br />
Bei Menschen ist es nicht so wild, die können die letzten 30 Meter notfalls zu Fuß laufen (Beispiel: LVB-Straßenbahn auf S-Bahn Höhe Leuschner-Platz), bei Containern wird es da schwieriger. <br />
<h3>
</h3>
<h3>
Stadtraum als Lebensraum</h3>
<br />
Diesen Abschnitt kann ich nahezu uneingeschränkt unterschreiben. Mit der dort angegebenen Idee der "<i>Magistralenplanung auch für Nebenstraßen</i>" kann ich mich nicht recht anfreunden. Wenn wir <u>Verkehrsplanung ganzheitlich</u> denken, so scheint mir diese Idee eher unpraktikabel zu sein. Vielleicht brauch ich da aber etwas mehr Zeit zum Nachdenken.<br />
<br />
Wichtig ist der Unterpunkt "<i>Soziale Sicherheit</i>". Er ist deswegen wichtig, weil die Menschen durch die aktuelle Politik verunsichert sind und <a href="http://www.l-iz.de/Politik/Sachsen/2013/03/Kriminalitaet-in-Sachsen-Anstieg-um-ueber-6-Prozent-47306.html"><u>nicht nur</u></a> ein erhöhtes gefühlsmäßig begründetes Sicherheitsbedürfnis an den Tag legen.<br />
Die unter diesem Punkt dargelegten Maßnahmen kann ich alle unterschreiben. Sie sind im Gegensatz zur überbordenden Überwachung des öffentlichen Raumes (und stattfindendem Abbau von Polizeistellen) sinnvoll. Darunter zählt das Bedenken der Raumwirkung (keine verwinkelte Gassen, einsehbare Plätze), die gute Beleuchtung und Vermeidung von Sichtbarrieren. <br />
<br />
Ebenfalls voll unterschreiben kann ich die Aussagen zur stadtverträglichen Einordnung von öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />
<br />
<h3>
Einbindung in das übergeordnete Verkehrsnetz</h3>
Zur Einbindung Leipzigs ins übergeordnete Verkehrsnetz möchte ich als Leipzig-Dresden-Pendler nur diese Worte verlieren: Wie kann es sein, daß ich von Leipzig mit dem Zug nach Berlin 20 min weniger Zeit benötige, als mit dem IC von Leipzig nach Dresden, in die Landeshauptstadt? Und wie kann es sein, daß Leipzig-Chemnitz zugtechnisch noch schlechter dasteht? Dafür kann die Stadt nichts, das Land nur wenig. Ich bin auch froh, daß Leipzig zugtechnisch mittlerweile sehr gut angebunden ist. Aber wenn, und hier geht es kurz um Landespolitik, wenn die Staatsregierung Sachsen Dresden und die anderen Ballungszentren des Freistaates nicht völlig abkoppeln will, täte sie gut dran die Leipziger einzubinden, damit man sich gegenseitig verkehrstechnisch den Rücken stärkt.<br />
<br />
Beim ebenfalls erwähnten Thema Fernbusse bin ich zwiegespalten. Zum einen ist es Fakt, daß es nunmal Fernbusse gibt. Im Interesse der Reisenden und auch im Interesse der Stadt sollten die Fernbusse möglichst zentrumsnah halten können. Auf der anderen Seite halte ich Fernverkehrsbusse für eine Idiotie sondersgleichen. Die Fernbusse verbrauchen mehr Energie, belasten die ohnehin verstopften Fernverkehrsstraßen und verpesten die Innenstadt. Hier würde ich mich über eine Initiative des Städtetags freuen, um gemeinsam dieser Herausforderung Herr zu werden.<br />
<br />
Apropos Autobahnen, Leipzig soll sich dafür stark machen, daß endlich die A72 nach Chemnitz fertiggestellt wird. <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesautobahn_72">Diese Autobahn wird seit 1935 gebaut und ist nach 79 Jahren immer noch nicht durchgängig befahrbar</a>.<br />
<br />
<h2>
Nachwort</h2>
Der Entwurf der Stadt ist so umfassend, daß allein meine Kommentierung mittlerweile aus vier Teilen besteht. Wer Anmerkungen zum Entwurf der Stadt hat, auch wenn er nicht alles gelesen oder verstanden hat, sollte <b>unbedingt</b> bis <a href="http://www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr/verkehrsplanung/">zum 7. März seine Anmerkungen an die Stadt geschickt</a> haben, damit sie noch Berücksichtigung finden können.<br />
