Dienstag, 14. Juni 2011

Finanzministerium Sachsen als Geißel der Blinden?

Zur Zeit ereignet sich vor den blinden Augen der Öffentlichkeit eine traurige und besorgniserregende Entwicklung: eine der ältesten Blindenschriftbibliotheken, die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig  blutet aus.

Für uns als Sehende ist dieser Prozess kaum sichtbar, denn Blinde haben fast keine Lobby. Das uns dies nicht egal sein sollte, wird vielleicht etwas klarer, wenn man sich bewußt macht, was diese Bibliothek leistet.

Die DZB leiht nicht nur Bücher in ⠃⠗⠁⠇⠇⠑ Brailleschrift aus, sondern produziert Braille-Übertragungen in Kurz- und Vollschrift, erstellt Reliefs und Flyer und bietet Dienstleistungen für die barrierefreie Darstellung von Internetinhalten an.

Wer sich die Mühe gemacht hat, die Zentralbücherei zu besuchen, dem wird nicht nur aktuell, sondern auch schon in früheren Jahren aufgefallen sein, mit welchen Produktionsmitteln (nämlich veralteten) und mit welchen Mitarbeitern (nämlich hochengagierten) diese Bibliothek, neben Marburg die größte in Deutschland auskommt.

Obwohl Staatsbetrieb und unter den Fittichen des Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst angesiedelt, muß die DZB mit ihren knapp 80 Mitarbeitern nun schon seit Jahren mit 3,3 Millionen Euro (siehe Staatshaushalt und Bericht des Rechnungshofes) an Haushaltszuschüssen auskommen. Diese Zahl klingt erst einmal viel, wenn man das aber mal auf die Monate und nur auf die Mitarbeiter herunterbricht, so sind das gerade mal 3437 €. Von diesem Geld müssen nicht nur Gehälter und Versicherungsbeiträge gezahlt werden, nein, auch Papierlieferungen, Wartung und Pflege der Technik und der IT, Sprecher bezahlt und Bücher angeschafft werden.

Mit dem durch den Tarifpartner Freistaat Sachsen unterzeichneten Tarifvertrag kamen ab Mai weitere Kosten auf die Deutsche Zentralbücherei zu, auf deren Gestaltung sie keinen Einfluß hatte und laut bekanntgewordenen Brandbrief des Direktors fehlen bis zum Jahresende 2011 nicht nur zehntausende Euro an Mitteln, sondern auch eine fehlende Perspektive:

Ich halte es für ausgesprochen kontraproduktiv, wenn in den Zeiten des demografischen Wandels und der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention, die DZB gezwungen ist, Personalabbaumaßnahmen zu ergreifen. Bei einem Schwerbehindertenanteil von derzeit 23%, wird die Erarbeitung eines Sozialplanes eine Angelegenheit, die weit über den internen Betrieb der Einrichtung hinaus Beachtung finden wird. [..] Weniger Personal bedeutet:
  •     weniger Bücher in Brailleschrift und als DAISY-Hörbuch für die Bibliothek,
  •     Angebote in schlechterer Qualität für unsere Nutzer und
  •     eine massive Schwächung der Einrichtung, bei den gerade in Angriff genommenen  Entwicklungsarbeiten und Kooperationsbemühungen auf vielen Gebieten der  barrierefreien Informationsversorgung.


Fehlende Perspektive? Ja. Die Deutsche Zentralbücherei muß wie jede andere Bibliothek Tradition und Moderne verbinden. Digitalisierung der Bestände, Nutzung der Daisy-Pipeline, Antworten auf Fragen, wie es mit der Brailleschrift weitergeht und welche Rolle die Deutsche Zentralbücherei für Blinde in der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen spielt, auf all diese Fragen gibt es von der Politik im Freistaat Sachsen keine Antwort, nicht einmal, wenn hier in Leipzig die Braille21 stattfindet.


Studios für Blindenhörbücher stehen ev. vor Schliessung, die Zeitschriftenproduktion wird wohl gerade halbiert. Und vielversprechende Projekte, wie Leibniz zur digitalen Aufbereitung und Zugänglichmachung von Fachbüchern könnten auf der Kippe stehen.  Ein größerer sechsstelliger Betrag fehlt wohl jetzt schon im nächsten Jahr. Die Leidtragenden sind die, die auch an der Gesellschaft teilhaben wollen, die Blinden und Sehschwachen.

Aber mit der Alterung der Gesellschaft können auch wir eines Tages auf die Angebote dieser Bibliothek angewiesen sein. Laßt uns aufwachen! Die Piraten sind dabei, wer noch?

