Die Zeit läuft, die ersten Kandidatenkandidaten haben sich schon vorgestellt, Zeit für einen Check, welche Kriterien ich an diese anlegen würde.
♥ Das Kandidatenkandidat muß Herzblut haben
Ich muß das Gefühl haben, ein Kandidatenkandidat muß für seine Sache brennen. Wer keine Leidenschaft zeigt, der wird den Alltag im Bundestag nicht überstehen. Nur wenn für mich erkennbar ist, daß das Kandidatenkandidat für ein Thema brennt, wenn die Leidenschaft da ist, bekommt es meine Stimme, denn nur dann weiß ich, daß das Kandidatenkandidat auch im Wahlkampf alles geben wird.
Das Thema für das das Kandidatenkandidat brennt, sollte zu den Kernthemen der Piraten gehören. Und von diesem nicht erst kurz vor der Aufstellungsversammlung entdeckt worden sein.
♞ Das Kandidatenkandidat sollte nachdenken können
Was mir bisher zu kurz gekommen ist, ist ob die Kandidatenkandidaten sich die Sache mit der Bundestagswahl wirklich durchdacht haben. Wenn ich von mir ausgehe (ja, ich hatte mir Gedanken zu einer Kandidatur gemacht), dann gab es folgende Überlegungen:
- Welche Auswirkungen hat es für Deine Familie, für Dich und Deinen Beruf, wenn Du in den Bundestag gewählt werden würdest?
- Welche Verpflichtungen sind mit der Kandidatenkandidatur verknüpft?
- Habe ich mich darüber wirklich umfassend informiert, was mich zukünftig erwartet?
- Wie gehe ich mit dem Druck und der Erwartungshaltung um?
- Kollidieren meine politischen Ziele irgendwo mit denen der Piratenpartei? Und wenn ja, wo? Wie löse ich diese Konflikte auf?
⚥ Kandidatenkandidaten als Mensch
Unwichtig ist mir, ob Kandidatenkandidat selber Eichhörnchen, Frau oder Mann ist. Mir ist auch unwichtig, wie Kandidatenkandidat privat mit anderen zusammenlebt.
Für mich sind drei Punkte wichtig:
- Wie steht das Kandidatenkandidat zur Stellung von Mann und Frau?
- Welchen Wert hat Familie, haben Kinder für das Kandidatenkandidat?
- Wie geht/ging Kandidatenkandidat mit Menschen um?
Kandidatenkandidaten, die sich in der Vergangenheit kinderfeindlich gezeigt haben, sind für mich nicht wählbar.
Kandidatenkandidaten, die sich immer wieder mal abfällig über das eine oder andere Geschlecht geäußert haben, sowie Kandidatenkandidaten, die, die in unserer Gesellschaft noch vorkommende ungleiche Behandlung von Geschlechtern, wie dem Beelzebub den Teufel, durch Quotenregelungen reglementieren wollen, fallen ebenfalls raus.
Kandidatenkandidaten, die Leute bespucken oder stärkere Stufen der Gewalttätigkeit erklommen haben sind ein NoGo.
⚖ Waagschale für Kandidatenkandidaten
Kandidatenkandidaten sollten von Hause aus zwei Eigenschaften mitbringen:
- Ihr Gewicht in die Waagschale werfen, wenn es notwendig ist. Auch mal gegen Widerstände, solange es der Gerechtigkeit dient.
- Sollten auch in der Lage sein, Gegenargumente anzuhören und abzuwägen. Abzuwägen auf einer sachlichen, möglichst faktenorientierter Basis.
Wir haben genug Leute, die ihr Fähnchen in den Wind hängen, die Wissen und Vernunft durch Glauben ersetzen und sei es der Glaube an $FETISCHDERWAHL, der wie eine Monstranz vor sich hergetragen wird.
Ich möchte Kandidatenkandidaten unterstützen, die auch mal den unbequemen Weg gehen, die darauf achten, daß Minderheiten wahrgenommen werden, ohne Mehrheiten zu ignorieren. Ich möchte Kandidatenkandidaten, die nicht gleich das Entweder oder das Oder nehmen, sondern überlegen, ob es einen dritten Weg gibt, der vielleicht der bessere ist.
Kurzum, ich möchte Kandidatenkandidaten, die eine Haltung haben und abwägen können.
✎ Das Kandidatenkandidat und das Lesen und Schreiben
Die Kandidatenkandidaten sollten in der Lage sein nicht nur große Mengen an auch trockenem Stoff verstehend lesen zu können, sondern ebenfalls fähig und Willens sein, komplexe Probleme auf eine nachvollziehbare Weise in einfachen Worten verstehbar zu gestalten.
Politik machen heißt dabei nicht mit Worthülsen, die gut klingen um sich zu werfen, sondern zu versuchen, Entscheidungen so zu vermitteln, daß diese nachvollziehbar sind. Dabei muß nicht die Welt erklärt werden, sondern wie man sich die Welt erklärt hat.
☺ Das Kandidatenkandidat und der Humor
Damit ist nicht gemeint, daß das Kandidatenkandidat einen Brüller nach dem anderen bringen muß. Aber das Kandidatenkandidat sollte dem Leben nicht todernst begegnen. Kandidatenkandidaten, die den Zeitreiseantrag vom letzten Bundesparteitag für fürchterlich gehalten haben, sollten ihre Pläne überdenken.
☠ Das Kandidatenkandidat sollte Pirat sein
Ja, ist das nicht selbstverständlich? Nein. Viele der Kandidatenkandidaten haben die Grundsätze der Piraten nicht verstanden. Nur weil jemand Transparenz oder BGE auf seiner Agenda hat, muß er noch kein Pirat sein. Die FDP und die Linke diskutieren auch das BGE, sind sie deswegen Piraten? Nein.
Ich möchte bei den Kandidatenkandidaten das Gefühl haben, daß sie was verstanden haben, verstanden, warum wir Positionen zum Urheberrecht im Programm haben, warum wir was gegen Astrologen haben, warum "Ich schaue auch das Internet" nicht "Habe Internet verstanden" heißt, warum "Ich erkläre Euch die Welt" nicht funktioniert.
Kurzum, will Kandidatenkandidat Piratenkandidat sein, sollte es Pirat sein.
♲ Das Kandidatenkandidat und die liebe Nachhaltigkeit
Eigentlich ist der Punkt ganz einfach. Ich möchte, daß die Piraten die Gesellschaft ändern. Und zwar zum Besseren. Ein Kandidatenkandidat sollte daher zeigen, daß er im Kopf hat, all sein Handeln und Tun auf Nachhaltigkeit auszurichten.
Mir geht es dabei nicht um den Umweltschutz im Konkreten.
Mir geht es um nachhaltiges Denken, das sich fragen, was bewirkt meine Entscheidung heute denn in der Gesellschaft, morgen und übermorgen?
Ich schrieb es oben schon, ich erwarte, daß ein Kandidatenkandidat das nachhaltig denkt, sich auch Gedanken dazu macht, welche Auswirkungen seine Kandidatur auf seine Umwelt, auf seine Familie, auf seine Freunde, seine Arbeit, seine Zukunft und seine Person haben könnte.
☕ Kandidatenkandidat sollte auch mal genießen können
Warum ist das wichtig, "genießen können"? Ich glaube, nur ein Kandidatenkandidat, der auch mal Arbeit Arbeit und Piraten Piraten sein lassen kann, der auch mal entspannt, wir die Jahre im Bundestag gut durchhalten. Der Job wird stressig genug. Und Zeit für ein Käffchen in Sachsen muß ja wohl erlaubt sein?
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