<br />
<h2>
Nachtrag</h2>
<br />
Gerade Mail von Stadt erhalten:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<i>Ihre Anfrage ist im Büro für Ratsangelegenheiten eingegangen und wurde unter der Nummer V/EF 302 registriert.<br /><br />Der Ältestenrat wird in seiner Beratung am 05.03.2014 über die Form der Beantwortung Ihrer Anfrage entscheiden, ich werde Sie über das Ergebnis umgehend informieren.</i> </blockquote>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-57613797738127612882014-03-03T18:10:00.002+01:002014-03-03T18:10:59.425+01:00Deine Hilfe gesucht – für mehr Vielfalt im Stadtrat!Lieber Blogleser,<br />
<br />
Am 25. Mai ist <a href="http://www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/wahlen-in-leipzig/stadtratswahlen/">Kommunalwahl in Leipzig</a> und ich würde gerne den <b>Stadtrat</b> etwas <b>aufmischen</b>. Doch damit es Dir möglich ist, mich auch auf dem Stimmzettel zu sehen, <b>benötige ich Deine Mithilfe</b>.<br />
<br />
Eigentlich ist es <b>ganz einfach</b>, Du mußt bis <b>allerspätestens zum 20. März </b>2014 in den Seiteneingang des Rathauses in die <a href="http://www.openstreetmap.de/karte.html?zoom=18&lat=51.33676&lon=12.37248&layers=B000TT">Lotterstraße 1</a> gehen und dort Deine Unterstützerunterschrift für die Piraten, und damit auch für mich hinterlegen.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://piraten-leipzig.de/wp-content/uploads/2014/02/kandidaten.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://piraten-leipzig.de/wp-content/uploads/2014/02/kandidaten.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Alle Kandidaten,die auf Deine UU warten :) </td></tr>
</tbody></table>
<br />
Wenn Du noch nicht weißt, wofür ich stehe, schaue Dir bitte das <a href="http://piraten-leipzig.de/2014/02/zwoelf-punkte-fuer-ein-halleluja/">12-Punkte Programm</a> der <a href="http://piraten-leipzig.de/">Piraten Leipzig</a> an, Studiere <a href="http://andreas-romeyke.de/">meine Webseite</a>. Oder frage mich direkt!<br />
<br />
Die Öffnungszeiten des Rathauses zur Abgabe der Unterstützungsunterschriften (UU) sind:<br />
<ul>
<li>Mo, Mi, Do 9-18 Uhr</li>
<li>Di 9-20 Uhr</li>
<li>Fr 9-16 Uhr</li>
</ul>
<br />
Du kannst mich unterstützen, wenn Du mindestens 18 Jahre bist und Deinen Wohnsitz seit mindestens 3 Monaten in Leipzig hast und EU-Bürger bist.<br />
<br />
Wäre schön, wenn Du es mir ermöglichst auf dem Stimmzettel zur Kommunalwahl ein Kreuzkästchen zu bekommen.<br />
<br />
Danke :) <br />
<br />
Dein Andreas<br />
<br />
PS.: Das <a href="http://www.l-iz.de/Politik/Engagement/2013/12/Der-Stadtrat-tagt-Ein-Livestream--L-IZ.de-Piraten-machen-es.html">die Stadtratssitzungen ins Internet gestreamt werden, geht auf eine Initiative der Piraten Leipzig</a> zurück :)<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-991415867225817372014-02-23T22:18:00.001+01:002014-02-23T22:18:14.247+01:00Ein Schritt vor, zwei zurück? Oder drei vor? – Auseinandersetzung mit dem Entwurf Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum Leipzig – Teil 3 <table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8f/Zeichen_270.1.svg/200px-Zeichen_270.1.svg.png" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8f/Zeichen_270.1.svg/200px-Zeichen_270.1.svg.png" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Quelle: <a href="http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Zeichen_270.1.svg">commons.wikimedia.org</a></td></tr>