Update 2011-06-16:

Ich wurde indirekt gebeten, den Blogpost zu entschärfen. Nach Meinung der DZB würde dieser Artikel den Verhandlungsprozess mit der Staatsregierung Sachsen erschweren. Ich bin darüber etwas verwundert, weil im Artikel meines Erachtens die Stärken und damit auch die Gründe für den Erhalt der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig herausgestellt wurden. An der Stelle sei nochmal darauf hingewiesen, daß Frau Prof. von Schorlemmer des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst die Bedeutung der DZB in den vergangenen Jahren hervorgehoben und sich für den Erhalt dieser Einrichtung eingesetzt hat.

Dennoch bleibe ich dabei, daß das Staatsministerium für Finanzen die nötige Sensibilität hat missen lassen und sich auf die Position des Sparens um des Sparens willen mit Verweis auf das Haushaltsgesetz und auf Kosten der Betroffenen zurückzieht. Ich hoffe, der Deutschen Zentralbücherei  gelingt die schwierige Neuverhandlung der notwendigen Zuschüsse.

Im Beitrag wurden geändert: der Verweis auf den Brandbrief, die Gelder, die der DZB dieses und nächstes Jahr fehlen. Diese Gelder können aus dem oben verlinkten Bericht des Rechnungshofes bei Kenntnis der Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst selbst ermittelt werden.

Sonntag, 8. Mai 2011

Mikrokosmos Mensa der politischen Korrektheit

Die letzten Tagen fand auf der sächsischen Mailingliste der Piraten eine emotional geführte Kontroverse statt. Das Thema war die Entscheidung des Studentenwerkes Leipzig einen vegetarischen Tag einzuführen:

Die Diskussion hatte gutes Trollpotential und auch mich hat die Emotionalität mitgerissen.  Als Argumente für den Vegetariertag wurde ins Feld geführt, daß der Fleischkonsum in Deutschland doch so hoch sei, die Tiere unwürdig gehalten werden, und das alles negative Effekte für die Umwelt hat. Es wurde ins Feld geführt, daß einmal einen Tag vegetarisch, da würde doch keiner umkommen und man könne doch, wenn man unbedingt Fleisch essen wolle in eines der umliegenden Restaurants oder Schnellimbißangebote ausweichen. Ist doch kein Problem, oder? Schliesslich würde man den einen oder anderen Studenten durch den Vegetariertag vielleicht doch überzeugen können, das nächste Mal auf sein Steak zu verzichten.

Alles gut?

Mitnichten. Die Argumentation, die einem da von den Befürwortern des Vegetariertages entgegenschlägt ist Gutmenscheln vom Feinsten.

Es ist richtig, daß wir um unsere Welt auch unseren Nachkommen lebenswert zu hinterlassen nachhaltig mit unseren Ressourcen umgehen müssen. Auch die Piraten erkennen diesen Aspekt und setzen sich für eine nachhaltige Umweltpolitik ein. Nur, die Menschen kann man nicht dadurch überzeugen etwas zu tun oder zu lassen, wenn man ihnen in Form des fürsorgenden Staates jedes Denken und Handeln abnimmt.

Wenn in der Mensa ein vegetarischer Tag eingeführt wird, wird dann der fleischessende Student sich davon überzeugen lassen, sein Huhn, sein Schnitzel, seine Bullette oder Bratwurst in Zukunft sein zu lassen? Nein. Wird er nicht. Wenn man oben in die Meldung schaut, organisiert sich der Student einen Grill, Holzkohle und stellt sich mit seinen Kumpels in den Innenhof der Universität und brät 500 leckere Roster. Und nun?

Vielleicht sollten diejenigen, die einen vegetarischen Tag so stringent verteidigen mal ihre Perspektive wechseln und sich überlegen, wenn die Uni auf einmal kein vegetarisches Essen im Angebot hat, sondern 'ne klassiche
Schlachterplatte. Keine gute Aussicht, oder?

Weil auch das Argument kam, der Student, der nun partout nichts vegetarisches essen möchte, könne doch in eines der umliegenden Restaurants oder Schnellimbißangebote ausweichen, nun, was hat die Umwelt denn davon? Und was die Mensa? Und was der Student?

Fakt ist, die ganze Diskussion ist deswegen müßig, weil man mit dem vegetarischen Tag die Menschen ohne Not gängelt. Von Überzeugung kann keine Rede sein, denn am nächsten Tag, wird sich das Verhältnis der Studenten am vegetarischen Stand und am Fleischstand nicht ins Gegenteil verkehrt haben. Politische Korrektheit wird dann aber dem einen oder anderen ein wohliges Schauern vermitteln, weil "die Mensa hat ja was Gutes getan."

Und nun?

Wenn wir möchten, daß die Menschen, hier also unsere fleischessenden Studenten ihren Fleischkonsum einschränken sollen, dann müssen wir sie überzeugen. Nicht durch oberlehrerhaftes "Mit diesem Schnitzel tötest Du ein Tier und morgen ist die Welt kaputt"-Gerede, sondern durch Überzeugung durch Vorbild.

