Update 2: Die Info im TAZ-Artikel basierte auf Zahlen des SMI und sind wohl korrekt.
@tazblog @Art1Pirat @cnnwtz Info ist gesichert: die Angabe 6000-7000 private Kameras kam 2004 aus dem SMI. Das dürfte heute anders aussehen.
— Streetwork Leipzig (@streetworkLE) 15. Mai 2014
Update: der TAZ-Artikel enthält einen Fehler, es wurden 674 Kameras gezählt, danke an Twitterer @cnnwtz, sh. http://leipzigerkamera.twoday.net/stories/2424427/
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…wer ist die Heldenhafteste im ganzen Land?
"Leipzig und seine Überwachungskameras" ist seit Ende der 90er immer wieder Thema. Die Leipziger haben leider kein Bewusstsein entwickelt sich aktiv gegen die allgegenwärtige Überwachung, nicht zuletzt in Straßenbahnen zur Wehr zu setzen. Initiativen wie "Leipziger Kamera", "Salon Surveillance" und zur Zeit die Initiative "privacy Leipzig" flackern immer wieder mal auf. Doch den Bürgern Leipzigs scheint dies egal zu sein.Zuletzt kam das Thema Überwachungskamera in der linken Szene in Connewitz auf, weil eine geheim installierte, autonome Kamera in Connewitz, Simildenstraße gefunden wurde. Erst später räumte die Staatsanwaltschaft Dresden ein, daß es sich um eine "operative Maßnahme" gehandelt habe.
Wurden 2004 in Leipzig ca. 7000 Kameras gezählt, die öffentlich, in und an Geschäften, in Bussen und Bahnen die Bürger dieser Stadt unablässig filmen, dürften sich diese Zahl heute deutlich erhöht haben. Auch die Qualität der Aufnahmen wurde durch Fortschritte in der Technik deutlich gesteigert. Selbst die Universität entwickelt sich zu einer Überwachungszone. Trotz entsprechender Hinweise an die studentische Öffentlichkeit 2011 ist das Thema Überwachung bis heute nicht auf dem Schirm der sonst so aufgeklärten kritischen Studentenschaft.
Vor dem Hintergrund dieser Situation hilft vielleicht folgende FAQ zum Thema Kameras im öffentlichen Raum: http://wiki.piratenpartei.de/FAQ_Video%C3%BCberwachung.
Schützt Videoüberwachung vor Verbrechen?
Schauen wir uns die Kriminalstatistik für Leipzig an, allein das Beispiel Diebstähle beantwortet diese Frage:Die Polizeidirektion Leipzig wies im Jahr 2013 mit 99.422 Fällen ein ähnlich hohes Straftatenniveau auf wie im Jahr zuvor (100.100 Fälle). Auf 100.000 Einwohner entfielen somit 10.159 Straftaten. Die Aufklärungsquote sank um 1,2 Prozent auf nunmehr 48,9 Prozent; insgesamt wurden in 48.627 Fällen Täter ermittelt.
Hilft es bei der Aufklärung?
Ebenfalls aus der Statistik von 2013:Für die kreisfreie Stadt Leipzig wurden 70.451 Fälle (+2,0 Prozent) erfasst - das seit 2003 höchste Niveau. Mit 46,6 Prozent fiel die Aufklärungsquote vergleichsweise niedrig aus.Also nein.
Hilft Videoüberwachung bei Drogenkriminalität?
Für Leipzig stellt die Statistik folgende Entwicklung der Rauschgiftdelikte fest:Mit 2.203 Fällen waren im Jahr 2013 lediglich vier Fälle mehr als im Vorjahreszeitraum festzustellen. Hiervon entfiel knapp die Hälfte auf Amphetamine/Methamphetamine (Crystal). Die Statistik weist zwar eine vermeintliche Stagnation aus, doch neun Rauschgifttote und die hohen Sicherstellungsmengen verdeutlichen den polizeilichen Handlungsbedarf – zumal das Deliktsfeld der Kontrollkriminalität zuzuordnen ist.
Aus obiger FAQ: Drogenhandel ist ein "Verabredungsdelikt". Treffpunkte für den Handel werden explizit (z. B. telefonisch) oder implizit (bekannter Ort) ausgemacht. Da Videoüberwachung nichts an der Nachfrage für Drogen ändert, verlagert sich dieser einfach in andere Gebiete. http://www2.argedaten.at/php/cms_monitor.php?q=PUB-TEXT-ARGEDATEN&s=87379ttw
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