</tbody></table>
Im <a href="http://ausbaldowert.blogspot.de/2014/02/ein-schritt-vor-zwei-zuruck-oder-drei.html">ersten Teil meines Kommentars</a> zum <a href="http://www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr/verkehrsplanung/">Entwurf des Stadtentwicklungsplans Verkehr</a>
der Stadt Leipzig hatte ich mich auf die ersten Abschnitte »Allgemeine
Planungsgrundsätze«, »Beteiligung der Öffentlichkeit« und
»Rahmenbedingungen« bezogen. <a href="http://ausbaldowert.blogspot.de/2014/02/ein-schritt-vor-zwei-zuruck-oder-drei_19.html">Im zweiten</a> ging ich auf den Abschnitt »Mobilität für alle« ein. Ergänzend sei an der Stelle noch darauf hingewiesen, daß die dort erwähnten Maßnahmen nicht nur Schwerbehinderten helfen, sondern allen Einwohnern und Besuchern Leipzigs Erleichterung bringen.<br />
<br />
<h2>
Übergreifende Themen: Verkehr umweltverträglich gestalten</h2>
<br />
Hatte ich schon erwähnt, daß dieser Entwurf des Stadtentwicklungsplanes Verkehr extrem grünlastig ist? Im folgenden möchte ich auf einige Aussagen eingehen.<br />
<br />
Unter dem Punkt »<i>Ausgangsbedingungen</i>« findet sich relativ am Anfang der erwähnenswerte Satz: "<i>Nach aktuellen Prognosen wird die Verkehrsbelastung durch den motorisierten Individualverkehr in den kommenden Jahren nicht mehr nennenswert zunehmen…</i>" <br />
<br />
Diese Aussage sollte man gut im Hinterkopf behalten, wenn man die folgenden Abschnitte im Entwurf liest.<br />
<br />
Dort heißt es weiter: "<i>Hervorzuheben ist hierbei die 2011 eingerichtete Umweltzone, […] eine deutliche Entlastung erreicht werden</i>."<br />
<br />
Diese Aussage ist so nicht überprüfbar. In dem Bericht findet sich an der Stelle ein Diagramm, welches die vermeintlich entlastende Wirkung der <b>Umweltzone</b> untermauern soll. Dieses Diagramm zeigt zum einen nur den Zeitraum 2008-2011, so daß ein Vergleich der Wirksamkeit nicht möglich ist. <br />
<br />
Zum anderen <a href="http://www.lvz-online.de/leipzig/citynews/studie-umweltzone-sorgt-fuer-bessere-luft-in-leipzig--grenzwerte-weiter-ueberschritten/r-citynews-a-223118.html">räumt selbst die Sprecherin</a> des Landesumweltamtes Frau Bernhard ein, daß frühestens nach 5 Jahren die Wirksamkeit überhaupt geprüft werden kann und daß Leipzig trotz Einrichtung der Umweltzone immer wieder die Grenzwerte der Feinstaubbelastung überschritten hat. Zwar ist der Anteil an kleinsten Rußpartikeln gesunken, doch das <a href="http://wiki.tropos.de/images/8/8f/Rasch_2013_GRdL.pdf">Ergebnis zeigt</a>, daß die Feinstaubbelastung in Leipzig <a href="http://www.lvz-online.de/leipzig/citynews/studie-umweltzone-sorgt-fuer-bessere-luft-in-leipzig--grenzwerte-weiter-ueberschritten/r-citynews-a-223118.html">andere Ursachen</a> als den Individualverkehr haben muß, zB. Baustellen und Wetterlage.<br />
<br />
Interessanterweise will die Stadt Leipzig nun die Standorte einiger Meßstellen <a href="http://www.bild.de/regional/leipzig/umweltzone/drei-jahre-umweltzone-die-bilanz-34306384.bild.html">verändern</a>, ein Schelm der böses dabei denkt.<br />
<br />
Mit dem <a href="http://www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr/luft-und-laerm/laermschutz/laermkartierung-und-berechnungsvorschriften/">Lärmaktionsplan hat Leipzig</a> erstmals kartiert, wo die größte Lärmbelastung entsteht und auch die Verursacher benannt (vor allem veraltete LVB Fahrzeuge und Gleiskörper). Dieser Plan bietet die Möglichkeit zukünftig die Wirksamkeit von Lärmschutzmaßnahmen zu evaluieren.<br />