Wenn die Mensen qualitativ gut gemachtes, schmackhaftes Essen anbieten, und die Studenten aufklären, wie man sein Essen auch zu Hause so gut hinbekommt, wenn wir also schmecken, daß Chicken Nuggets nicht aus Formfleisch, sondern aus Hühnchenbrustfilets gemacht sind, wenn wir unsere Sinne erfahren, weil die Mensa-Küchen auf Convenience Produkte verzichten und ab und an das Brot zur Suppe selbst gebacken ist, dann wird auch der eine oder andere Student von sich aus, aus Überzeugung, aus Erinnerung an ein Geschmackserlebnis viel nachhaltiger mit Nahrungsmitteln umgehen, als es je ein oder mehrere Vegetariertage möglich machen könnten.

Damit ich mit gutem Beispiel vorangehe, hier noch ein Rezept für leckeren Fisch zum Grillabend: Forellenfilet (Regenbogenforelle) mit paar Ringen frisch geschnittener Zwiebel, einer Achtel Paprika, Pfeffer, Salz und Rosmarinzweig in Alufolie einwickeln und für 15 min auf Grill legen.

Was lernen wir aus der Diskussion?

Wir können nicht Menschen durch Verbote überzeugen. Verbote provozieren Unwillen, Betroffene sind nicht bereit die Argumente anzuerkennen.

Wenn wir Menschen von einer guten Sache überzeugen wollen, müssen wir dafür sorgen, daß sie sich informieren können, daß wir ihnen Vorbild sind (ohne sie zu gängeln), daß sie wissen, welche Auswirkungen und Folgen ihr jeweiliges Handeln hat, daß sie eine Wahl haben.



Im Übrigen ist dieses Beispiel des Vegetariertages eines, was den
Unterschied macht zwischen der Forderung nach einem wohlmeinendem,
fürsorglichen Staat konservativer Anschauung und dem eines liberalen
Staates, der sich als Rahmenwerk für die Organisation des
gesellschaftlichen Miteinanders anbietet.
Und genau dieser Unterschied ist es, daß ich bei den Piraten (liberal)
bin und nicht bei den Grünen (konservativ).

Donnerstag, 7. April 2011

Zensus 2011 - Warum freiwillige Datenerhebungen nichts nützen

Da es immer wieder Fragen dazu gibt, möchte ich das Dilemma der Statistiker versuchen vereinfacht darzustellen. Ein Statistiker möchte bestimmte Aussagen treffen können, zB. wieviele alleinerziehende Frauen gibt es in Deutschland. Und sind diese eher gut ausgebildet oder eher schlecht.

Wenn ein Statistiker diese Frage mit einer bestimmten Sicherheit beantworten will, muß aus der Gesamtheit der Haushalte in Deutschland zufällig eine Gruppe von Haushalten bestimmen, und diese einen Fragebogen ausfüllen lassen.

Je nachdem, wie sicher er diese Fragen beantworten können soll, braucht er eine bestimmte Anzahl von Haushalten. Jedem wird einleuchten, daß zwei Fragebögen vermutlich nicht ausreichen, diese Frage sicher zu beantworten. Und mit 20 Fragebögen wird man auch noch keine sichere Ausgabe treffen wollen. Die Statistiker haben das alles genau untersucht und wissen schon, welche Mindestzahl an Fragebögen für eine spezielle Fragestellung zu beantworten sind.

Nun haben wir implizit schon mehrere Probleme genannt, vor dem der Statistiker steht. Erstens, nicht jeder Haushalt ist ein Haushalt mit Kindern unter 18 Jahre. Und nicht jeder Haushalt mit Kindern besteht aus weiblichen Alleinerziehenden. Der Statistiker hat aber einige Erfahrungswerte und kann  von daher ausgehen, daß geschätzt (die Zahl ist jetzt nur ein Beispiel und in der Realität vielleicht anders) jeder sechste Haushalt einer mit Alleinerziehenden ist. Er hat vielleicht auch in seinen Schätzungen, daß 9 von 10 dieser Haushalte einen weiblichen Vorstand haben. Er wird also auf 1000 befragte Haushalte vermutlich nur 1000 * 9 / (10*6) = 150 solcher  Haushalte finden. Da seine Schätzungen ja alle auf alten Daten beruhen, muß er mit Schwankungen nach oben und unten rechnen, im besten (für ihn schlimmsten Fall) ist die Zahl der Alleinerziehenden in den letzten Jahren zurückgegangen und er wird vielleicht nur 100 solcher Haushalte finden.

Nun kommt aber noch ein weiteres Problem hinzu. Nicht jeder Haushalt wird auf seinen Fragebogen antworten und wenn darauf geantwortet wird, dann sind die Angaben vielleicht nicht richtig. Gut, er kann jetzt über die Rücklaufquote vorangegangener Studien auch wieder schätzen, daß ca. 2/3 der Fragebögen zurückkommt. Er wird also von 1000 befragten Haushalten nur 666 Antworten zurückbekommen und dort nur 100 Haushalte mit weiblichen Alleinerziehenden.