<br />
Leider werden im Entwurfspapier des Verkehrsplans die ökologischen Maßnahmen einseitig benannt, so sieht das Papier <b>vorrangig Verkehrsvermeidung- und Verlagerung</b> vor und bereits an zweiter Stelle wird die "<i>verstärkte Anordnung von <b>Tempo 30</b> auch an Hauptverkehrsstraßen…</i>" gefordert. <br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6c/Zeichen_274.1.svg/200px-Zeichen_274.1.svg.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6c/Zeichen_274.1.svg/200px-Zeichen_274.1.svg.png" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Quelle: <a href="http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Zeichen_274.1.svg">commons.wikimedia.org</a></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Gerade dies halte ich für einen Riesenfehler, da durch den dann provozierten Stop-and-Go-Verkehr eine stärkere Umweltbelastung der Anwohner und erhöhte Stressbelastung der Verkehrsteilnehmer einhergeht. Vielleicht spielen im Plan auch versteckte haushaltspolitische Überlegungen eine Rolle…<br />
<br />
Wer wirklich den Verkehr umweltverträglicher und sicherer gestalten möchte, der sollte darauf hinwirken, daß <b>Verkehr <a href="http://www.traffic-states.com/?site=phaenomene&lang=de">möglichst gleichmäßig</a></b> fließt und die <b>Stressbelastung niedrig</b> gehalten wird.<br />
<br />
Ich würde daher plädieren, daß man auf den <b>Hauptverkehrsadern</b> den Verkehr <b>möglichst flüssig</b> hält und vielleicht lieber in Grüne-Welle oder Richtgeschwindigkeitsanzeigen investiert, statt Geld für neue Tempo30-Schilder zu verpulvern.<br />
<br />
Übrigens sind auch für Wohngebiete Tempo30-Zonen nicht sinnvoll, wenn man sich die Studien aus den Niederlanden anschaut, die in Experimenten belegt haben, daß durch den <b>Wegfall von Beschilderungen</b> und Fahrbahnmarkierungen alle Verkehrsteilnehmer einander mit <b>mehr Respekt </b>und gegenseitiger Rücksichtsnahme begegnen. Der nette Nebeneffekt wäre die Einsparung von <a href="http://www.seton.de/cgi-bin/OnlineKatalog/Schildersuche.pl?query=Verkehrsschilder+Deutschland&utmsource=hurra&utmmedium=CPC&utmcontent=buytext&utmcampaign=Google">bis zu 200€ pro Schild</a> – Geld, was an anderer Stelle sinnvoller verwendet werden könnte.<br />
<br />
Richtig ist, daß durch ein auf alle Verkehrsarten, inklusive Fußgänger, <b>abgestimmtes Gesamtkonzept</b> auch die Umweltbelastung reduziert wird. Denn wenn man kurze Wege gern auch mal zu Fuß geht, kann das Auto zu Hause bleiben.<br />
<br />
In dem Zusammenhang sollten wir in Leipzig auch dringend darüber nachdenken, ob für unsere Stadt durch die <b>Einführung des fahrscheinlosen Öffentlichen Personennahverkehrs</b> die Attraktivität desselben für die Einwohner eher gesteigert werden kann, als mit den im Plan sonst noch erwähnten Maßnahmen. Wenn man sich nicht erst um ein Ticket Gedanken machen muß, sondern einfach "mal ebend" in die Bahn einsteigen kann, und diese Bahn dann auch öfter als alle 15min kommt, dürfte die angestrebte Überzeugungsarbeit auf fruchtbareren Boden fallen.<br />