Bis jetzt hat aber unser Statistiker noch nicht herausgefunden, ob die Alleinerziehenden nun eher einen höheren Abschluss oder eine niedrig qualifizierende Ausbildung gehabt haben. Unterstellen wir, daß 20% dieser in Wahrheit  studiert haben und 60% einen Facharbeiter und 20% keine Ausbildung haben.

Jetzt kommen wir zu einer interessanten Fragestellung. Was passiert, wenn von den studierten (20 von 1000 befragten Haushalten) Frauen (unterstellt) alle diesen Befragungen eher kritisch sehen und einfach nicht antworten würden? Wenn dann noch die Frauen, die keinen Abschluss haben, vielleicht aus Schamgefühl oder sonstigen Gründen, bei der Befragung falsche Angaben machen und diese daher nur zur Hälfte wahrheitsgemäß antworten würden?

Wir würden als Statistiker die Antwort bekommen, daß alleinerziehende Frauen keinen Hochschulabschluss hätten (diese hatten ja nicht geantwortet), 70 von 80, also 87,5%  einen Facharbeiter und nur 12,5% keinen Abschluss hätten.

Die wahre Antwort wäre aber eigentlich gewesen, 20% der alleinerziehenden Frauen haben studiert, 60% hatten einen Facharbeiter und 20% haben keinen Abschluss.

Wenn der Statistiker also korrekte Antworten bekommen möchte, hat er nicht viele Möglichkeiten. Eine Möglichkeit wäre Anreize für das korrekte Beantworten zu setzen. Dies ist aber wieder problematisch, da er vielleicht die eine oder andere Gruppe bevorzugt. Wenn er zum Beispiel für die Beantwortung Geld als Anreiz einsetzt, kann es sein, daß er die Bemühungen derjenigen Frauen verstärkt, an der Studie teilzunehmen, die vielleicht besonders auf das Geld angewiesen sind und das wären vermutlich nicht die Alleinerziehenden, die einen hohen Abschluss haben.

Eine andere Möglichkeit wäre, herauszufinden, zum Beispiel über andere Quellen, wie Arbeitsagenturen, welche Haushalte ein niedriges Einkommen haben und diesen Anteil stärker herauszurechnen. Oder, last but not least, er bittet Politiker sein Dilemma zu lösen, in dem diese jeden zur Beantwortung dieser statistischen Erhebungen gesetzlich  verpflichten und ihm als Statistiker die Möglichkeit zu geben, die Plausibilität der Daten durch Zusammenführung von verschiedenen Quellen zu überprüfen.

Übrigens gibt es für unseren Beispielstatistiker noch ein ganz anderes Problem, das ist der Befragungszeitraum. Sagen wir dieser dauert ein viertel Jahr, dann können die Daten der Befragten in den drei Monaten bereits falsch sein, weil einige umgezogen sind, nun mit einem Partner zusammenleben, verstorben sind oder die Kinder weggeben oder diese volljährig geworden sind, usw. usf. Je länger also die Befragung dauert, desto unzuverlässiger wird die Datenbasis.

Was ich versucht habe, ist die Herausforderungen eines Statistikers darzustellen. Vielleicht hilft es zu verstehen, daß das Anliegen Volkszählung zumindest von dieser Seite eine gewissen Berechtigung hat und zumindest die Gegenargumentation, "dann sollen die doch die Befragung auf Freiwilligen-Basis machen" nur von Unkenntnis zeugt.

Nicht das man mich falsch versteht, ich finde der Zensus ist zu kritisieren. Aber die Argumentationslinie muß woanders laufen: Wer hat die Fragestellungen festgelegt bzw. zu verantworten? Wie sieht es mit der Anonymisierung aus? Brauchen wir die Antworten der Statistiker wirklich in dem Umfang? Wieso wird die Volkszählung nicht öffentlich diskutiert und wieso wissen die Bürger nichts von dem, was auf sie zukommt? Wie sieht es mit der Verhältnismäßigkeit aus? Welche Daten/Fragen sind sensibel? Was haben wir aus den Erfahrungen mit dem Dritten Reich gelernt?

Sonntag, 3. April 2011

Datenschutzschutz oder Datenschützerschutz?

Ich habe die letzten Tage das Buch "Lachende Wissenschaft" von Mark Benecke gelesen. Dr. Benecke ist der Gerichtsmediziner und Biologe, der immer wieder mal im Fernsehen auftritt und Kinder ermutigt "eklige" Experimente durchzuführen. Jedenfalls schreibt er: "Ein besonders großes Herz ... für forschende Kinder. Sie sind von Natur aus gute Forscher, denn Kinder fragen immer weiter »Warum?«  - mag die Umgebung darüber auch noch so genervt sein. Genau das machen Wissenschaftler auch. Deshalb ist es kein Wunder, dass der verrückte Wissenschaftler im Kino meist kauzig, zurückgezogen und scheinbar zerstreut ist..."

Ich kann nicht sagen warum, aber auf einmal hatte ich die Assoziation, daß die aktuelle Debatte Spackeria vs. Datenschutz genau diesem Schema entspricht. Leute, wie Julia Schramm, stellen sich die Frage nach dem »Warum?«. Und die Umgebung der Datenschützer ist genervt. Aber warum?


Verstehen kann ich die Aufregung schon. Vorfälle, wie bei Lidl und Co. wirken lange nach. Die Diskussion um die Vorratsdatenspeicherung und der demnächst anstehende Zensus wurde und wird ja besonders bei uns Piraten intensiv geführt.


Ich glaube, daß die klassischen Vertreter des Datenschutzes deshalb von dem unerwarteten »Angriff« aus den eigenen Reihen überrumpelt und beide Seiten in eine Eskalation des Konfliktes getrudelt sind.

Wenn ich mir das Konfliktmodell nach Glasl anschaue, so sind wir leider teilweise schon bei Punkt 4 und 5 angelangt:

  1. Spannungen zwischen den Parteien, beginnende Verhätung der Standpunkte
  2. Polarisierende Debatten, Schwarz-Weiß-Malerei
  3. Schaffen Vollendeter Tatsachen
  4. Beginn negativer Imagekampagnen, Bildung von Lagern
  5. Persönliche Angriffe unter der Gürtellinie
  6. ...
Was bedauerlicherweise in den aktuellen Diskussionen nicht so rüber kommt, ist, daß wir diese als Chance sehen können. Die Spackeria zeigt Probleme auf (nämlich, wie Tauss darstellt, daß der klassische Datenschutz von den Entwicklungen des Lebens mit dem Internet abgehängt wurde). Gerade der Vorstoß von Julia führt, auch durch die Überspitzung als »post privacy«-Postulat zu einem Druck auf die klassischen Vertreter des Datenschutzes, zu überlegen, welchen Stellenwert Datenschutz heutzutage einnimmt und einnehmen sollte und warum es dort eine Lücke gibt.

Datenschützer ist als Begriff eigentlich schon eine Fehlbesetzung und vielfach haben sich Datenschützer eine bequeme Position geschaffen. Bequem deshalb, weil man, gestützt durch das Bundesdatenschutzgesetz lieber Google, Facebook und Co. angreift. Warum kamen aber zum Beispiel vom Bundesdatenschutzbeauftragten oder den Beauftragten der Länder nicht mal die kritischen Fragen zu SteuerID oder zum Zensus?  Es hat hier eine Institutionalisierung von Datenschutz stattgefunden, aus der Berufung Datenschutz wurde der Beruf des Datenschützers. Vielleicht ist hierin auch die Ursache der Aufgeregtheit zu Entwicklungen, wie Google Streetmap zu sehen.

Oder um die Frage provokant zu stellen, geht es den aufschreienden Datenschützern um Datenschutz-Schutz? Oder doch eben eher um Datenschützer-Schutz?

Wohlgemerkt, ich möchte hier nicht alle Datenschützer über einen Kamm scheren, der Schutz von persönlichen Daten insbesondere vor Speicherung und Verarbeitung durch staatliche Stellen ist auch mir ein Kernanliegen.
Nur, ich bin realistisch genug, zu erkennen, daß es auch beim Datenschutz um Abwägung widerstreitender Interessen gehen muß, beispielhaft sei die Debatte um Nebeneinkünfte von Abgeordneten genannt, oder die Versuche die Nutzung öffentlicher Straßen durch Google-Autos zu verbieten.

Ich sehe aber auch das versteckte Achselzucken der Spackeria Anhänger kritisch, die statt nach Lösungen zu suchen einfach die »post-privacy« ausrufen und damit vor dem Berg der Herausforderungen von Datenschutz in Zeiten immer schnellerer und vernetzterer Kommunikation resignieren.

Nur in der Auseinandersetzung, nicht aber im Kampf gegeneinander, können wir aber den Datenschutz kreativ weiterentwickeln und uns gemeinsam gegen echte Angriffe auf die zu schützenden Bürger wehren, die uns seit dem 11. September 2001 in Form Dutzender Sicherheitsgesetze entgegenrollen.

Um die Kurve zur Einleitung zu bekommen, wir sollten dankbar sein für die kritischen Menschen, die uns tagtäglich mit ihrem »Warum?« nerven können. Die Frage »Warum?« ist Ausdruck des piratigen »Denk! Selbst!«. Und wir brauchen denkende Menschen und warum sollte man nicht ab und an auf sie hören? Warum nicht? :)

Montag, 21. März 2011

Wie die Lemminge... Nichts neues von den Verlagen...