<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5185388540053494714.post-76148417703762373022014-02-19T00:25:00.002+01:002014-02-19T00:25:04.527+01:00Ein Schritt vor, zwei zurück? Oder drei vor? – Auseinandersetzung mit dem Entwurf Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum Leipzig – Teil 2Im <a href="http://ausbaldowert.blogspot.de/2014/02/ein-schritt-vor-zwei-zuruck-oder-drei.html">ersten Teil meines Kommentars</a> zum <a href="http://www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr/verkehrsplanung/">Entwurf des Stadtentwicklungsplans Verkehr</a>
der Stadt Leipzig hatte ich mich auf die ersten Abschnitte »Allgemeine
Planungsgrundsätze«, »Beteiligung der Öffentlichkeit« und
»Rahmenbedingungen« bezogen. Hier möchte ich nun die nächsten Abschnitte
kommentieren. <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-bMUxVGuuVgs/UwPduyGVupI/AAAAAAAAAhk/RMaZ6a5A8uY/s1600/straba_vintage.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-bMUxVGuuVgs/UwPduyGVupI/AAAAAAAAAhk/RMaZ6a5A8uY/s1600/straba_vintage.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<h2>
Übergreifende Themen: Mobilität für Alle</h2>
<br />
Ganz dem Gedanken der Teilhabe für alle folgend, erklärt sich die Stadt mit Verweis auf den Stadtratsbeschluss vom 16.10.2002 und dem damit verbundenen <a href="http://www.erlangen.de/Portaldata/1/Resources/080_stadtverwaltung/dokumente/amt_50/Erklaerung_von_Barcelona_%282%29.pdf">Beitritt zur Barceloner Erklärung "Die Stadt und ihre Behinderungen"</a> bereit, das auch in der Zukunft "<i>alle gestalteten Lebensbereiche für alle Menschen ohne fremde Hilfezugänglich sein sollen</i>".<br />
<br />
Interessant ist neben der Zahl von ca. 7% der anerkannten Schwerbehinderungen, daß die Stadt in dem Entwurf davon ausgeht, das <b>über einViertel</b> der Bewohner Leipzigs <b>mobilitätseingeschränkt</b> ist.<br />
<br />
Ich finde diese Offenheit sehr bemerkenswert, insbesondere weil auch die Maßnahmen zur Erhöhung der Teilhabe bereits in dem Plan sauber aufgelistet sind: Sicherung der Mindestbreite der Fußwege, Vermeidung von Hochborden, Stufen und anderen Barrieren (einschliesslich Fahrzeuge der öffentlichen Verkehrsnetze).<br />
<br />
Unter dem Punkt »Bisherige Maßnahmen« wird aber behauptet, daß bei der LVB 90% (am Wochenende 100%) der Straßenbahnzüge mit Niederflurwagen unterwegs sind.<br />
<br />
Diese <b>Behauptung ist</b> sachlich und <b>nachweislich falsch</b>. Ich selbst bin familiär am Wochenende oft mit Rollstuhl unterwegs. Und zum Beispiel die Linie 8 fährt <a href="https://twitter.com/Art1Pirat/statuses/396304361351294976">nachweisbar</a> fast nur mit Tatra-Wagen alter Bauart, so daß kein Einstieg mit Rollstuhl (oder auch Kinderwagen oder auch nur mit Rollator) möglich ist. <br />
<br />
Nun, die Stadt will bis 2015 die Tatras ersetzt haben, Zeit wird es!<br />
<br />
Noch ein Punkt, der gerade kurz nach der Eröffnung des neuen S-Bahn Netzes für Unmut sorgte war die Funktionsuntüchtigkeit der Fahrstühle und fehlende Rampen von und zu den Bahnsteigen. Mittlerweile hat sich die Situation entspannt. Dennoch sollte die Stadt Leipzig hier zukünftig sicherstellen, daß auch im Winter diese neuralgischen Punkte nicht vergessen werden. Wenn man als Rollstuhlfahrer dann in der Pampa steht und nicht vom Gleis wegkommt und auf die nächste S-Bahn dann 30min warten muß, ist das alles andere als witzig!<br />
<br />
Gleiches Augenmerk verdienen hier insbesondere in der Innenstadt die Blindenleitsysteme, die oftmals durch Stände und Freisitze zugestellt sind. Wäre schön, wenn auch diese Aspekte zukünftig von Haus aus etwas mehr Aufmerksamkeit verdienen!<br />
<br />Mehr zum Rest des Planes dann demnächst.Unknownnoreply@blogger.com0