Wie die Lemminge laufen sie sehenden Auges fröhlich dem Abgrund entgegen.

Diesen Eindruck konnte man auf der Leipziger Buchmesse gewinnen, wenn man letzten Donnerstag, am 17. März 2011 die Diskussion "Der Stationäre Buchhandel in Zeiten der Digitalisierung" verfolgte.

Zur Zeit ist es so, daß vom Erlöß jeden Buches 40-50% an die Buchhändler gehen. In dem Zusammenhang ist es auch interessant zu wissen, daß die Druckkosten durch den Konkurrenzdruck in den letzten Jahren nur noch um die 10% der Herstellungskosten betragen (und deswegen Book on Demand erst möglich wird). Zwischen 10% und 15% des Verkaufserlöses erhält übrigens der Autor.

Wichtig sind diese Zahlen vor allem vor dem Hintergrund der Entwicklung der letzten Jahre, wo Online-Großhändler, wie Amazon, Libri und Co. dem stationären Buchhandel, also den Geschäften vor Ort die Kunden abgraben.

Der Anteil der Belletristik beträgt im Buchhandel nur noch 10%. Reiseführer werden in 5 Jahren, so die Einschätzung, nur noch marginal zu finden sein.
Nach der Diskussion rumourten die Gedanken und ich glaube, daß die Verlage nicht erkannt haben, daß das Buch als reiner Informationsträger heute nicht mehr funktioniert. bestes Beispiel sind dafür Enzyklopädien, die heute weitgehend von Wikipedia verdrängt wurden. Auch Kartenmaterial wird dank Google Maps und Openstreet Map kaum noch gebraucht, höchstens für Spezialanwendungen und -anforderungen, wie im Flugverkehr. Auch Bücher, die Themen behandeln, die einem schnellen Wandel und gestiegenen Aktualisierungsanforderungen unterliegen, werden zukünftig eher marginal vertreten sein.

Torsten Casimir (Chefredakteur Börsenblatt) hat es in der Diskussion auf den Punkt gebracht: Warum wird Papier als Trägermedium nicht stärker propagiert? Warum werden die Vorteile des klassischen Buches nicht herausgestellt? Und auch Rainer Groothuis (Verlag Corso) wies flankierend darauf hin, daß Buchhandlungen per se Orte kultureller Begegnung seien, da dort mit kulturellen Werken gehandelt wird.
Wichtig ist hierbei, daß die Verlage und Buchhändler, insbesondere die großen Ketten begreifen, daß nur, wenn man das Buch als Kulturgut begreift und behandelt, eine Buchhandlung eine Daseinsberechtigung als Ort des Zusammenkommens behält. Anders gesagt, wenn Bücher nur als (irgendein) Unterhaltungsmassenprodukt begriffen werden, wenn Buchhandlungen zu reinen Verkaufsflächen werden, keine Beratung und keine (suggerierte) persönliche Beziehung zum Kunden aufgebaut wird, wenn man als Kunde dann noch den Satz "Aber sie können das bestellen" hört, dann muß man sich nicht wundern, wenn die potentiellen Käufer den stationären Buchhandel umgehen und via Internet bestellen.

Das Buchhändler auf Kunden eingehen können, zeigte das Beispiel der auf dem Podium vertretenen Händlerin Annerose Beurich, die mit ihrem Laden "stories" versucht, auf Kunden persönlich einzugehen, in ihrem Laden eine Wohlfühloase schafft, sich und ihre Kollegen weiterbildet und ihre Kunden auch im Internet abholt, Zitat: "Ich mag Twitter, Facebook und Co. persönlich nicht. Aber als Buchhändlerin muß ich dort präsent sein, damit meine Kunden sich informieren können, was es nun alles bei mir gibt, was meine Empfehlungen sind, was sich im Laden verändert hat."

Interessant waren übrigens auch die Diskussionen und die Einschätzungen zum Thema Ebooks. Der Vertreter des Zwischenhandels Rudolf Sommer berichtet, daß sie die verlage dabei unterstützen ihre Bücher auf Ebooks zu portieren. Da, so Neffe, bislang kaum Geräte verkauft wurden, bleibt die Entwicklung der Ebook-Reader skeptisch zu sehen, allerdings würde der Markt der Tablett-PCs, so seine Einschätzung, das Thema Ebook in den kommenden 2 Jahren voranbringen, weg von starren Inhalten und 1:1 Kopien, hin zu Multimedia-Anwendungen mit viel Zusatzinformationen und interaktiven Elementen.

Ich persönlich halte diese Einschätzung für Quark, zum einen sind Autoren in der Regel Autoren geworden, weil sie eins gut können, Texte schreiben. Verlage müssten sehr viel Energie in die Multimediasierung eines Buches stecken und das dürfte ein hohes Investitionsrisiko bergen. Andererseits, das erwähnte ich oben bereits, sollte man trennen, zwischen dem Buch als Informationsträger und dem Buch als inneres Erlebnis. Im ersteren Fall hätte Neffe vermutlich recht, aber wäre das noch ein Buch? Oder nicht doch eher eine verdongelte x-beliebige Multimediapräsentation, wie sie auch heute schon möglich wäre? Wenn letzteres, also die Geschichte, die ein Autor erzählt, das Fesselnde eines Buches ist. Kaufe ich dann die schönere Geschichte, oder weil ein "Buch" dann viele Gimmicks hat?

Zurück zum EBook, für den Erfolg des Ebooks müssen mindestens die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
  1. Hardware muß massiv billiger werden
  2. Es muß ein breites Angebot geben
  3. Es muß genutzt werden und zwar von vielen
  4. Es muß offen sein und darf die Benutzer nicht gängeln
Insofern ist der Vorstoß von Libreka sehr zu begrüßen, die die Verlagswelt zur einsicht gebracht haben größtenteils auf DRM zu verzichten und wenn schon, dann nur auf Wasserzeichen zu setzen.

ich bin gespannt, wie sich das Buch und die Haltung der Verlage in den nächsten Wochen entwicklen wird.


Die Buchindustrie, so Jürgen Neffe in seinem Eingangsstatement, propagiert seit Jahren den Satz "Warten wir es mal ab" und fährt mit dem gleichen Tempo gegen die Wand, wie die Musikindustrie und betreibt lieber Kaffeesatzleserei und stochert dabei hilflos im Nebel.

Freitag, 18. März 2011

Damit wir nicht an uns scheitern...

Wenn ich eins in den letzten Jahren gelernt habe, dann ist es dies, daß nur der Wille zu Veränderung nicht ausreicht.

In den Jahren 2006/2007 mit viel Enthusiasmus gestartet, waren wir als kleine Gruppe hochmotiviert und wollten politisch sein, weil wir politisch sein mußten. Wir hatten ein klares Feindbild vor unseren Augen, hatten den Überblick, wer an unserer Seite war und die anderen Parteien hatten uns ignoriert und wir konnten uns ohne Konsequenzen in Scharmützel stürzen und den einen oder anderen Stachel in die etablierten Parteien treiben.

Heute, knapp 5 Jahre später ist das anders. Die etablierten Parteien, allen voran die kleinen, wie die Grünen und die FDP, haben genau auf dem Schirm, was wir treiben. Es ist spätestens seit der Wahl zum europäischen Parlament zu beobachten, wie gerade die Grünen versuchen, unsere Stil- und Ausdrucksformen zu kopieren und den Bürgern zu suggerieren versuchen, "wählt lieber Grün statt Orange, da habt ihr neben den Bürgerrechten, gleich noch Öko mit drin". Wenn man einigermaßen aufgeklärt ist, kann man recht leicht feststellen, daß es gerade die Grünen sind, denen ein beispielhafter Spagat gelungen ist,  sich nach außen hin als moderne, offene und fortschrittliche Partei darzustellen und im Inneren (und in all ihrem Handeln und Tun) erzkonservative, rückständige und technologie- und fortschrittsfeindliche Ansichten zu pflegen.

In diesem Umfeld, wo wir als Partei, als Piraten so ernstgenommen werden, daß es in anderen Parteien strategische Überlegungen gibt, wie man die Kernthemen der Piraten oberflächlich integrieren und uns damit das Fundament zerbröseln kann, müssen wir uns absolut darüber klar werden, daß eine gewisse Professionalisierung in der politischen Arbeit erfolgen muß.

Professionalisierung heißt hier in allererster Linie die Verbesserung der internen, aber auch der externen Kommunikation. Wir haben als Partei den Anspruch, unser Wirken für den Bürger transparent zu machen, die Hürden zur Mitarbeit niedrig zu halten und auf allen Kanälen präsent zu sein.

Leider haben wir es versäumt uns auf Regeln im Umgang miteinander zu einigen, und wer die Aktiven-ML liest, mal im Forum vorbeigeschaut oder einen Shitstorm bei Twitter erlebt hat, weiß, wovon ich schreibe. Ob der Prozess der Spielregelfindung durch den Bundesvorstand hätte angestoßen werden müssen, möchte ich hier gar nicht diskutieren. Fakt ist aber, daß wir Piraten und an uns Interessierte durch Eskalationen verloren haben und wenn wir nicht gegensteuern auch weiter verlieren. Wem das nicht einleuchtet, der sollte sich fragen, ob zB. ein Berufstätiger, der Sympathien für uns zeigt, der nach 9h Arbeit nach Hause kommt, in täglichen Verhandlungen mit Frau und Kindern sich müde Freiraum für die Piraten schaufelt, dann durch hunderte Mails auf der Suche nach den Perlen wühlt, vielleicht auch eine geniale Idee hat, diese in eine Diskussion einbringt, in der frohen Haltung, einen konstruktiven Beitrag geleistet zu haben -- nur um dann wenige Stunden später feststellen zu müssen, daß im besten Falle niemand seinen Beitrag bemerkt, geschweige denn gelesen hat und im schlechtesten Fall durch selbsternannte "Hüter der Wahrheit" sein Beitrag in der Luft zerrissen und sinnentstellt seine Worte verdreht wurden.

Betrachten wir aber auch mal die Wirkung der Partei nach außen hin. Seit letztem Jahr fehlt den Piraten bundesweit ihr Gesicht. Jens Seipenbusch tritt defacto nicht mehr in Erscheinung, das Außenbild des Vorstandes war viele Monate hinweg jenes der Zerstritten- und Zerissenheit. Ein klares Signal, wohin die Reise geht, auch eine klare Vorbildwirkung im positiven Sinne, auch als Signal in die Partei hat es nicht gegeben. Einzig politisch wirksam wahrgenommen wurden die Einzelleistungen von C. Lauer und A. Popp.
Neben dem desolaten Zustand des Bundesvorstandes (als Einheit) haben wir es als Piraten nicht verstanden,  pro aktiv Akzente zu setzen. Verfolgt man zum Beispiel die Aktivitäten der Piraten über Twitter, so stellt man schnell fest, daß es nur wenige Stimmen gibt, die kritisch aktuelle Entwicklungen hinterfragen und Dinge erst einmal analysieren und verstehen wollen. Die Mehrzahl rottet sich selbstbeweihräuchernd zusammen um die nächste Sau durchs Twitter-Dorf zu treiben.

Für mich war und ist der geschilderte Zustand der Piraten ein entscheidender Grund gewesen, zu überlegen, woran es liegt: Ein Grund ist,  wir sind alle politikunerfahren gewesen, als wir zu den Piraten gefunden haben, vielen von uns fehlt die soziale Kompetenz und das Wissen darüber, wie man in der Gruppe gut zusammenarbeitet. Aber auch, und da komme ich auf den Anfang zurück, fehlt uns untereinander auch die Möglichkeit des Einordnens, des Bewertens, die Transparenz, das Wissen über uns und unsere Mitstreiter. Vertrauen bedingt, daß wir einander kennen. Und nur, wenn wir Vertrauen aufbauen können, können wir gut zusammenarbeiten.

Wir sollten hier von den Piraten lernen, die sich schon mit Projektmanagment und Kreativitätstechniken beschäftigt haben. Dinge, wie Lightning-Talks, um mal eben schnell eine Idee vorstellen zu können oder Metaplan-Technik, um Ideen von ihren Ideengebern zu abstrahieren um Blockaden (egal ob soziale oder andere) lösen zu können, aber auch geführte Diskussionen, wie Fish-Bowl haben sich zum Beispiel in Sachsen bewährt.

Auch wenn ich hier Projektmanagmenttechniken lobe, so sind sie nicht der Weisheit letzter Schluss. Wir haben es immer noch mit den Problemen der U-Boote, der Störer und der Besserwisser zu tun. Mit U-Booten meine ich diejenigen Mitglieder, die man nie im Prozess der Meinungsfindung erlebt, die aber immer dann auftauchen, wenn der Prozess abgeschlossen ist und das Ergebnis verabschiedet werden soll. U-Boote sind oft schwer frühzeitig zu erkennen, wie auch, denn oft erscheinen sie weder bei Arbeitstreffen, noch kann man etwas von ihnen lesen. Störer sind diejenigen, die eine Diskussion in Kriegsschauplätze verwandeln, die mit den Stilmitteln der Überspitzung, des persönlichen Angriffes, der Verballhornung, kurzum, mit dem gesamten Schopenhauer'schen Arsenal an Bösartigkeiten die gemeinsame Arbeit zu torpedieren, ob aus niederen Beweggründen oder gezielt ist dabei schon egal. Und der klassische Besserwisser, ist derjenige, der auf jedem Gebiet etwas zu sagen hat, der sich von Expertenmeinungen nicht einschüchtern läßt und fleissig sein Ego pflegt.
Hier Varianten zu finden, den Spagat hinzubekommen, grundsätzlich allen die Möglichkeit zum Mitmachen zu eröffnen und dennoch gemeinsames ergebnisorientiertes Arbeiten ohne Störung zu gewährleisten, ist eine Herausforderung, die, wollen wir bestehen, wir unbedingt bewältigen müssen.

Um dem gleich einen Riegel vorzuschieben, wir benötigen nicht neue Kommunikationskanäle, wir benötigen nicht technologische Lösungen. Wir benötigen vielmehr soziale Methoden, die es uns ermöglichen endlich politisch tätig zu sein und wirksam zusammen(!)zuarbeiten.